8F05 | Der Vater eines Clowns

  • P-Code: 8F05
    Englischer Titel: Like Father Like Clown
    Deutscher Titel: Der Vater eines Clowns


    Ausstrahlung USA: 24.10.1991
    Ausstrahlung DE: 11.01.1993


    Inhalt:
    Krusty, der Lieblingsclown der Simpsons, wird zum Abendessen eingeladen. Der Abend wird alles andere als lustig: Anstatt seine Gastgeber zu unterhalten, klagt er ihnen sein Leid: Krusty ist ein ganz normaler Mensch, und als solcher hat er ebenfalls Schwierigkeiten mit seinem Vater. Dieser ist ein weiser Rabbi, der seinen Sohn wegen dessen Berufswahl verstoßen hat. Die Simpsons wollen ihrem lieben Krusty helfen.


    Weiterführende Links:
    8F05 @ ULOC (D)
    8F05 @ SNPP (E) (Capsule)


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    sehr gute episode. realistische und zusammenhängende story - auch am anfang, als krusty noch ein abendessen bei den simpsons offen hat. ausserdem ist diese folge viel sinnvoller als die mit krustys tochter. da sieht man mal den qualitätsunterschied.


    gefällt mir dank der story sehr gut. gags sind afaik nicht so viele drin.

  • Zitat

    ausserdem ist diese folge viel sinnvoller als die mit krustys tochter


    woran mag das wohl liegen?? :P


    Zitat

    gefällt mir dank der story sehr gut. gags sind afaik nicht so viele drin.


    finde ich auch. wobei die versuche barts den rabbi umzustimmen lustig waren :)

  • Sehr amüsante und auf Literatur bezogene Gesichte. Ebenfalls mit viel Gefühl und Sitte. Die simpsonstypische, ironische Darstellung von Verhalten und Familienleben. Rabbi Krustofski ist eine sehr interessante Figur. Leider aber wieder nur ein One Time-Charakter. Die Abschnitte in denen Bart und Lisa ihn dazu überreden wollen sich mit Krusty zu vertragen ist absolut kultig und witzig.


    Homer: "Er redet in seiner Clown-Sprache!" :)

    Strawberries cherries and an angel's kiss in spring
    My summer wine is really made from all these things

  • Wie fast alle Episoden der dritten Staffel ist auch diese für sich wieder ein geniales kleines Meisterwerk. Die Story ist ziemlich realitätsnah und wirkt auch nicht so aufgesetzt wie z.B. in der angesprochenen Episode aus der 12. Staffel. Auch der Übergang zu Krustys kapputer Beziehung zu seinem Vater Rubbi Krustofski ist mit dem Abendessen sehr gut gelungen. Obwohl die ganze Umsetzung der Geschichte etwas gefühlsbetonter ist, gibt es dank Homer natürlich auch hier wieder einige schöne Gags - "Jetzt redet er in seiner Clownsprache". :))

    Das musst du verstehen. Es gibt nämlich zwei Sorten von Studenten, Streber und Sportler und als Sportler ist es meine Pflicht, den Strebern das Leben schwer zu machen! - Homer an der Uni

  • Super Folge mit mittelmäßigen Gags, dafür aber mit einer realistischen und schönen Story!!
    Ein guter Witz:
    Lisa und Bart klopfen an der Tür von Krustys Vater..
    "hallo, wir wollten sie sprechen, wegen ihrem Sohn"
    "ICH HABE KEINEN SOHN"
    "jetzt sind wir den ganzen weg umsonst gegangen,das war der falsche"
    "Das war nicht wortwörtlich gemeint"


    :D
    von mir, als Schulnote: 2+


    "Ja, so ist das. Wenn man was im Kopf hätte, wär man schließlich kein Fußballer geworden."


    (Rene Rydlewicz, Fußballprofi)

  • Mir gefällt die Episode eigentlich auch gut , die Story ist gut und die Syncro vom Rabbi Hyman Krustofski (Krustys Vater) finde ich auch gelungen .


    Ausserdem sind auch ein paar gute Gags wie den schon angesprochenen "Der ganze Weg umsonst" von Bart .


    Eine 2 hat die Episode schon verdient .

  • Ich kann mich den obigen Meinungen nur anschließen - eine wunderschöne, sehr gefühlsbetonte Folge, die zwar wenige, dafür aber wirklich gute Gags zu bieten hat. Die Umstimmversuche von Bart sind urkomisch und tragen dazu bei, die etwas bedrückende Stimmung der verkrachten Vater-Sohn-Beziehung aufzuhellen.

  • Meine Lieblingsstellen:
    Lisa: Wir treffen ihn da, wo es weh tut - mitten in die Judaika!"
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    Lisa: Es ist ziemlich weit hergeholt, aber nur das kann man verwenden, ohne hebräisch zu lernen. ... Bart, ich werde jetzt ganz bestimmt nicht auch noch hebräisch lernen!!!"
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    Krusty: Milhouse, kennst du noch ein paar scharfe Witze?
    Milhouse (heulend: Ich will jetzt endlich nach Hause!!!
    :)) :)) :))
    Meine Note: 2

  • Äh, ich bin zwar neu hier aber doch erstmals echt verwundert.
    Wieso legt Ihr alle so einen Wert auf "realistische" und vor allem "gefühlvolle" Folgen???


    Die Simpsons müssen abgefahren sein! Und der Humor (nicht Homer, oder doch?) so schwarz wie es nur geht!!!

  • Hier habe ich noch ein kürzliches drts-Review von mir zur Folge.


    Werfen wir also einen Blick auf Folge 8F05 "Like Father Like Clown" aus S3, US-Erstsendung am 24.10.1991, geschrieben von Jay Kogen und Wallace Wolodarsky.


    Nun ist dies an der Oberfläche einerseits eine sehr gelungene Parodie auf "The Jazzsinger", was in der Folge selbst auch mit dem Zitat von Rabbi Krustofsky "Oh, if you were a musician or a jazz singer, this I could forgive..." recht hübsch unterstrichen wird. In einer aktuellen Folge würde man aber natürlich die Übererklärung kritisieren ;-).


    Die Folge macht ihre Aufgabe in diesem Bereich sehr gut und reduziert die Charaktere niemals auf Karikaturen für den Zweck der Parodie. Die Figuren haben Tiefgang, Emotionen und Motivationen. Gerade auch Krusty fällt hier sehr positiv auf: einerseits ist er ein egozentrischer und wenig tugendhafter Charakter, welcher in seinem realen Leben für seine Zuschauer sicherlich kein Rollenmodell wäre. Andererseits gibt ihm die Folge auch eine gewisse Tragik und Tiefgang, die den Zuschauer mit und für den Charakter empfinden läßt.


    Leider ist Krusty gerade in S1x (wie so viele andere Charaktere auch) auf seine "humoristischen" Notwendigkeiten reduziert worden, was wohl der Grund dafür ist, daß die zweite Rabbi-Krustofsky-Folge in S15 weit weniger gut funktionierte, als 8F05. Gerade im aktuellen Jean-Bereich scheint Krustys Auftreten häufig nur noch aus kruden Zitaten auf sein Privatleben voll mit Sex, Crime und Drogen zu bestehen (siehe nur als Beispiel sein "I will need a shoebox full of blow to get through this dreck" in einer kürzlichen Episode.) Aber zurück zu 8F05.


    Neben diesen emotionalen Aspekten (manch Zuschauer aktueller Staffeln mag gerade den Schluß als etwas zu kitschig betrachten) hat die Folge IMO noch eine zweite Erzählebene, die sich subtil mit Religion, deren inhärenten Problemen bzw. deren Abgehobenheit von Problemen der realen Welt beschäftigt. Hierbei bekommen sowohl der strenge Judaismus, als auch das Christentum Seitenhiebe ab, das Ganze jedoch stets mit Stil und Klasse. Daß die Folge laut Capsule zwei echte Rabbis als Berater hatte, zeigt recht gut, wie damals an Themen herangegangen wurde.


    Eines der Anliegen der Folge zeigt sich in folgendem Dialog:


    Announcer: And our first caller is from Shelbyville Heights.
    Caller: Yes, hi. With all the suffering and injustice in the world,
    do you ever wonder if God really exists?
    Rev. L: No.
    Msgr. D: [Irish accent] Not for a second.
    Rabbi K: Not at all.
    Announcer: Great, good conversation there. Our next call...


    Man beachte im weiteren Zusammenhang auch das Gespräch zwischen Bart, Lisa und Reverend Lovejoy, die Tatsache, daß die unbeliebte Sendung im Radio zur "Sunday night dead time" läuft und von "Ace Religious Supply" gesponsort wird (...where they say, "If we don´t got it, it ain´t holy".) und die Notwendigkeit, die Frage nach dem Kauf eines Chryslers als ethische Frage zu formulieren, sowie weitere Szenen.


    Auch der Rabbi bedient sich letztlich seiner Religion, um diese für die Rechtfertigung einer persönlichen Meinung zu verwenden, nämlich für die Ablehnung seines Sohnes. Daß die Diskussionen zwischen Bart und dem Rabbi über seine Akzeptanz eines Clown-Sohnes mit Bezügen auf Rabbi Simon ben Eliezer, Maimonides und den Schriftrollen vom Toten Meer geführt wird, ist natürlich auffallend obskur und zeigt die Distanz des schriftgelehrten Rabbi vom realen Problem.


    Es mag daher bezeichnend sein, daß das überzeugendste Argument am Schluß aus einer weltlichen Quelle kommt: Entertainer Sammy Davis jr. ("the candyman") zum Thema Schicksal des jüdischen Volkes. Es hat mich früher stets ein bißchen gestört, daß der Rabbi plötzlich überzeugt ist, aber vielleicht ist eben gerade die "non-religiöse" Natur des Arguments hier der eigentliche Punkt.


    Darüber hinaus hat die Episode zahlreiche wunderbare Zitate. Es ist auch eine sehr schöne Idee, diese ernstere Story auf Simpsons-Seite den Kindern Bart und Lisa zu überlassen. Ein klassisches Zitat aus der Folge dürfte dabei auch Lisas "A man who envies our family is a man who needs help" sein, daß ihre Motivationen gelungen begründet. Erwähnung verdient natürlich auch Jackie Mason als Rabbi Krustofsky und die visuelle Umsetzung der Folge. Einer der beiden "Directors" war übrigens ein talentierter junger Mann namens Brad Bird.


    Fazit: IMO eine der schönsten Folgen in Staffel 3 und im Detail eben deutlich mehr, als nur eine Jazzsinger-Parodie. Eine der essentiellen Charakterfolgen des klassischen Krusty und nebenbei ein Diskurs über religiöse Argumente und Lebensweisen in der heutigen Welt. Note 1.


    Chris