Beiträge von Hacki

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    Original von Homerhimself
    öfters hört man von jungs, das manche frauen zu hübsch sein sollen!
    was heisst das?


    Daß diese Jungs sexistisch sind.


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    außerdem werden hübsche frauen oft für dumm gehalten, weil es ja nicht sein kann dass eine frau hübsch und schlau ist!!


    Das kann nicht sein? Wer behauptet denn solchen unreifen Schwachsinn eigentlich? :) Eine Frau, die mir wirklich dumm vorkommt, könnte ich jedenfalls gar nicht "hübsch" finden.

    Juhu, Sommer! Ab Juli endlich Zeit, um für ein paar Prüfungen zu lernen und sie auch noch abzulegen. Buchhaltung und Bilanzierung, Lineare Algebra, vielleicht im Übermut noch Kostenrechnung dazu - lauter Lieblingsfächer eines echten Softwareentwicklers :)


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    Original von Alexis
    Mich beängstigt der Gedanke, wieder neue Freunde suchen zu müssen.


    Ich machte die seltsame ironische Erfahrung, daß bei mir erst nach der Schule die Kontakte zu den meisten ehemaligen Klassenkollegen besser und Freundschaften intensiver wurden. Mit den Leuten verstehe ich mich heute zehnmal besser als damals, und ich kann viel freier und offener mit ihnen reden.


    Außerdem halten gute Freundschaften immer. Meinen ältesten Freund kenne ich seit über zehn Jahren, und die Freundschaft hat es locker überstanden, daß er zweimal in eine andere Stadt gezogen ist. Von daher würde ich mir keine Sorgen machen.


    Außerdem lernt man immer wieder neue Leute kennen. Ich habe das Gefühl, daß einem das mit fortgeschrittenem Alter sogar immer leichter fällt, weil man die typischen Teenager-Hemmungen und Gruppenzwang-Probleme hinter sich läßt. Ideal ist natürlich eine Uni, weil man sich die Freunde wirklich selbst aussuchen kann und nicht mehr automatisch in einer Klasse oder an einem Arbeitsplatz zusammengefaßt wird.


    Und es kommt beim Freundeskreis sowieso auf die Qualität an, nicht auf die Quantität.

    Ich glaube erst daran, wenn ich den Film auf der Leinwand vor mir flimmern sehe. Alles davor fällt in die Kategorie "Gerücht" :)


    Ob ein Film gut wird, ist fast unmöglich vorherzusagen. Um eine Filmproduktion wirklich zu rechtfertigen, müßte der Film an die brillante Qualität klassischer Top-Ten-Folgen anschließen, mit Fanlieblingen wie wie Lisa's Substitute, Bart Sells His Soul und Duffless mithalten können oder sie sogar übertreffen. Aber kann man denn die Erfolgsrezepte von 22 Minuten auf Spielfilmlänge ausbreiten und gleichzeitig die typische Simpsons-Atmosphäre bewahren?


    Das kann eigentlich nur gelingen, wenn Jim Brooks


    1.) am Film mitarbeitet,
    2.) Produktionsleiter ist,
    3.) das alleinige Vetorecht für jede einzelne Szene innehat :)


    Was man meiner Meinung nach alles vermeiden sollte:


    - Man sollte nicht viele verschiedene Stile mischen, sondern sich auf ein Thema konzentrieren.


    - Man sollte nicht zuviele Leute ans Drehbuch und in die Produktionsleitung lassen, weil zuviele Köche den Brei verderben.


    - Man sollte keinem einzelnen Familienmitglied die Hauptrolle geben.


    Allerdings kann ich mich der Befürchtung nicht erwehren, daß genau diese drei Punkte eintreten werden.

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    Original von Tuxxer


    "tote" Threats wieder zu beleben ist doch cool
    sonst stirbt jedes Forum irgendwann mal


    Erstens einmal weiß ich nicht, was du mit toten Drohungen meinst :)


    Zweitens habe ich das Posting von Alex anders interpretiert, in dem Sinn, daß man sinnbildlich nicht tief graben müsse, um an "Nein!" und "Juhu!" zu gelangen.

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    Original von Manuel
    ...und um jetzt nicht zu sehr abzuschweifen...Österreich wird zur Zeit von 2 Parteien regiert


    Jede Demokratie ist eine Parteienregierung. Das ist doch nicht so tragisch, das ist ganz normal.


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    von welcher eine erst gar nicht wirklich gewählt wurde


    Es ist verfassungskonform. Der Bundespräsident hat auch nichts dagegen unternommen. Ob es sich mit der politischen Moral vereinbaren läßt, ist eine andere Frage.


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    weil sie erst seit Anfang April existiert...schöne Demokratie ist das...


    Ob es eine schöne Demokratie ist oder eine unschöne, das wird sich bei der nächsten Nationalratswahl zeigen. Erst dann kommt ja die Demokratie richtig zum Tragen, indem sie dem Volk die Möglichkeit gibt, über den Verbleib der Regierung abzustimmen (bei Koalitionsregierungen leider nicht so direkt, aber trotzdem).


    Die Chancen stehen nach wie vor recht gut, daß Blaue und Orange aus dem Parlament fliegen. Die Vorfälle im Bundesrat müßten normalerweise für beide das politische Ende bedeuten.

    Na dann viel Wahlkampfspaß mit lieben Grüßen aus dem Süden. Wie's aussieht, hat die SPD aber sowieso keine Chance, und Grüne und FDP sind nur noch Statisten. Die Plakate und bezahlten Inserate könntet ihr euch glatt sparen.


    Der Faktor Geschlecht ist im Jahr 2005 meiner Meinung nach gar nicht mehr so entscheidend, weder positiv noch negativ. Wenn das Unglaubliche passiert und Schröder gewinnt, dann sicher nicht nur deshalb, weil Merkel eine Frau ist. Das wäre ja geradezu abartig.


    Hoffentlich gewinnen Kommunisten und Nationalisten nichts dazu. Ob jetzt Rote oder Schwarze beim Versuch, die Wirtschaft zu retten, erfolgreicher sein werden, kann niemand im voraus wissen, aber solange bloß nicht die Extremen von der Neuwahl profitieren...


    Mehr kann ich nicht sagen - Neutralität verpflichtet ;)


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    Original von Moritz:
    Diese Wahlen sind für mich die ersten an denen ich teilnehmen kann was den Blickwinkel wohl deutlich verändert.


    Das tut es allerdings. Ich mußte bis 19 warten, weil früher keine am Programm stand, und dann war's auch gleich die schicksalsschwere Nationalratswahl 2002. Dieses Kreuz im Kreis neben der Partei zu machen und den Umschlag einzuwerfen, ist aber ein ungemein erhebendes Gefühl, das kann ich dir jetzt schon versprechen :)


    Man ist zwar nur einer von vielen Millionen, und zwei Kugelschreiber-Striche sind keine großartige Leistung, aber wenn man sich vor Augen hält, wieviele Menschen im Kampf für die Demokratie schon ihr Leben gelassen haben (und es noch immer tun, zum Glück wenigstens nicht mehr in Europa), kommt einem die ganze Sache doch plötzlich weniger banal vor.

    Das ist ja ein Uralt-Thread. Aber was soll's.


    In ungefährer Reihenfolge mit Kurzbegründungen:


    The Way We Was (Wie alles begann) - S2
    Nostalgische Siebziger-Stimmung ohne Störfaktoren der Gegenwart, fabelhafte, plausible Charakterisierung von Homer und Marge, tolle Musik und eine realistisch anmutende Handlung, die es schafft, romantisch zu bleiben, ohne schmalzig zu werden. Was will man mehr?


    Lisa's First Word (Am Anfang war das Wort) - S4
    Die Folge zeigt die aus dem Leben gegriffene Geschwisterbeziehung unter zwei Kindern mit einer unheimlich tollen Porträtierung von Bart und Lisa. Außerdem gibt's die lustige Achtziger-Atmosphäre, die legendäre Schlußszene (in der mir Homers Sinnieren auf dem Weg in Maggies Kinderzimmer fast noch besser gefällt) und die Darstellung der Leiden und Freuden von Eltern, die einen lebhaften Lausejungen wie Bart als Sohn haben.


    A Streetcar Named Marge (Bühne frei für Marge) - S4
    Die wahrscheinlich beste Marge-Folge in der Serie. Marges gescheiterter Versuch, mit der Familie über ihre Theaterambitionen ins Gespräch zu kommen, das frustrierte Telefongespräch nach Hause (sie würde sogar noch bereitwillig Einkäufe für Homer erledigen)... die Folge läßt den Zuseher gut mitfühlen. Das Musical ist sehr künstlerisch - man hört es sich immer wieder gerne an -, die Nebenhandlung mit Maggie witzig, das Aufgebot an Filmparodien schier endlos groß.


    Lisa's Wedding (Lisas Hochzeit) - S6
    Bildet gewissermaßen den Abschluß der Handlung, die in Lisa's Substitute begann. Lisa ist als Studentin perfekt charakterisiert, und die Entscheidung zwischen der Familie und der großen Liebe ist ein klassisches Thema. Als Homer Lisa vor der Hochzeit im Zelt trifft, schlägt mit seinen Worten zu ihr seine größte Stunde. Der Ausklang der Geschichte ist geradezu ästhetisch. Die Science-fiction-Parodien sind auch toll in das eigentlich wichtige Geschehen eingebaut.


    Lisa's Substitute (Der Aushilfslehrer) - S2
    Eine Geschichte mit Herz und Humor, neben der sogar die brillante Politparodie mit Bart und Martin verblaßt. Herr Bergstrom ist ein faszinierender Charakter, und Lisas Begeisterung für ihn ist glaubwürdig. Die Handschrift von Jim Brooks ist überdeutlich: Von Lisas Saxophonspiel am Schulhof über den Abschied am Bahnhof, "You are Lisa Simpson!", bis hin zum Finale in Lisas Zimmer - die emotionale Resonanz, der elegante Stil und die feine Klinge, mit der der Zuseher eingeladen wird, teilzuhaben, sind bemerkenswert und stehen für all das, was die Serie einst ausmachte.


    One Fish, Two Fish, Blowfish, Blue Fish (Die 24-Stunden-Frist) - S2
    Eine Tragikomödie reinster Güte. Wie geht ein Mann wie Homer Simpson mit dem drohenden Tod um? Ernst genug, aber auch entsprechend seinem Charakter so lebendig, daß aus der Folge kein Trauerspiel wird. Wie deutlich sich das doch überall zeigt: Er freut sich etwa darüber, daß Flanders blöd dreinschauen, wenn er erst einmal tot ist! An allen Ecken und Enden wird das Grundthema der Handlung richtig umgesetzt. Mit dem Humor könnte man auch locker zehn Scully-Folgen um einiges lustiger machen, und doch gibt es auch so viel schön dargestellte Emotion dabei.


    Summer of 4 ft. 2 (Ein Sommer für Lisa) - S7
    Die letzte ganz große Lisa-Folge, und auch die letzte ganz große Folge mit Herz. Es fällt nicht schwer, sich mit ihren Problemen in der Geschichte zu identifizieren. Wen plagten denn in seinem Leben schon kein einziges Mal die Sorge, nicht genügend Anerkennung zu finden? Wen ließ es als Kind kalt, wie die Gleichaltrigen über einen dachten? Lisas Weg zur Selbstfindung ist in diesem Staffel-7-Juwel brillant umgesetzt. Einfach zum Mitleben und Mitfühlen.


    I Married Marge (Blick zurück aufs Eheglück) - S3
    Noch ein Rückblick-Klassiker. Drei wichtige Handlungsstränge unter einen Hut gebracht (die Heirat, Barts Geburt und die Jobsuche). Und wie gut doch alles zusammenpaßt. Ein wenig mehr Humor als in The Way Was ist vorhanden, aber der wirkt hier dafür auch besser. Kein einziges Mal stört er die gefühlvoll inszenierte Handlung, wogegen ohne ihn auch etwas Entscheidendes fehlen würde.


    Duffless (Keine Experimente) - S4
    Ein sicherlich ernstes Thema wie die Alkoholsucht im Staffel-4-Stil aufbereitet, garniert mit einer gehörigen Portion Zynismus und Humor, mit einem fantastischen Schlußakt. Die Sozialkritik ist beißend (die Zuseher im Stadion kommen nur des Bieres wegen), Homers Charakterisierung fehlerlos. Die Witze über Duff und das Biertrinken erreichen den absoluten Höhepunkt. Am Ende radeln Marge und er dem Sonnenuntergang entgegen. So schön ging es damals bei den Simpsons noch zu.


    Life On The Fast Lane (Der schöne Jacques) - S1
    Ein wegweisender Staffel-1-Klassiker, was Stil, Aufbereitung, Handlung und Regie betrifft. Die Dialoge zwischen Jacques und Marge werden niemals langweilig und zeigen, mit welch ausgezeichnetenmSchauspielhandwerk die Serie doch gesegnet war und ist. Die ernste Thematik mag neue Fans der Simpsons verschrecken - alte vermag sie zu begeistern. Ist doch gerade die Schlußszene, in der Marge zu den Klängen von "Up Where We Belong" durch das Atomkraftwerk schreitet, ein unvergeßlicher emotionaler Höhepunkt in der OFF-Geschichte, den man sich manchmal in Erinnerung rufen mag, wenn neuzeitliche Folgen der Emotion mit halbherzigen Gags auszuweichen versuchen.


    Außerdem hoch in meiner Gunst (ohne Erklärung): Old Money, Like Father Like Clown, Lisa's Pony, Homer the Heretic, I Love Lisa, Homer: Bad Man, Marge Be Not Proud und Mother Simpson.

    Außer mit den allerersten THOHs (Der Rabe, King Homer, Rahmenhandlungen... herrlich! :)) konnte ich mich mit keinem einzigen richtig anfreunden. Zuwenig typische Stimmung, zuviel völlig unpassende Science-Fiction, zuviel verrücktes Zeug, weil man in einer Halloween-Folge ja alles ohne Rücksicht auf Verluste tun kann. Außerdem auch zuviel Gewalt und Blut in den späteren THOHs. Ein THOH soll einfach unheimlich, spannend und gruselig sein.


    Unter Scully ging es noch eine Klasse weiter runter (obwohl die allgemeine Fan-Meinung zu den Scully-THOHs anscheinend sehr positiv ausfällt), unter Jean ist kaum ein Unterschied zu erkennen. Wenn's nach mir ginge, würde man mit diesen Folgen einfach Schluß machen.

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    Original von Sandro


    Dann können wir ja noch einige Fragen sammeln.


    An Sandra Schwittau: "Glauben Sie, daß Bart im Lauf der Jahre etwas zu angepaßt und 'brav' geworden ist, oder ist er für Sie immer noch der mit Skateboard und Schleuder ausgerüstete Schrecken der Schule?"


    An Sabine Bohlmann: "Lisas Charakter hat im Lauf der Jahre zwei Seiten entwickelt. Einerseits ist sie ein kleines Mädchen mit den Problemen einer Achtjährigen, andererseits interessiert sie sich stark für Dinge wie Gesellschaft und Politik. Welcher Charakterzug ist Ihnen bei Lisa lieber, und wie beurteilen Sie die Mischung dieser zwei gegensätzlichen Eigenschaften?"


    An Norbert Gastell: "Homers Charakter hat sich seit 1989 immer wieder geändert. Einmal war er fürsorglicher Familienvater, dann zwischendurch wieder viel jähzorniger und naiver als sonst. Wie beurteilen Sie all diese Variationen? Welcher Homer war oder ist Ihnen am liebsten?"

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    Original von Troublegum
    Könnte vielleicht ein Mod diesen ganzen Unfug (konkret: die letzten 13 Beiträge vor diesem) ausschneiden? Das gehört hier nicht rein und nervt nur.


    Wo bleibt denn da der Glaube an die selbstregulative Kraft einer Forengemeinschaft? :)

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    Original von Alex
    mmh, intelligente sind irgendwie zwangsweise arrogant... denn zu klug zu sein ist nicht "normal"


    Finde ich nicht. Ich habe einige Professoren an der Uni, die zählen sicher zu den intelligentesten Menschen, mit denen ich jemals zu tun hatte. Gleichzeitig sind sie absolut sympathisch und gehen mit den Studenten nicht einen Hauch herablassend um.


    Nein, ich bekomme eher schön langsam den Eindruck, daß mit zunehmender echter Intelligenz die Arroganz abnimmt.

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    Original von Shoppergast
    Also beim Stern INterview meinte ja die Sandra (glaub die wars) dass ihr Job als Bart sie nur 14 Tage pro Jahr beschäftigt...


    Das glaube ich gern. Viel länger kann es nicht dauern, alle Bart-Sätze einer Staffel aufzunehmen. Außerdem hat sie ja noch ein paar andere Dinge zu tun. Sie spricht in einigen Filmen (z. B. Fight Club), und am Theater ist sie auch, wenn ich mich nicht täusche.


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    Original von ShoppergastAber mp3 Datei vom Interview wär mal das beste, gibt viel mehr als lesen.


    Ja, das wäre gut. Ich bin ja so ein Kindskopf, ich finde das einfach lustig, wenn ich die Leute plötzlich in ihrer normalen Stimme reden höre :)

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    Original von gunther
    schonmal dran gedacht was das für ein aufwand is???


    Wahrscheinlich hat er das, ja. Zwei Argumente:


    1.) Ivar hat irgendwann selbst gesagt, daß er pro Folge nur einen Tag Zeit hat.
    2.) Die Qualität der Übersetzungen ist momentan sehr niedrig, also kann der Aufwand nicht ganz so groß sein :)

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    Und da kann S8 IMO einfach nicht mithalten. Es gibt auch dort sehr gute Folgen (z.B. "Lisa´s Date With Density" oder "Poochie Show"), aber S8 ist rückblickend gesehen die erste Staffel, in der sich der Übergang zu S9 und späteren Staffeln in Details abzeichnet.


    Da hast du schon recht. S7 ist besser als S8, da gibt's gar keine Diskussion. Aber gleich aus dem "golden age" verbannen? :)


    S8 ist für mich allen nach ihr weit überlegen. Die Eckpfeiler der Serie standen noch. Homers Charakterisierung etwa wurde anstandslos von Oakley und Weinstein in ihre zweite Staffel übertragen. Homer war witzig, etwas naiv, clever im richtigen Augenblick, gutmütig, leicht zu begeistern und impulsiv. Er kam teilweise in recht verrückte Situationen (Außerirdischen-Begegnung, Entführung von Larry Burns, unter Lawine begraben), aber Herz und Seele der Figur waren für mich vollkommen in Ordnung.


    Ähnliches könnte man über alle Hauptcharaktere sagen. Lisa hatte noch genügend kindliche Züge (Verliebtheit in Nelson), Bart war noch ein aufgeweckter und liebenswürdiger Lausebengel (klettert am fremden Dach herum und wird an den Ohren nach Hause zurückgezogen), Marge noch Stimme der Vernunft, die genau weiß, behutsam mit Homer umzugehen (niedlicher Dialog im Auto, als Homer sich wegen Grimes nicht traut, ins Kraftwerk zu fahren).


    Die Figuren waren noch sympathisch und entsprachen noch dem, was man unter "die Simpsons" versteht. So gesehen könnte man S8 vielleicht als Ära für sich betrachten, zwischen der ersten Oakley-und-Weinstein-Ära und der frühen Scully-Ära :)

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    Original von Chris_Pfeiler
    Gerade in den klassischen Jahren (die IMO mit S7 geendet haben) war die Serie aufgrund dieser Qualitäten herausragend.


    Daß ich dir im Rest des Postings absolut zustimme, überrascht dich sicher nicht, aber du siehst wirklich schon in S7 das Ende? Nicht erst ab Scully? Wenn man die Grenze auf die Sekunde genau markieren möchte, bietet sich meiner Meinung nach der Moment an, in dem in Lisa's Sax "Baker Street" aufhört und der Anti-Witz mit Abe beginnt :)


    (Das hast du auch irgendwann in irgendeinem Review so angedeutet, glaube ich.)


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    Du findest "Homer vs NY" gut, ich stufe sie inhaltlich uninspiriert, im Vergleich mit den klassischen Jahren sitcomig und im Humor auch als klaren Vorboten kommender Dinge ein. Jedem seine Meinung. Davon sollte ein Forum ja auch leben. Analysen sind nicht :-( sondern sie sind die Grundlage jeder interessanten Diskussion.


    Homer vs NY ist irgendwie ein sehr schlechtes Beispiel für die ganze Problematik. Es gibt mehr als genug S1-S8-Kenner und -Genießer, die von der Folge ganz begeistert sind (siehe NHC; ich zähle mich nicht dazu, für mich ist sie nur knapp überdurchschnittlich).



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    Original von Andreas:
    Zum Glück gibt es aber auch Lichtblicke, als Beispiel seien Dir Folgen wie "Trilogie derselben Geschichte", "L. S. - Meisterin des Doppellebens", "Moe Baby Blues" oder "Die Perlenpräsidentin" (samt den dazugehörigen Reviews) empfohlen.


    "Fraudcast News" / "Der große Nachrichtenschwindel" hat hier auch unheimlich gute Reviews gekriegt (mit Recht), und das ist noch gar nicht so lange her :)

    Da vor kurzem festgestellt wurde, daß es zu wenige Kritiken alter Folgen gibt, habe ich beschlossen, diesem Umstand gezielt entgegenzuwirken :)


    "The Way We Was" bietet sich an, da ich von der Folge vor allem beim Analysieren von "The Way We Weren't" und auch neulich bei einer Diskussion über das (empfehlenswerte) Fanskript "Brawl About My Mother" Eindrücke gesammelt habe und ich sie heute besser finde als je zuvor. Also:



    Die erste Rückblickfolge, und noch immer eine der brillantesten - wenn nicht die brillanteste überhaupt. Homer ohne Bauch, Marge mit langen Haaren, Discokugeln, völlig dumme Frisuren und dazu noch die unverwechselbare Musik: Siebziger-Atmosphäre pur. Die Folge versetzt einen in eine völlig andere, zauberhafte, liebevoll ausgeschmückte Welt und zeigt dem Zuseher eine sehr plausible Jugend der heutigen Simpsons-Eltern inmitten des damaligen Springfield.


    Die Geschichte schafft es mühelos, die Charaktere von Homer und Marge glaubwürdig um ein paar Jahrzehnte zu verjüngen. Die Grundzüge der Figuren sind vorhanden, teilweise durchaus schon ziemlich ausgeprägt: Homers Gutmütigkeit und Naivität sowie Marges Zurückhaltung etwa. Dennoch hat man nie den Eindruck, hier nur Simpsons-Figuren in einem etwas jüngeren äußeren Erscheinungsbild zu sehen. Ganz im Gegenteil: ein wohliges, nostalgisches Gefühl beherrscht das Geschehen, weil man Elemente aus der Simpsons-Gegenwart sehr dezent auf das beschränkt hat, was im Rahmen der Siebziger-Umgebung Sinn ergibt, und dazu zählen Homers Jugendfreundschaft mit Barney, Abes angedeutete Alleinerzieherrolle und Marges Familie. Genau so und nicht anders soll es sein. Diese Formel wurde im Lauf der weiteren klassischen Rückblickfolgen immer weiter an das Heranrücken an die heutige Zeit angepaßt (was natürlich nachvollziehbar ist und nicht als Kritikpunkt mißverstanden werden darf).


    Ein wesentlicher Aspekt ist es, daß die Möglichkeiten des Animationsgenres mit Maß und Ziel ausgenutzt werden. Man darf nicht vergessen, daß eine solche Zeitreise mit echten Schauspielern unmöglich wäre - bei den Simpsons ist's dagegen kein Problem. Diese Einfälle waren und sind es, die den Umstand, daß die Figuren nur gezeichnet sind, in einen echten Mehrwert verwandeln. Kein spektakulärer Zeichentrick-Krawall, keine vor Gags und "Fun" triefende kunterbunte Cartoon-Welt. Der einem ganz bestimmten Zweck gewidmete Einsatz ist es, der das Genre zur eigenen Kunstform adelt.


    Matt Groening selbst bezeichnet die Szene, in der Marge das Nachsitzzimmer betritt, als großartigste Aufnahme, die jemals von Marge gemacht wurde. Und da hat er völlig recht. Künstlerisch aufbereitet, begleitet von "Close To You", alles vor den Augen eines staunenden Homers. Da muß man sich vor Lob überschlagen. Szenen wie diese setzen der Serie ein Denkmal. Die Liebe zum Detail bei Optik und Akustik trägt ihr Scherflein dazu bei, daß sie sich so ins Gedächtnis einprägen.


    Was Artie Ziff betrifft, so ist dieser einer von vielen grandiosen Charakteren mit Einzelauftritt in Staffel zwei. Die Szene, in der er Marge im Auto sexuell belästigt, sticht besonders hevor. Marge wehrt den Angriff bravourös ab, zwingt Artie sofort in die Defensive und läßt sich von ihm nach Hause fahren. Wir sehen hier bereits die charakterlich gefestigte, erwachsene, würdevolle Marge, die wir kennen und lieben gelernt haben. Hinter der gar etwas schüchtern wirkenden äußeren Hülle verbirgt sich ein Mädchen mit Herz und Selbstbewußtsein.


    Der Humor kommt auch nicht zu kurz, und er wirkt kein einziges Mal gezwungen oder unnatürlich. So spielen all die Komponenten zusammen, die aus einer Simpsons-Folge einen Klassiker machen. Vater Abes Gespräch mit Homer ("Übernimm dich bloß nicht!"), das erste Zusammentreffen von Homer mit Patty und Selma, das haargenau so verläuft, wie man es sich erwarten kann, und Homers schlagende Argumente im Debattierklub heitern die Liebesgeschichte auf.


    Ja, der gute Homer. Er ist wahrlich ein armer Tropf. Sein Trick mit der Französisch-Nachhilfe funktioniert so gut, bis er alles zugibt und ihm Marge den Laufpaß gibt - was er nicht kapiert, weshalb er sie trotzdem am Ballabend abholen will. Am Ende latscht er zu Fuß, alleine und frustriert vom Liebesfelsen nach Hause - aber noch ist nicht aller Tage Abend.


    Was bleibt da noch zu sagen? Eine fantastische Folge, die den Weg für viele weitere ihrer Art geebnet hat, voll von schlichter und ehrlicher Romantik, untermalt mit wunderbarer, stimmungsvoller Musik. Die Blume, die Homer am Schluß am rechten Träger von Marges Kleid festmacht - dem Träger, den Artie bei seinem Annäherungsversuch versehentlich zerrissen hatte -, ist eine rührende, im richtigen Ausmaß subtile Symbolik. Herrlich inszeniert.


    Die Moral der Geschichte ist menschlich und optimistisch: Homers Unbeirrtheit und seine Gefühle für Marge haben Berge versetzt und die beiden letztendlich doch zusammengeführt. Wer diesen Gedanken automatisch als kitschig, schmalzig oder billig abtut, muß ein gnadenloser Zyniker sein. Könnte man die Grundidee für dieses Meisterwerk denn überhaupt noch besser in die Tat umsetzen? Ich bezweifle es. "The Way We Was" kommt dem Bild der perfekten Simpsons-Folge nahe.


    Note: 1+