[Spoiler] The Bart-Mangled Banner

  • Da denkt man, es geht bergauf, vor allem nach der Glanzleistung von letzter Woche, und dann so etwas. Das ist mit Sicherheit die schlechteste Folge seit Staffel 13. Zunächst hört es sich zwar nach erstklassiger Satire ala "Mr. Spritz goes to Washington" an, die Simpsons werden als Feinde Amerikas nach Alcatraz geschickt, nachdem Bart der US-Flagge seinen Hintern entgegen gestreckt hat. Allerdings konnte man John Frink, dieses Mal ohne Partner Don Payne, so etwas natürlich nicht zutrauen. Was heraus gekommen ist, hätte genauso gut in Staffel 12 laufen können. Fangen wir ganz von vorne an: Die Simpsons-Kinder sollen beim Doktor geimpft werden. Allerdings ergreift Bart sogleich die Flucht, woraufhin Dr. Hibbert ihn mit cartoonartigen Kampfflugzeug- und Maskierungstricks verfolgt. Aber es wird noch schlimmer: Als Bart dann endlich seine Spritze bekommt, wird er kurzzeitig taub. Das führt wiederum zu einigen ach so tollen Witzen über die Taubheit. Der einzig witzige davon ist wohl der mit Jimbo, Kearney und Dolph, die sich nicht trauen, Bart zu verprügeln, sonst war's das aber auch. Auch Homer ist mal wieder in "Höchstform", als er wie aus S12 gewohnt Feuerwerkskörper vor dem tauben Bart anzündet. Dann kommt es allmählich zur eigentlichen Handlung: Beim Eselbasketball, ja, genau, Eselbasketball, entblösst der taube Bart unbewusst seinen Hintern vor der amerikanischen Flagge. Was folgt ist eine Endlosreihe von Witzen über den Patriotismus und wie Bart mit seiner Familie versucht, sein Image als Amerikahasser loszuwerden. Einige der Witze sind gut, aber die meisten zünden nicht und ziehen sich scheinbar endlos hin. Man bekommt irgendwie das Gefühl, dass die Story eigentlich nicht für 22 Minuten gereicht hat. Ein einziger Gag, der mir ziemlich gefallen hat, war, als sich herausstellt, dass Moe Holländer ist. Ansonsten großteils Müll, so nennt sich Springfield plötzlich in Freedomville um, was sich bis zum Ende der Folge nicht ändert usw. Also keine Spur von Satire. Das ändert sich auch nicht, als die Simpsons in den letzten Minuten nach Alcatraz kommen, wo sich weitere langweilige Gags finden. Das einzige, das ich witzig fand, waren die Gefängnisinsassen, Michael Moore und die Dixie Chicks, sogar Bill Clinton war dabei. Sonst schwach, aber das blödsinnigste kommt noch: Nach einer kuriosen Flucht ziehen die Simpsons nach Frankreich, nur um kurz darauf als Einwanderer in die USA zurückzukehren. Ende gut, alles gut. Bitte? Was hat der Autor denn da geraucht? Vor allem das Ende ist absolut hirnrissig.
    Fazit: Wie gesagt, es waren ein paar wenige nette Gags dabei und die Satire war auch ansatzweise, aber wirklich nur ansatzweise, da, aber an einer 4 komme ich trotzdem nicht vorbei. Hoffentlich versauen die nicht auch das Staffelfinale, denn das scheint wirklich gut zu werden.
    Note: 4-

  • Zitat

    Ansonsten großteils Müll, so nennt sich Springfield plötzlich in Freedomville um, was sich bis zum Ende der Folge nicht ändert usw.


    Gegenfrage: Weisst du, ob die sogenannten "Freedom Fries" immer noch ihren Patriotischen Namen haben, oder ob sie mitlerweile schon zurückbenannt wurde? Nein? Na, dann ist doch die Frage beantwortet. Und wie war das eigentlich mit Otto am Ende von "Das Bus"?


    Ich muss sagen, die Folge war bei nicht so weitem genial wie die von letzter Woche, aber die verkorksten "My big fat geek Wedding", "Simple Simpson" oder das ganz besonders schlimme "Catch 'em if you can" hat sie nicht unterboten. Der erste Akt hatte diese dämliche Hibbertsequenz und der dritte Akt bot ein fast peinlich-schreckliches Ende. Aber der zweite Akt war dafür doch sehr ordentlich gelungen. Die Partiotismus-Sache war haargenau widergegeben, wie sie wirklich ist. Ich würde sogar fast sagen, sie war untertrieben. Wenn man von diversen Peinlichkeiten absieht (Elmo, Krusty und Mr Tweeny, ...), so steckte in der Episode teilweise wirklich gesalzene und vor allem gewagte Satire. Sicher hatte die Episode nicht die Klasse und das Niveau anderer Politsatiren der Serie, aber sie war zumindest eine der gewagtesten seit Ewigkeiten. Und dafür vergebe ich Bonuspunkte. Sitcomquatsch ala "Catch 'em" und Tele-Novelen ala "Geek Wedding" hab ich leid. Und auch wenn diese Episode von der Erzählstrucktur eine Katastrophe war, so macht die Satire und der Humor dieser Episode doch einiges wieder wett.
    Von dem Moment an, in dem der Springfield Shopper ins Spiel kommt bis zu der Stelle in der Kirche, inklusive noch einiger Szenen danach, war die Episode wohltuend. Bill Clinton, the-government-knows-best Act als Parodie auf den Patriotiic Act, "But with a little help from Jesus and our fighting men in oversea...", die neuen Namen für Apus Kinder, Jesus als Amerikaner - solche Szenen haben für mich die Folge dominiert und dementsprechend bewerte ich auch.


    Meine Note: 3