GABF01 | Moes Taverne

Für sich betrachtet ist "Moes Taverne" eine durchaus solide Folge - wäre das Thema nur nicht so ausgelutscht. Praktisch jede Szene ist in der einen oder anderen Form schon einmal vorgekommen: Homer stopft sich im Restaurant mit Essen voll, der Restaurant-Besuch gerät zum peinlichen Auftritt, die Simpsons haben mal wieder Geld und verlieren es gleich wieder, Moes Bar ist ein Dreckloch, das einen neuen Anstrich bekommen soll, Moe macht sich an Marge heran, die Ehe von Marge und Homer krieselt, Homer macht allerlei Dummheiten, Homer gewinnt Marge im letzten Moment wieder zurück (auch wenn seine Bemühungen diesmal nicht nötig gewesen wären) usw.

Ein paar kleine Ekelszenen bleiben uns auch nicht erspart (Lenny mit Ratte im Mund), aber hier hält man sich weitgehend zurück, ebenso bei Homer, der nur in wenigen Szenen als der Dummkopf agiert, als welcher er in neuerer Zeit so oft agieren mußte. In Sachen Charakterisierung beruft man sich ansonsten auf die Standardschemata, die Figuren erfahren keinerlei Vertiefung.

Auf der anderen Seite stehen einige recht gelungene und witzige Gags (z. B. Homers Denkblase beim Gespräch in der Bank oder die Gedenkfeier für die geschlossene Bar), und auch ein paar nette Dialoge. Schön dargestellt wird die schmutzige Bar, bevor der erste Gesundheitsinspektor eintrifft - alles ist in dunkle Farben getaucht, nur die Augen der Charaktere leuchten simpsonstypisch strahlend.

Extrem störend in der DV war diesmal das immerwährende Vogelzwitschern, welches sogar innerhalb von Moes Bar und dem Haus der Simpsons ertönte - wenn ich richtig gehört habe, ist es nur während der Szenen im Kino und im Flugzeug verstummt. Ich verstehe wirklich nicht, was das soll, es nervt einfach nur noch. Insgesamt eine Folge ohne wirkliche Höhen und Tiefen, die Note 3- dürfte durchaus angemessen sein.

Punkte:[07]

Fangen wir mit den negativen Aspekten an.

Das Hauptproblem der heutigen Folge lässt sich wohl am Besten in einem Wort zusammenfassen, dessen negative Bedeutung gerade im Bezug auf OFF nicht zu unterschätzen ist: Standard-Sitcom.

Die Plotmuster sind bekannt: Moes Bar bekommt einen neuen "Look", Marge eine Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen und Homer vermutet dabei eine Ehekrise bei den Simpsons. Gerade letzteres wirkt seltsam aus der Luft gegriffen und uninteressant - bietet es doch nicht mehr, als einen Anreiz für lustigen Homer-Spaß in reinstem Sitcom-Stil. Emotion? Da hat eine einzige Szene aus der über 15 Jahre alten "Fast Lane" mehr Klasse, als die kompletten 20 Minuten von GABF01.

Das Ganze ist leider auch "bereichert" mit allerlei Unfug und unschönen Gags. Man nehme z.B. die Ratte in Lennys Mund, diversen Toilettenhumor, Homer, den Marge gegen eine Wand wirft und einiges mehr. Homers Aussage zum Thema "I´m Jerkass Homer" erinnert eher an Scully-esquen Metahumor. Überhaupt bleiben viele Charaktere seltsam unsympathisch - Homer wirkt bereits in den ersten Szenen irritierend, auch Moe verliert jene Tiefe, die ihm "Moe Baby Blues" noch gekonnt gegeben hatte. Schade.

Im Gesamtbild gesehen wirkt die Folge mehr wie ein Überbleibsel aus S9, was sicherlich nicht positiv gemeint ist. Man beachte auch die holprige Art des Schlusses: zuerst ein harmloses Comedy-Späßchen mit Moe, Homer und Marge - danach etwas aufgesetzte "wackiness" mit Bart und Lisa im Ballon über Paris. Und weil das nicht ausreicht, zum Abspann noch eine Szene, die offensichtlich nicht mal in diese Folge gehört und wohl aus nicht verwendetem Material von S15s "Co-Dependent´s Day" stammt.

Kommen wir zu den positiven Aspekten.

Auch wenn die obigen Ausführungen anderes vermuten lassen - die Folge ist nicht wirklich schlecht. Sie hat ihren gewissen Unterhaltungswert, sie hat einige nette Einfälle und Szenen (die Trauerfeier für die Bar und die Wankelmütigkeit der dortigen Gäste) und die 20 Minuten lassen sich mehr oder weniger unterhalten anschauen. Und wenn man eine Sitcom will, in der der dicke gelbe Mann durch eine Flugzeugtoilette kriecht, um dann was von Emotion zu babbeln - GABF01 ist genau richtig dafür.

Wer allerdings von OFF mehr erwartet, der wird die Episode IMO bestenfalls mit einem Achselzucken quittieren. Der deutsche Titel ist Unfug.

Fazit: Im Endeffekt lieblose gelbe Comedy ohne wirkliches Interesse an Plot oder Charakteren. Teilweise trotzdem amüsant. Mehr kann ich hier eigentlich nicht sagen. Note 3.

Chris

P.S. Mit meinen derzeit recht negativen Reviews stütze ich natürlich die Meinung jener Leute, die davon ausgehen, daß die Serie überhaupt keinen Kommentar mehr Wert ist. Da kann ich nur sagen: das wird auch wieder deutlich besser in späteren GABF.

ich habs verpasst....naja...kann mir schon denken um was es ging nach dem komentar von chris

Das war mal wieder so eine Episode wo die „Fanliebe” getestet wird, denn das war ja echt garnix. Schon wo ich den Inhalt las kam mir „Moe St Cool” ins Gedächtnis.Auch wenn das Endergebnis nicht so katastrophal war wie dort.
Der Anfang mit dem Restaurant einfach nur dümmlich, Marge wirft Homer an die Wand, sie zögert bei Moes „Liebeserklärung”. Generell fand ich war hier mal wieder jeder komplett weg von seinem eigentlichem Charakter, Story war extrem löchrig und nicht Ernst zu nehmen so wie auch sonst die Beziehung zwischen Moe und Marge das man einfach nicht abkaufte.

Zum Glück gabs auch einige lustigere Szenen wie Moes Taverne im desolatem Zustand, oder die Toilette oben.Auch lustig war das mit „Cards”, obwohls nicht wirklich zu den Simpsons passt.Schön dass „Eddie Murphy” auch von seiner Synchronstimme gesprochen wurde, sehr aufmerksam.Auch Homers „was soll ich mit meiner spitzen Lippe machen?” war geil gelöst, mit dem non-sense Gag mit der Tuba.

Auch muss ich noch bemerken, dass es mal langsam für ne Weile reicht mit den Marge Folgen,waren ja einige in letzter Zeit.

Punkte:[05]

Eigentlich ist "Moes Taverne" eine ganz nette Folge mit einer ganz guten Story. Allerdings gabs das alles schonmal.

Das Moe's geschlossen werden muss, auf Anweisung des Gesundheitsamts, ist ein guter Anfang. Das gabs zwar eigentlich auch schonmal, aber es ging, soweit ich mich erinnere, nie soweit, dass sie auch geschlossen werden muss.
Das der Typ vom Gesundheitsamt so dämlich stirbt muss auch nicht sein.
Die Trauerfeier darauf ist sehr gut gemacht, allerdings war es nicht so toll, dass so viele um die Bar herumstanden. Die Stammgäste hätten auch gereicht.
Danach beginnt der eigentliche Plot mit einem netten Gag, nämlich Homers Denkblase.
Das Homer etwas macht, was mit Marge nicht abgesprochen ist, kennen wir bereits. Doch das hier mit der Hypothek ist akzeptabel.
Das Marge in der Bar arbeitet, nun gut, fand ich irgendwie nicht so passend, naja, muss man so hinnehmen.
Letztendlich ist alles nur dafür da um eine Liebsbeziehung zwischen Marge und Moe einzuleiten. Das gabs nun aber wirklich zu genüge.
Und das das alles nur nach hinten losgeht war auch schon vorher klar. Aber Homer muss natürlich noch den Helden beweisen und total unlogisch hinter einem Flugzeug hinterfahren um dann durch die Toilette hinein zu gelangen. Was für ein Quatsch!

Fazit: Eigentlich ist "Moes Taverne" eine ganz gute Idee, wenn nicht so viele Segmente auf alten Folgen basieren würden. So wirkt alles total recycelt.
Punkte:[08]

Ich kann von den unkonventionellen Gags in den Simpsons einfach nicht genug kriegen, selbst Wiederholungen geben mir nur so ne Art Heimatgefühl, nur was mir immer mehr zum Halse raushängt, ist die kitschige Seifenopermäßige Verherrlichung von Homers und Marges Ehe. Ich lebe selbst seit zwei Jahrzehnten unfreiwillig in einer Zweierkiste, und es ist sowas von zum Kotzen, niemand anderes lieben zu können, dass ich sogar froh wäre, wenn meine Frau als erste den Ausstieg fände. Dieser gesellschaftskonforme amerikanische Ehekitsch verleidet mir viele Simpsons- Folgen. Aber verblödet wird man ja überall im Fernsehen. Warum können Homer und Marge nicht mal nen funktionierenden Dreier machen, und hinterher alle drei auf ewig darüber glücklich sein? Immer mal wieder?
Hans

Wow, ich bin doch ziemlich überrascht von der negativen Bewertung bisher.
So ganz neu ist die Story zwar nicht, aber recycelt wirkt sie auf mich auf keinen Fall. Mit den üblichen Homer/Marge-Stories, von denen wir wirklich schon genug hatten (und von der in S16 auch noch 2 weitere kommen ), kann man die Episode IMO auch nicht wirklich vergleichen.

Schließlich ist ihre Ehe ja nie wirklich in Gefahr, sondern Homer denkt das bloss. Nett, dass wir, die Zuschauer, das ganze Geschehen auch größstenteils aus Homers Sicht betrachen, sodass, obwohl wir natürlich wissen, dass Homer und Marge am Ende immernoch zusammen sein werden, nicht wissen, wie tief die Beziehung der beiden tatsächlich geht. Manche mögen gerade das kritisieren, dass es zu wenige Szenen nur mit Marge und Moe gibt, in denen wir auch mal sehen, warum sie sich plötzlich anfreunden. Ich finde allerdings, das hilft der Story. Und es hilft der Episode auch, sich ein wenig von "Colonel Homer" zu differenzieren.

Ich find' überhaupt die Idee gut, sich einmal etwas näher mit Moes "Verehrung" für Marge zu beschäftigen, und dass Marge, die mit Moe doch nie was zu tun haben wollte, ihn widerlich fand, sich dann doch mit ihm anfreundet, ist ein netter Twist. So zögert sie auch am Ende nach Moes Heiratsantrag, weil sie seine Gefühle nicht verletzen will. So nah wie er und Homer dachten, fühlte sie sich dann aber doch nicht zu ihm hingezogen. Allerdings macht sie Moe klar, dass sie eine andere Frau mal sehr glücklich machen wird. Naja, wer's glaubt...

Neben der netten Story ist es allerdings v.a. der Humor, der diese Episode ausmacht:
"You ate meat!" - "You ate fruit!", Barney springt aus dem Fenster und rülpst, Chief Wiggum will nichts gesehen haben, Homers "Grabesrede" ("E is for acceptance"), Moe in der Gedankenblase (verkleidet als Marge), "That's because I hate her" (toll vorgetragen von Dan), Homer kommt gerade rechtzeitig zur Arbeit, "I'm Jerkass Homer", "I might as well use this pucker (?) for something", der "Cards"-Trailer selbstverständlich (Eddie Murphy wurde in der DV lobenswerterweise von Randolf Kronberg gesprochen, klang aber trotzdem seltsam), die Szene im Itchy und Scratchy- Land ("Daddy?", Ralph Wiggums Auftritt), "I'm your real uncle", "Margybargilargibumbargi...", das Ballonrennen und noch ein paar mehr...

Einser vergebe ich nur an wirklich herausragende Folgen, GABF01 gehört dazu dann doch nicht wirklich, aber eine 2 hat die Folge schon verdient.

Punkte: [11]

Ich verstehe auch nicht ganz, warum diese Folge so schlecht von den meisten bewertet wird und so eine miserable Episode wie die der letzten Woche so gut. Irgendwas stimmt nicht mit euch.

Die Idee, dass Moes Taverne mal einer richtigen Kontrolle unterzogen wird, ist sehr gut. Auch, dass der alte Tester ein Freund von Moe war, empfand ich als gute Idee und Erklärung, warum die Taverne bisher nie geschlossen wurde. Den Tod hätte man sicher anders lösen können und auch die Leiche hätte nicht etliche Tage herumliegen müssen, aber was solls.

Die Zusammenfügung, dass Homer eine neue Hypothek wegen Moe aufnimmt und gerade erst seine alte abgezahlt hat, war auch gelungen. Dass sich Marge dann einmischt halte ich für völlig in Ordnung.

Die Entwicklung zur Liebesgeschichte zwischen Moe und Marge fand ich dann doch eher nervig. Viel interessanter wäre doch gewesen, wenn man die Story über Erfolg oder Misserfolg des Pubs berichtet hätte, aber das hatten wir ja schon oft, dass eine gute Idee versaut wurde.

Alles in Allem 10 Punkte.

Zitat

Original von Sandro
Die Entwicklung zur Liebesgeschichte zwischen Moe und Marge fand ich dann doch eher nervig. Viel interessanter wäre doch gewesen, wenn man die Story über Erfolg oder Misserfolg des Pubs berichtet hätte, aber das hatten wir ja schon oft, dass eine gute Idee versaut wurde.

Das wäre dann aber "Flaming Moe's" und "Homer the Moe" wieder zu ähnlich gewesen. Ausserdem finde ICH die Geschichte mit Homers Eifersucht (eine Liebesgeschichte zwischen Moe und Marge war's ja eigentlich nicht) viel interessanter.

Ich habe ja geschrieben: Für sich betrachtet ist die Folge gar nicht mal so übel, und ich hätte ihr sicher noch zwei oder drei Punkte mehr gegeben, aber irgendwie hatte man halt ständig das Gefühl, daß alles irgendwie schonmal dagewesen ist (wobei das bei vielen neueren Folgen natürlich genauso ist, irgendwann wiederholt sich alles). Die Folge ist keinesfalls wirklich schlecht, andererseits aber auch nicht richtig gut, sondern sie plätschert eben so dahin und bietet die übliche Standardkost, sowohl positiv als auch negativ.

Nun, auch wenn ich diese Episode ohne Ton gesehen habe (jaja, die Glatze hat eine Mocke) möchte ich eine Bewertung abgeben. Ganz einfach öde. Nur vor sich hingeplätschert, ehrlich. Und die Eifersucht von Homer erst, mal ehrlich - Marge würde doch nie tiefere Freundschaft oder auch Liebe für Moe empfinden (kleiner Hinweis bei "Eine Frau für Moe" - ärks!).
Tja, sogar der Auftritt von gewissen Personen konnte diese Episode nicht retten, gomen ne !
Warum? Ganz einfach, irgendwie haben diese nur als Mittel zum Zweck gedient. Da hätten die Autoren auch gleich einen Soloauftritt von "Chief Dumm - Dumm" Revue passieren lassen können.

punkte: [04]