Beiträge von Hacki

    Am Thema an sich habe ich sehr viel Interesse (ich mag die deutschen Stimmen wirklich *vor Steinwürfen in Deckung geht*, ich finde Rabes Synchro super, und ich greife mir bei Ivars Werken oft vor Schreck an den Kopf), aber ich glaube nicht, daß es was bringt, dafür gleich ein eigenes Forum einzurichten. Eine große Anzahl an Foren, in denen es jeweils nur ein paar wenige Threads gibt, erweckt den Anschein einer ziemlich toten Community. Mehr Threads auf wenige Foren konzentriert ist IMO viel lebendiger.

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    Original von akbar

    Das war ja auch gar nicht der Punkt. Der Punkt war, dass deftige Sprache oder derbe Gags nicht der entscheidende Faktor sind, wenn man das Niveau einer Folge beurteilt, sondern wie man damit umgeht.


    O.K., sagen wir so: Es gehören Geschick und Gefühl dazu, diese Art von Sprache niveauvoll einzubinden. Etwas, das die Autoren in dieser England-Folge nicht gezeigt haben :)

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    Original von akbar

    Eine der beliebtesten Folge unter Nerds ist "Lisa's Substitute". Darin vergleicht Lisa ihren Vater mit einem Affenarsch.


    Das kann man doch wirklich nicht vergleichen :)


    Lisas Schimpfwort war Teil eines genau geplanten Dialoges in einer äußerst charakterbezogenen Geschichte. (Bevor jetzt jemand auf das Original [baboon] hinweist: ich finde die Übersetzung recht gut und zu Lisas Wutausbruch passend, zumal Homer kurz darauf mit "Weinst du, weil du Daddy ein Affenpopöchen genannt hast?" so niedlich darauf Bezug nimmt.) Außerdem war es metaphorisch gemeint, so wie wenn man jemanden ein "Arschloch" nennt. Bart meinte das mit dem Elefantenarsch dagegen leider wortwörtlich, und das war unwitzig und niveaulos.

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    Original von Homerhimself
    hallo, vielleicht kennt ihr das. ihr hört ein lied bei den simpsons und findet es voll cool. vielleicht kantet ihr das lied vorher noch gar nicht. ihr findet es so cool, dass ihr es euch "kaufen" geht.


    Da gibt es ganz viele: Up Where We Belong, Baker Street, Jazzman und das ganze Siebziger-Zeug aus "The Way We Was".

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    Original von Marilyn
    Bezieht sich zwar nicht direkt auf diese Folge, aber meiner Meinung nach sollte man bei dem fallenden Niveau der Serie besser mit dieser aufhören, noch bevor der Kult als Schrott abgestempelt wird.
    Und genau dies nimmt seit kurzem langsam aber sicher seinen Anfang . . .


    Eigentlich ist es eher umgekehrt. Die allerschlimmste Zeit (um Staffel 12 herum) ist vorbei. Die ersten beiden S15-Folgen waren gut, die letzte von S14 ("Moe Baby Blues") ebenfalls. "Die Queen ist nicht erfreut" sehe ich als kleinen Ausrutscher mitten in diesem Aufschwung.


    In den letzten Jahren gab es außerdem schon genügend Folgen, die allgemein als Schrott abgestempelt wurden, und das mit Recht. "Kill den Alligator und dann" beispielsweise, oder auch "Homer und Moe St. Cool". Alles unglaublicher Müll :angry:

    Nach zwei guten Folgen (drei, wenn man "Moe Baby Blues" dazuzählt) ist das Hoch vorübergehend wieder zu Ende. Der Ausflug nach England ist ein Ausflug in die untere Simpsons-Mittelmäßigkeit. Keine Totalkatastrophe wie "Thirty Minutes Over Tokyo", aber auch nicht im geringsten so witzig wie "Bart vs. Australia". Der Anfang ist sicher noch das beste an der Folge. Gute Gags sind Barts Mondphantasie und Moes geratene Antwort auf die Frage, wer am Geldschein abgebildet ist - dabei habe ich laut lachen müssen!


    Leider geht's in dem Moment rapide bergab, in dem die Familie in London landet. Es hat zwar schon nervendere Gaststarauftritte gegeben, aber auf einen mit einem Düsenrucksack herumfliegenden (und schlecht gezeichneten) Tony Blair kann ich bei den Simpsons verzichten. Abgesehen von den Anspielungen auf die Boulevardpresse sind die meisten Witze über England einfach nur mies. Der vermeintliche Butler holt Tee aus dem Aktenkoffer, Lisa und Bart werden vom Zucker verrückt, Homer fährt stundenlang im Kreisverkehr... das ist zwar nicht direkt abstoßender und ekelhafter Humor, aber ganz bestimmt auch kein zum Lachen anregender. Viel zu kindisch und plump. Daß die Queen Homer in den Tower steckt und sie ihn dort exekutieren wollen, ist schon richtig auf Scully-Niveau.


    Es gibt auch Charakterisierungsprobleme. An und für sich verhalten sich die Charaktere zwar nicht so boshaft und unsympathisch wie in dunkleren Scully-Zeiten, aber zwei Szenen bilden eine Ausnahme: Jerkass-Homer feiert mit der Drohung an Opa ein kurzes Comeback - und Barts Absicht, mit Stockschlägen Geld zu verdienen, ist sogar noch schlimmer.


    So schnell wird man sich die Folge nicht wieder anschauen wollen. Gegen eine Story ohne jeden Tiefgang und starke Emotion ist hin und wieder gar nichts einzuwenden, aber dann sollten die Gags umso besser und denkwürdiger sein, was hier leider nicht der Fall ist. Man darf mit der Folge jedoch auch nicht zu hart ins Gericht gehen; im Vergleich zum ärgsten Schund aus vergangenen Staffeln kommt sie mit einem dunkelblauen Auge davon.


    Punkte:[7]

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    Original von cooperius
    Ich wollte natürlich niemals behaupten, dass die Serie grundsätzlich antisemetisch ist!. Ihr hab schon recht damit, dass im Prinzip alles und jeder verarscht wird. Ist mir nur mal so aufgefallen und ich wollte wissen was andere dazu sagen.


    Wenn man in der Lovejoy-Bemerkung einen tieferen Sinn sehen will, dann vielleicht den, daß er als Vertreter des Christentums so intolerant gegenüber einer anderen Religion eingestellt ist. Da dieser Satz aber IIRC aus der Folge "Pray Anything" ("Ein kleines Gebet") stammt, würde ich gar nicht erst nach einem tieferen Sinn suchen, denn das war (meiner Meinung nach) eine völlig blödsinnige Müllfolge mit einer chaotischen Handlung und lauter seichten Unwitzen :)


    Man darf auch nicht vergessen, daß man hier in Deutschland (und Österreich) verständlicherweise viel sensibler mit diesem Thema umgeht. Schau dir nur an, wie oft bei den Simpsons Hitler höchstpersönlich verarscht wird. Sowas könnte ich mir in der Form bei deutschen oder österreichischen Komödien und Kabaretts gar nicht vorstellen. Die Amis denken sich halt nichts dabei, aber deswegen kann man doch nicht gleich von Antisemitismus sprechen!

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    Original von Manuel
    Ist es nicht eigentlich ein Armutszeugnis, dass das perfekte Auftreten bei einem TV-Duell für die Wähler wichtiger ist als der Inhalt?


    Es war sehr interessant, so ein Ami-TV-Duell einmal zu sehen. (Großes Lob an den ORF für Übertragung + Zweikanalton!) Das Format war auf jeden Fall anders als bei uns in Europa. Es hat teilweise wie eine Pressekonferenz gewirkt, nicht wie eine Konfrontation. Positiv ist aufgefallen, daß sie sich praktisch nie gegenseitig das Wort abgeschnitten haben. Positiv war auch das Händeschütteln und das kurze gegenseitige Lob - das ist wohl die richtige demokratische Botschaft an die Welt, die da zugesehen hat. Aber immer diese Kurz-Messages. ("You've got 90 seconds.") Und diese furchtbaren kriegerischen Töne. In Österreich bzw. Deutschland würde ein Politiker im Fernsehen nicht im Traum von "Feinden" und "töten" reden.


    Zum Inhalt: Bush war extrem peinlich. "freedom"... blabla... "americans"... blabla... "terrorists"... blabla... Und immer so lange Nachdenkenpausen zwischendurch. Er hat dumm und nervös gewirkt, immer nur dasselbe gesagt: Ich bin der Präsident, ich weiß schon, was ich tue. Kerry hat ihn teilweise in Grund und Boden gestampft. Weiter so, dann geht sich der Sieg noch aus! Umfragen sind ja sowieso wertlos.


    Das ist sicher eine der schicksalhaftesten US-Wahlen der letzten Jahrzehnte. Wenn Kerry nicht gewinnt, müßte ich das erste Mal im Leben wirklich meine positive USA-Anschauung hinterfragen ;(

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    Original von cooperius
    In der Folge in der Homer die Kirche verklagt wird Reverant Lovejoy dazu verurteilt eine Million Dollar zur zahlen. Daraufhin sagt er:
    "Was eine Million? Wir sind doch keine Synagoge!"


    Auf den Gedanken, das als Antisemitismus zu bezeichnen, wäre ich nie gekommen. Lovejoy äußert sich doch oft etwas abschätzig über andere Religionen. Mir fallen spotan ein paar Beispiele ein:
    - In "Homer the Heretic" macht er eine Anspielung darauf, wie unwichtig die Hindus seien. (Ist schon Jahre her, daß ich das das letzte Mal gesehen habe.)
    - In "The Frying Game" fängt er mit dem katholischen Priester zu streiten an.
    - In irgendeiner Folge erwidert er auf die Bitte, die letzte Ölung zu erteilen, daß er statt dessen gleich ein Voodoo-Tänzchen aufführen könnte.


    Ich würde hier nicht etwas reininterpretieren, was gar nicht da ist.


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    Unter anderem sieht man auch (nur für ca. eine halbe Sekunde) einen siebenarmigen Kerzenleuchter.


    Was soll das mit Antisemitismus zu tun haben? Wäre es denn christenfeindlich, wenn er einen Priester überfahren hätte? :) Denk nur dran, wie oft Apu durch den Kakao gezogen wird. Im berühten Amüsierbetrieb-Lied besingt er die Tänzerinnen als "extra arms on Vishnu" - und überhaupt: der einzige Hindu in der Serie wird als unmoralischer, sich über alle Hygienevorschriften hinwegsetzende Ladenverkäufer dargestellt. Darüber regt sich (Gott sei Dank!) auch keiner auf.


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    Vieleicht sind Matt Groening oder die Produzenten selbst Juden,
    dann wäre die Sache vieleicht in Ordnung (ist mir leider nicht bekannt)


    Ich finde nicht, daß die eigene Religion bei der Frage nach Geschmack und Qualität solcher Witze einen Unterschied ausmachen sollte.



    P.S.: Denk auch an "Like Father Like Clown" zurück. Da gab es sogar eine sehr direkte schöne Rede Barts darüber, wie die Juden trotz aller Verfolgungen niemals die Lebenslust verloren haben.

    Eine konkrete Frage: Wie habt ihr denn die Charakterisierung von Marge gefunden? Ich habe grade bei den Amis die Reviews gelesen, und da scheint Marge in der Folge nicht so gut angekommen zu sein. Kritisiert wurden ihr Satz darüber, Maggie Wodka ins Gesicht zu schütten, daß sie es später bei Ralph wirklich tut, und daß sie nicht reagiert, als Bart vom Stein getroffen wird.


    Das habe ich zwar auch alles schlecht gefunden (v.a. die Sache mit Maggie ist idiotisch), aber für mich waren das eher Kleinigkeiten, über die man angesichts der guten Marge-Sätze leicht hinwegsehen konnte.

    Ich muß sagen, ich bin begeistert. Diese Folge ist noch ein Quentchen besser als "My Mother The Carjacker". Ein altbewährtes Simpsons-Stilmittel wird endlich wieder einmal voll ausgereizt: die Lieder. Das verleiht der Episode einen ganz eigenen Touch und erlaubt ihr, sich von der Masse abzuheben. Das Musical-Experiment ist gelungen. Skinner und Chalmers sind in der netten, bodenständigen Geschichte die perfekten Gegenspieler der ausgenutzten Schülerpräsidentin - eine Rolle, die wunderbar zu Lisa paßt! Hübsch, wie sie herausgeputzt wird und die Eitelkeit in ihr eine Weile zum Vorschein kommt. Gut, daß auch die anderen Simpsons charaktertreu dargestellt werden, insbesondere Marge, die mütterlich, sympathisch und genau im richtigen Maße naiv wirkt, nicht wie die verrückte Cartoon-Mami, die Scully aus ihr machen wollte. Ihr Vorschlag, Kreppapier aufzuhängen: genial, das ist die echte Marge für mich! Und überhaupt: wann hat man denn in der Serie das letzte Mal schon eine harmlose, kleine Familienszene am Eßtisch gesehen? ("Ist das nicht süß? Selbst dein Bruder zollt dir seine Achtung.")


    Das Gag-Aufgebot versüßt die Story. So wenig wirklich miese Witze, daß man sie gar nicht erwähnen braucht. Dafür so viele gute: Homers kleine Nelson-Verarschung hat mir gefallen (war nicht so übertrieben), ebenso Willies Szenen und daß man sich im Lehrerzimmer über die Schüler lustig macht. Als Lisa immer wieder die Tür aufmachte, habe ich wirklich aufrichtig lachen müssen. Der Humor wirkt stilvoller und im positiven Sinn bescheidener als in früheren hohen Staffeln. Die Neigung zum "zu Tode erklären", die bis vor kurzem noch so viele Gags ruinierte, scheint immer mehr zurückzugehen. Es gibt statt dessen wieder einige witzige Details, z.B. daß auf Skinners Liste mit den geplanten Einsparungen "Evil Plan" als Überschrift steht. Den Gastauftritt von Michael Moore hätte ich mir tausendmal schlimmer vorgestellt; das ging noch einmal glimpflich aus.


    Zu kritisieren ist sicherlich das Ende. Es ist zwar nicht überdreht oder unpassend, aber es ist zu abrupt - und auch nicht besonders kreativ. Dank der Songs wird man sich die Folge trotzdem immer wieder gern anschauen wollen.


    Jetzt habe ich nur Angst, daß nach einem so guten Staffelauftakt bald der Einbruch folgen wird :)


    Punkte:[11]

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    Original von rasnom
    in irgendeiner folge (glaub war die mitm filmfestival) sagt homer "er ist gezeichnet" statt "ausgezeichnet" als er mr. burns nachmacht.
    kann mir jemand sagen wie das in der englischen synchro heisst?


    Laut SNPP:


    Smithers: Sir, the actors are here to audition for the part of you.
    Burns: Excellent.
    [Anthony Hopkins is wheeled in restrained a la Hannibal Lecter]
    Hopkins: Excellent. [hisses]
    Burns: Next!
    [William Shatner appears, dressed as Captain Kirk]
    Shatner: Ex...cel-lent!
    Burns: Next!
    Homer: Exactly. Heh, heh...d'oh!
    Burns: Next!
    Chespirito: Exellente!
    Spielbergo: Es muy bueno.
    Burns: Oh, it's hopeless. I'll have to play myself.

    "Life on the Fast Lane" in eine Worst-10-Liste aufzunehmen, ist echt ein starkes Stück (die zählt zu meinen zwei "A+"-Folgen in S1 ), und dann noch mit so Argumenten wie "Mist! einfach nur Mist" und "Das is schon sehr tifes nievoe was diese Folge bringt. Wer erschoß mr.Burns ist nur soo schlecht wie diese hier." :)


    Meine Meinung zum allgemeinen Desinteresse: Ich lese hier zwar noch nicht so lange mit, aber ich habe beinahe das Gefühl, alle (oder fast alle) Regulars in diesem Forum, und überhaupt fast alle "aktiven" Online-Fans im deutschsprachigen Raum, haben die ganze S15 schon längst im Originalton gesehen - jetzt sind die Folgen bereits alter Kaffee, und man ist schon mehr auf den Start von S16 in den USA gespannt. Das einzig Neue auf Pro7 sind dann halt die Ivar-Übersetzungen, und die haben noch niemals Begeisterungsstürme ausgelöst. Wenn die Saisonpremieren weltweit gleichzeitig ablaufen würden (was natürlich nur theoretisch möglich ist), wäre das Interesse hier IMO viel größer.

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    Original von Flo
    wenn homer aber heult, weil seine mutter gerade mit einem bus von einer riesen klippe fällt, hinein in einen see, der danach mit einer felslawine zugedeckt wird, ist das nicht nur fernab von emotionalität und glaubwürdigkeit, sondern einfach nur ärgerlich.


    So schlimm habe ich diese Szene eigentlich nicht gefunden. Daß der Bus von der Riesenklippe fällt und im See landet, war IMO sogar richtig dramatisch. Wirklich unrealistisch war es bis dahin auch nicht. Immerhin war das eine enge, gefährliche Kurve, und die Polizei war hinter ihr her. Die Felslawine war zugegebenermaßen übertrieben, ja, aber dafür war Homers Fassungslosigkeit ganz anständig rübergebracht. (In früheren S1x-Folgen hätten wir wahrscheinlich in Nahaufnahme gesehen, wie Mona von einem großen Felsen erschlagen wird, oder Mike Scully hätte sie auf einer Bananenschale ausrutschen und einen Genickbruch erleiden lassen. Nein, da scheint mir diese Folge doch deutlich stilvoller zu sein.)


    Ich kann nicht genau sagen, woran es nun lag, aber so plump und kindisch wie es in dieser Zusammenfassung klingt, ist mir diese Stelle einfach nicht vorgekommen.

    Oder anders ausgedrückt: der emotionale Inhalt der Szene war für mich stärker als der verrückte Rahmen :)

    "Tingeltangel-Bob" ist mir schon vor vielen Jahren saudumm vorgekommen, als ich noch keine einzige Folge auf englisch gesehen hatte und noch nie im Internet gewesen war :)


    Daß die Eindeutschung eines Namens nicht von Haus aus falsch sein muß, beweist IMO die Übersetzung von "Santa's Little Helper" mit "Knecht Ruprecht"; die finde ich großartig. (Bei Ivar wäre daraus wahrscheinlich "Santas kleiner Helfer" oder "Kleiner Weihnachtsmann-Helfer" geworden.) "Sideshow Bob" hätte man sicherlich unübersetzt lassen sollen, v.a. da es Rabe ja in den ersten Staffeln auch schon so gehandhabt hatte.

    Hallo zusammen! Der Beginn von S15 scheint mir ein passender Zeitpunkt zu sein, auch einmal hier meinen Senf dazuzugeben :)


    Mein Urteil: ein überraschend guter Staffelauftakt! Nach den enttäuschend mittelmäßigen, teilweise chaotischen (und manchmal furchtbar schlechten) Staffel-14-Folgen scheint's jetzt bergauf zu gehen. Dabei ist der Anfang mies. Maggie und die Ratte, das Abspritzen mit dem Schlauch... schwache Einlagen. Der Witz mit der "Erektion" wurde in der Übersetzung versaut ([edit: war damit im Original doch die Verwechslung mit "election" gemeint?]). Zum Glück steigt die Qualität nach den Anfangsminuten schnell an. Homers Versuche, witzige Schlagzeilen zu finden, sind ganz nett (und wurden auch ordentlich übersetzt: "Cranford-Mann vermißt! Was vermißt er denn?", Wortspiel mit "Westen"). Einen dicken Pluspunkt gibt's für den Gag mit Homers Hirn - das ist klassisch!


    Leider ist die eigentliche Handlung, die zu diesem Zeitpunkt einsetzt, schwach. Die Art und Weise, wie Mona mit ihrem Sohn Kontakt aufnimmt, fand ich konstruiert und lächerlich. Für das "Wiedersehen nach Jahren" gibt es keinen echten Grund. Das erste Zusammentreffen zwischen Homer und Mona ist alles andere als atmosphärisch oder emotional. Nutzlose Witze mit Bart und dem Penner.


    Fast noch konstruierter und unlogischer ist es, wie Monas Verhaftung zustandekommt. Wiggums Rolle in "Mother Simpson" wird schlichtweg ignoriert. Ich dürfte nicht der einzige sein, der deshalb bei der Szene im Cafe etwas verwirrt war. Die Gerichtsverhandlung ist langweilig. Extrem schwacher Gag mit Lisa, Bart und dem Brennessel-Spiel. Ob Gil in die Fußstapfen eines Lionel Hutz treten kann, wird sich zeigen.


    Der darauffolgende Abschnitt mit Mona und der Familie ist O.K. - toller Witz mit Homer und der Autobahn, miserabler Witz mit der nachgespielten Geburt. Dann kommt etwas, das es bei den Simpsons schon lange nicht mehr gegeben hat: ein gutes Ende! Mit gut meine ich: spannend, lustig, überraschend, verhältnismäßig gefühlvoll. Bei jeder S14-Folge, die ich bis jetzt gesehen habe, war der Schluß der schlechteste Teil. Endlich läuft's einmal umgekehrt! Ich habe bis zuletzt nicht gewußt, wie's wirklich ausgeht. Das Fernhalten von allen Spoilern hat sich bezahlt gemacht :)


    Was bleibt noch zu sagen? Von der Brillanz der ursprünglichen Mona-Folge "Mother Simpson" ist diese Episode zwar meilenweit entfernt, aber sie bietet eine anständige Mischung aus Humor, Gefühl und Spannung, die mit einem beliebten klassischen Simpsons-Charakter gut umgeht. Der Anteil an kindischen, übertriebenen Gags ist wohltuend zurückgegangen, die Charakterisierung Homers ist tadellos, teilweise liegt der Hauch der klassischen Simpsons in der Luft. Man darf von einer Rückkehr zu den Höhenflügen der Staffeln 1 bis 8 zumindest wieder träumen.


    Punkte:[10]