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Hoeneß bricht das Schweigen der Bayern-Führung
Die Ära Ottmar Hitzfelds beim FC Bayern München wird am Samstag nach sechs Jahren und acht großen Titeln beendet sein. Nach längerem Schweigen bestätigte Manager Uli Hoeneß den vorzeitigen Trainerwechsel in einem Zeitungs-Interview. "Ich habe Ottmar die Erklärung gegeben, und die hat er auch akzeptiert", sagte der Manager der Münchner "Abendzeitung". In einem Gespräch am Montagabend in seinem Privathaus habe er dem 55 Jahre alten Fußball-Lehrer eröffnet, dass sich der FC Bayern trotz des noch laufenden Vertrags bis 2005 vorzeitig von ihm trennen werde. Hitzfeld, dessen Vertrag beim Rekordmeister am 30. Juni 2005 endet, soll angeblich eine Abfindung von rund 4,5 Millionen Euro erhalten. In sechs Jahren holte er mit den Bayern den Weltpokal (2001), die Champions League (2001), vier Meistertitel sowie zwei Mal den DFB-Pokal.
Nachfolger wird erst nach der Saison bekannt gegeben
Ausschlaggebend sei das 1:3 gegen Werder Bremen vor zehn Tagen gewesen. "Das Spiel hat die Welt verändert. Da ist mir klar geworden, dass wir nicht noch ein Jahr durchstehen. Nach dem Spiel fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Es geht nicht", sagte Hoeneß. Ob wie allgemein spekuliert Felix Magath vom VfB Stuttgart als Hitzfeld- Nachfolger zu den Bayern kommen wird, wollte der Manager nicht bestätigen: "Das werden wir am Wochenende nach dem Ende der Bundesliga bekannt geben." Hitzfeld wird somit im "Endspiel" um die direkte Champions-League-Qualifikation am Samstag gegen den SC Freiburg zum letzten Mal auf der Bayern-Bank sitzen.
Kapitän kritisiert die Chefetage
Nach dem unwürdig wirkenden Umgang mit dem Gentleman Hitzfeld übte Kapitän Oliver Kahn Kritik an der Informationspolitik der Vereinsführung. "Ich denke, es wäre klüger gewesen, zu einem früheren Zeitpunkt klar Schiff zu machen", sagte der Nationaltorhüter bei einem Werbe-Termin in München. Seinem Trainer zollte er hingegen höchstes Lob. "Er reagiert auch hier mit unglaublich viel Charakter, mit sehr viel Stil", so Kahn. "Ottmar Hitzfeld ist absoluter Profi. Er kann mit der jetzigen Situation umgehen. Er weiß, was auf ihn zukommt." Von Hitzfeld könne man lernen, "was es bedeutet, Charakter und Stil zu zeigen. Und was es bedeutet, in so einer Situation immer souverän zu bleiben. Ich denke, das hat absoluten Vorbildcharakter."
Spekulationen haben Mannschaft verunsichert
Offenbar wurden die Bayern-Spieler zuletzt ebenso im Unklaren gelassen wie die Öffentlichkeit. "Das sind alles Dinge, die sich auf Präsidiums- und Management-Ebene abspielen. Da haben wir Spieler keinen Einblick. Wir müssen schauen, dass wir uns auf den sportlichen Bereich konzentrieren", meinte Kahn. Er gab aber auch zu, dass das Hick-Hack die Profis auch belastet hat. "Spekulationen um den Trainer sind für eine Mannschaft immer unglücklich, ganz klar", sagte Kahn, der dies dennoch nicht als Ausrede gelten lassen wollte: "Eines ist auch klar: Ich will jetzt hier nicht sagen, dass die Turbulenzen um den Trainer herum für uns jetzt das Alibi darstellen für unsere nicht so gute Saison. Das will ich weit von mir weisen."
Magath zollt Hitzfeld Respekt
Auch Michael Ballack und Felix Magath lobten Hitzfelds Stil. "Man muss den Hut vor ihm ziehen, wie er die Situation wegsteckt." Ähnlich äußerte sich Hitzfelds designierter Nachfolger Magath: "Ich bewundere Ottmar Hitzfeld, wie er mit dieser Situation umgeht. Dem gebührt höchster Respekt." Kahn und Ballack appellierten an die Mannschaft, die Saison am Samstag versöhnlich zu beenden. Die Münchner müssen Platz zwei in der Bundesliga sichern, um wenigstens das Minimalziel Champions-League-Qualifikation zu erreichen. "Für Ottmar Hitzfeld ist das Wichtigste das Spiel am Samstag. Das hat er auch der Mannschaft gesagt", erklärte Kahn: "Es ist für uns alle enorm wichtig", so Kahn.
Quelle:T-online
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