Beiträge von Hacki

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    Original von comic book guy
    dann fanden sie es halt nicht geil, sondern waren einfach zu dümmlich um ordentlich zu wählen.


    Das allerdings könnte durchaus stimmen :)


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    es ist doch ein irrwitz, dass man eine stimme abgibt um die betreffende partei in der opposition haben zu wollen.


    Wenn man sowieso damit rechnet, daß es die Partei nicht in die Regierung schaffen wird, sieht man die Sache oft etwas anders. Dann wählt man die Partei aus Protest, nur um es der derzeitigen Regierung zu zeigen.


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    die über 25% von '99 sollte man das stimmrecht entziehen, wenn deine behautung stimmen sollte.


    26,91% des Landes das Stimmrecht zu entziehen sollte in einem demokratischen Land ausgeschlossen sein. Genau wie die Aufgabe des Wahlgeheimnisses.


    Oder wärst du auch dafür, allen Linken-Wählern das Stimmrecht zu entziehen?


    Was deine Erzählungen von der DDR betrifft, so entschließe ich mich dazu, statt dessen der geltenden Geschichtsauffassung und zahlreichen anderen Berichten von Opfern des kommunistischen, mordenden Verbrecherregimes Glauben zu schenken.

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    Original von comic book guy
    wer eine partei wählt, findet diese imho auch gut ("geil"). und dass die leute die fpö nicht nur einmal "geil fanden" ist anhand der wahl ergebnisse zu sehen.


    Ich bin sicher, daß viele die Partei nur als starke Opposition haben wollten, mit Haider als dem berühmtem "Hecht im Karpfenteich". Hans Dichand, Chef der mächtigen Kronenzeitung und früher starker Haider-Befürworter, hat unter diesem Leitbild nach der Wahl 1999 massiv Stimmung gegen Blau-Schwarz gemacht. Seit der Wahl 2002 hat Haider endgültig seine Gunst verloren (treffend eingefangen von Manfred Deix, bei dem Dichand das große Haider-Baby aus dem Zeitungskinderwagen verbannt).


    Das alles steht in großem Widerspruch zu deiner Behauptung, daß es die Menschen "geil" fanden, daß "Rechts regiert".


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    du redest von zwei drittel wenige zuspruch für die partei. aber dennoch hat es gereicht, dass sie mitregiert. dann wenn ich richtig informiert bin, wurde die koalition fortgeführt.


    Die ÖVP konnte sich nach der Wahl 2002 aussuchen, mit wem sie regieren würde. Auch eine Minderheitsregierung wäre eine Option gewesen. Um ein Haar hätte es Schwarz-Grün gegeben. Woran die Verhandlungen in letzter Sekunde doch noch scheiterten, darüber können sich inzwischen schon die Historiker streiten. Entweder waren es zu harte Bedingungen der ÖVP oder die extrem linke Basis der Grünen in Wien. Schade drum.


    Inzwischen ist die FPÖ nicht mehr in der Regierung. Haider scherte mit einigen Getreuen, darunter die gesamte Regierungsmannschaft, aus der Partei aus und gründete eine neue Partei namens BZÖ, die bei allen anstehenden Wahlen ums politische Überleben kämpfen wird.


    Du denkst vielleicht an die NPD, wenn du von der FPÖ sprichst. Dieser Vergleich hinkt aber im großen und ganzen. Es hat in der FPÖ zur Zeit, als sie am Höhepunkt ihrer Geschichte angelangt war, auch einen liberalen Flügel gegeben, der mit der rechten Ideologie nichts am Hut hatte. Dazu zählten Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer, die inzwischen in der Privatwirtschaft gelandet ist, und Finanzminister Grasser, der im Wahlkampf 2002 mit fliegenden Fahnen zur ÖVP übergelaufen ist. Auch das Liberale Forum unter Heide Schmidt ging einst aus der FPÖ hervor.


    Das, was heute von der FPÖ übriggeblieben ist, ist der harte, extrem rechte Kern, mit Leuten wie Bundesrat John Gudenus, der mit rechtlich mehr als bedenklichen Sprüchen über KZs Schlagzeilen machte (es war so schlimm, daß ihn sogar die FPÖ still und heimlich aus der Partei verabschiedete). Sie ist zu ihren Wurzeln zurückgekehrt, zu den ca. 5% an Unbelehrbaren. Auch sie kämpft wahrscheinlich bei den nächsten Wahlen ums politische Überleben.

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    In den Folgejahren wurden einige Sozialleistungen bzw. Steuern wieder abgeschafft und die Ausländergesetze schrittweise deutlich verschärft.


    Das Kürzen von Sozialleistungen ist nicht unbedingt ein politischer Erfolg. Und alles, was die FPÖ als positiv beanspruchen hätte können, wurde ihr geschickt von der ÖVP weggenommen. Den Blauen blieb nichts übrig. Sie bekamen das Image eines unprofessionellen Haufens (nicht zuletzt auch wegen der ständigen Ministerwechsel), während es Schüssels Mannschaft verstand, sich staatsmännisch zu präsentieren, als der stabile Teil der Koalition.


    Wie du daraus ableiten kannst, daß es die Menschen "geil" fanden, ist mir schleierhaft. Wenn sie am FPÖ-Regierungsstil soviel Gefallen gefunden hätten, hätten sie die Partei bei der nächsten Wahl nicht um zwei Drittel verkleinert. Die Menschen hatten die Vorstellung "geil" gefunden, die FPÖ regieren zu sehen. Die Realität stellte sich dann anders dar.


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    Original von comic book guy
    ich werfe dir vor, dass du einen satz, im stile der populisten, in die runde haust, ohne imho je erfahren zu haben, was es heißt in den östlichen bundesländern je gelebt zu haben.


    Soll das heißen, es wäre in Wahrheit schöner gewesen, als ich mir eine kommunistische Diktatur im allgemeinen vorstelle? Scherz beiseite: Gerade weil die Leute dort soviel mitmachen mußten, ist es unverständlich, daß sie der Nachfolgepartei der damaligen Machthaber jetzt so bereitwillig folgen.


    Schlimm ist es natürlich auch, wenn die jüngere Generation im Osten und Menschen im Westen das tun, aber die können sich sicher weniger darunter vorstellen als die, die es tatsächlich durchlitten haben.

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    Original von KANG
    Was soll man zum Ergebnis sagen? Irgendwie voll gepfuscht. Und dann Feiern diese Parteien immer "Juhu, wir siegen" oder "Die loosen". Was soll das gefeiere?


    Je siegreicher man sich jetzt darstellt, desto besser die Ausgangsposition in den Verhandlungen, weil man den politischen Preis fürs Nachgeben in der Kanzlerfrage in die Höhe treibt.


    Die salomonische Lösung der derzeitigen CDU/SPD-Streiterei wäre es natürlich, Wahlsieger Westerwelle zum Kanzler zu krönen. Daß der Dritte Kanzler wird, soll's ja woanders auch schon gegeben haben :)

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    Original von comic book guy
    und so ein spruch von einem, der in einem land lebt, wo es ein großtteil der bevölkerung geil fand, dass rechts regiert.


    Die ÖVP ist nicht rechter, als die SPÖ links ist. Und im Moment haben wir praktisch eine ÖVP-Alleinregierung. Ist für dich eine Mitte-rechts-Regierung automatisch böse? :)


    Jörg Haiders neu gegründete Partei wird außerdem schon bald ihre ersten Niederlagen bei Landtagswahlen einfahren (woran ich mit meiner Stimme auch Anteil haben werde), und die FPÖ ist sowieso überall von der Macht entfernt worden, vor allem in der Bundesregierung. Die dürfen nächstes Mal um den Einzug ins Parlament zittern.


    Daß die FPÖ überhaupt jemals so stark wurde, ist natürlich auf dieselben Gründe zurückzuführen wie die Erfolge der deutschen Linken, die mit populistischen Parolen und unhaltbaren Versprechen Proteststimmen angeln. Daran sind die Freiheitlichen letztlich auch zerbrochen. Sie konnten mit der Macht nicht umgehen, erwiesen sich als inkompetent und wurden im Wahlkampf 2002 von Schüssel an die Wand gespielt und zur Kleinpartei degradiert.


    Der einzige Erfolg, den die FPÖ in der Regierung jemals einfahren konnte, waren die politisch wirklich sehr durchdachten tollen EU-Sanktionen, die Haider natürlich ungeahnte Popularitätswerte bescherten. Das Thema kann er heute noch auskosten (und tut es auch, genau wie die ÖVP übrigens).


    Die FPÖ habe ich übrigens nie gewählt, genau wie ich diese Linken nicht einmal im Traum wählen würde, also weiß ich gar nicht, was du mir überhaupt vorwerfen willst :)

    Im Moment schaut's für die CDU wieder ein bißchen besser aus. 1.0% Vorsprung im ZDF. Ich glaube, sie werden mit Ach und Krach Erster bleiben. Dann ist Schröder Kanzler gewesen. Die SPD muß ihn absägen, um mitregieren zu können. Entweder in der Großen Koalition unter Kanzlerin Merkel - das würde die extremen Kräfte stärken - oder mit den Linken.


    Letzteres hätte den einzigen Vorteil, daß eine extreme Populistenpartei an der demokratischen Macht sofort entzaubert wird. Obwohl ich mir im Fall der Linken gar nicht mehr so sicher wäre. Wie um alles in der Welt kann man die als Ostdeutscher wählen? Da lebt man jahrzehntelang in einer kommunistischen Diktatur (sofern man schon alt genug ist), und dann sowas ...


    Die FDP wird sich wohl kaum auf ein rot-grünes Ampelabenteuer einlassen, bei dem sie alle Wähler verlieren würde.


    Dumme Sache. Da haben sich die deutschen Wähler ganz schön was eingebrockt. Beim Raab war's vielleicht noch lustig, aber jetzt ist das Desaster perfekt. Ich glaube, Deutschland braucht künftig ein Mehrheitswahlrecht :)


    Lustiges Detail am Rande: Jörg Haider jubelt über den Erfolg der FDP und meint, deren Wahlprogramm würde mit dem seiner neuen BZÖ-Partei übereinstimmen. Von 10% kann er allerdings nur träumen.

    Wie's auch weitergeht, es kommt mindestens eine Partei in die Regierung, der die Wähler eine Absage erteilt haben. Da verliert jemand mehrere Prozentpunkte und darf als Belohnung den Kanzler stellen :shy:


    Weiß hier jemand zufällig, ob die deutsche Verfassung eine maximale Zeitspanne zwischen Wahl und Regierungsangelobung vorschreibt?

    Die CDU sackt jetzt im ARD schon auf 35,7 ab. Würde mich gar nicht mehr wundern, wenn sie noch hinter die SPD zurückfällt. Wie haben die es nur geschafft, diesen monatelang sicher scheinenden Wahlsieg so erbärmlich herzuschenken?

    Ich hab's befürchtet. Jetzt gibt's ein Patt, wenn in der Wahlnacht nicht noch ein Wunder für die CDU geschieht. Schwarz-Gelb-Grün ist durchaus möglich.


    Die 10,5% für die FDP haben mich überrascht. Eine Schande aber, daß es die Linken tatsächlich geschafft haben und vielleicht sogar die Grünen überholen.

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    Original von Shoppergast
    Dann aber eine wahre Recycling Parade mit Grampa und der vorübergehenden Heilung und dann zurückverkrüppelung(gesehen bei Jasper und den Lasern);


    Ha! Genau daran habe ich auch sofort dabei denken müssen. Aber man kann es ja freundlicherweise als kreative Metareferenz für Insider auffassen :)


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    Schwanke noch mit den Punkten, bin mal gnädig gebe mal 7 Punkte.


    Ich kann nicht glauben, daß ich die beste Note geben soll.


    Wo sind denn die ganzen Leute, die sonst grundsätzlich allem einen Einser geben? Tut was für die Statistik! :nono:

    Noch ein guter Nachzügler mit Marge als Hauptfigur. Eine äußerst positive Überraschung. Es ist eine dieser Folgen, bei der man den Eindruck hat, daß sie gar nicht krampfhaft versucht, herauszuragen, und gerade deshalb unterhaltsam genug für knapp 22 Minuten ist.


    Wie schon letzte Woche fällt auf, daß der Sinn für Humor die richtigen Wege geht. Humor ist eine viel zu oft übersehene Grundkomponente dieser Serie neben den "reiferen" Aspekten wie Emotion und Gesellschaftskritik. Der Humor ist durch Mike Scully zwischenzeitlich in Verruf geraten. Auch in der Ära Jean kam es bislang selten vor, daß man bei all den drübergestreuten generischen Witzchen richtig mitlachen konnte - "She Used To Be My Girl" kann man diesen Vorwurf jedoch nicht machen. Einfach herrlich, wie Homer glaubt, die Damen würden sich um ihn streiten, wie Lisa inmitten ihrer hochtrabenden Überlegungen von Bart vom Ast geschubst wird - ja, und sogar der Luigi-Witz ist ausnahmsweise *lustig* ...!


    Über derartiges kann man sich nun natürlich lange streiten. Es ist immer subjektiv. Ich persönlich hatte einfach den Eindruck, daß die Autorenmannschaft diesmal ein besonders glückliches Händchen bei der Auswahl der Witze hatte.


    Zuvor wurden Emotion und Gesellschaftskritik angesprochen. Diese beiden Dinge kommen in dieser Folge genauso vor. Die Attacken auf FOX und die Anspielungen auf die allzu unkritischen Medien sind so plump, daß sie schon fast wieder zynisch wirken (das Abspielen von "We Are The Champions" ist der Gipfel der Übertreibung) aber im Mittelpunkt steht die Frage, ob für eine Frau Karriere oder Familie wichtiger sein soll.


    Das ist natürlich ein heißes Thema, und so politisch, daß es politischer gar nicht mehr geht. Was haben die Autoren daraus gemacht? Im Rahmen der Möglichkeiten, die der Jean-Stil der heutigen Simpsons-Ära bietet, recht viel. Marge zeigt mehrere Facetten ihres Charakters. Mutterliebe und Familiensinn demonstriert sie ebenso wie die Sorge, etwas im Leben verpaßt zu haben, das Gefühl, für ihre Leistungen nicht genügend Anerkennung zu bekommen (sie schrubbt die von Homer dreckig gemachte Wanne sauber, und niemanden kümmert's), und schließlich der blanke Neid auf ihre erfolgreiche Freundin.


    Es spricht für die Folge, daß kein einziger dieser Gefühlszustände gezwungen wirkt. Es paßt alles gut zusammen. Der Zuseher kann sich selbst einen Reim darauf machen, was für Marge das Richtige ist oder gewesen wäre. Dieser neutrale Standpunkt ist der Kern der Simpsons-Philosophie, und "She Used To Be My Girl" richtet sich danach. Es wäre leicht gewesen, den Archetypus der eiskalten Karrierefrau herunterzumachen und das wonnige Familienglück zu glorifizieren, oder Marge im Gegensatz dazu als bemitleidenswertes Hausmütterchen hinzustellen, das seiner Unterdrückung entrinnen muß. Die Folge läßt sich aber in keine dieser Schubladen einordnen.


    Wie eine Fremde wirkt Marge nur, als sie sich mit Chloe auf dem Rasen prügelt und dabei ein blaues Auge kassiert. Das hätte doch nun wirklich nicht sein müssen!


    Beim Thema Charakterisierung muß dafür erwähnt werden, wie toll Homer, Bart und Lisa getroffen sind. Homer ist der gute, alte liebenswerte Tolpatsch, der einige lustige Szenen hat, ohne gehässig und übermäßig dumm zu wirken, und Bart wirkt gar so abgeklärt wie früher (man beachte seine Idee, sich als Quimbys Sohn auszugeben).


    Besonderes Augenmerk muß man Lisa widmen. Sie hat zwei Gründe, zu Chloe aufzublicken. Einerseits einen ideologischen, weil Chloe ihrer Vorstellung von Emanzipation und Feminismus entspricht, andererseits den kindlichen; Chloe symbolisiert für Lisa die große weite Welt, die ihr das Elternhaus nicht bieten kann. Genau das paßt perfekt zur Lisa, die wir kennen. (Sich gegen Marges Willen im Auto von Chloe zu verstecken ist aber möglicherweise leicht übertrieben für ihren Charakter.)


    Weitere Sympathiepunkte gewinnt "She Used To Be My Girl" durch ein paar kurze, aber nette Rückblicke auf die High-school-Zeit von Marge und Homer. Ist doch immer wieder schön, die beiden in ihrem "The Way We Was"-Erscheinungsbild zu sehen. Daß es auch eine Staffel-11-Referenz gibt, wird dadurch neutralisiert, daß sich die Referenz (Barneys Hubschauber-Rettungsaktion) glücklicherweise auf die beste Folge dieser Horrorstaffel bezieht.


    Schade, daß die Auflösung der Handlung suboptimal ist. Ein ausbrechender Vulkan und eine actionreiche Rettungsaktion von Marge: Überflüssig, störend und unpassend! Das beeinträchtigt das Gesamtbild stark. Lisa scheint die Lebensgefahr nicht richtig zu begreifen, Homer auch nicht. Es hängt plötzlich der traurige Schleier des Cartoonhaften über dem Geschehen. Ich hätte mir gewünscht, daß Lisa im Schlußteil der Folge auf eine andere, weniger aufsehenerregende Art und Weise herausfindet, daß Chloe doch keine perfekte Frau ist. Die Frauenkonferenz hätte beispielsweise die Möglichkeit geboten, Chloe so darzustellen, daß ihr die Anliegen der Frauen nicht in dem Ausmaß wichtig sind, in dem Lisa es vielleicht gerne gehabt hätte. Diese Chance wurde vertan. Statt dessen gibt es ein paar lahme Szenen rund um einen Lavafluß. Wie gesagt: Schade drum!


    Trotzdem überwiegt eindeutig das Positive. Ich habe zum Zeitpunkt, da ich dies schreibe, keine Ahnung, wie die Folge bei anderen Fans angekommen ist, und deshalb wage ich hiermit einfach eine besonders freche Note: 2


    Punkte:[11]


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    Die deutsche Synchro ist akzeptabel, warum alle von einem "Diamanten-Joe" Quimby sprechen, erschließt sich mir allerdings nicht.


    Immerhin wurde "to rule" diesmal richtig übersetzt. Das war ja nicht immer der Fall :)


    Dafür wieder die Sache mit dem "Monitor". Ich weiß, daß computertechnische Dinge zu den größten Schwächen von Ivar zählen, aber es hätte ja trotzdem sein können, daß er zufällig weiß, daß das deutsche "Monitor" und das englische "monitor" nicht haargenau dieselbe Bedeutung haben müssen.

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    Original von Andreas
    "Kill The Alligator And Run" war zwar nicht unbedingt ein Meisterwerk, aber in S12/13 geht's meiner Meinung nach noch deutlich schlimmer zu; Pandas, Blutfontänen, Gedärme und Co. haben da ja Hochkonjunktur...


    Hmm, ich finde, in S12 und S13 können nur Simpsons Safari und Homer The Moe mit der Grausamkeit von KTAAR mithalten :boese:


    Idiotische Handlung, dumme Schauplätze, krankhafter Gaststar-Auftritt, kindischer Müllhumor, katastrophale Charakterisierung - insbesondere hassenswerter Dreckskerl-Homer -, Peinlichkeitem am laufenden Band. KTAAR = Tiefpunkt der Serie. [Kotzsmiley]

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    Original von Sandro
    "Old episodes become like members of the family, and they grow on you and take on mythic proportions. [...]"


    So ganz kann man das nicht stehen lassen.


    Einerseits waren frühe Staffeln auch objektiv betrachtet schlicht und ergreifend besser, andererseits sind auch die Scully-Stuffeln inzwischen schon ein Zeitchen her, und anstatt daß sie glorifiziert würden, haben sie eher Staub angesetzt und sind zu Recht großteils in Vergessenheit geraten. Oder kann sich noch jemand ungefähr an die Handlung von "I'm With Cupid" erinnern? :)


    Auch mitten in der goldenen S1-S8-Ära, also z.B. in S5, gibt es viele Folgen, die heute von der kritischen Fangemeinschaft sehr nüchtern betrachtet werden. Folgen wie "Bart gets Famous" und "Homer and Apu" sind sicher keine Glanzperlen in der Serie. Die jubelt niemand sinnlos hoch, nur weil sie alt sind.


    Es ist falsch, alle Kritik an modernen Folgen mit dem Hinweis darauf abzutun, daß sie einem nach ein paar Jahren ohnehin gut vorkommen werden.

    Sag' ich ja :)


    Aber er kann auch nicht einfach sagen: "Sprich motivierter!" Er müßte detailliertere Anweisungen geben und vielleicht auch strenger sein. Was weiß ich.


    Offenbar schafft er es einfach nicht, seine Sprecher zu begeistern. Daher schlage ich eine einmalige Personalrochade vor, in der Motivierungsexperte Hans Krankl die Regie der OFF-Synchro übernimmt und Ivar unsere Fußballtalente zum EM-Titel 08 führt.

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    Original von Sandro
    Geht es nur mir so, oder spricht Elisabeth Volkmann die Marge inzwischen richtig schlecht. Ich hasse Marge deswegen inzwischen richtig. Da steckt überhaupt keine Liebe mehr drin und klingt viel zu sehr nach Volkmann.


    Es geht nicht nur dir so. Aber zumindest ist die Sprechleistung meiner Einschätzung nach noch gleich wie in S15, anstatt noch schlechter geworden zu sein :)


    Gerade in einer Folge wie heute, wo Marge wirklich wieder einmal ihren echten Charakter zeigte, anstatt die lustige Cartoon-Mami zu spielen, wäre eine weniger lustlose Volkmann-Stimme toll gewesen.


    Ich neige jedoch dazu, auch dieses Manko teilweise Ivar anzulasten. Als Regisseur ist er mitverantwortlich für die Sprecherleistung. Er könnte z.B. Norbert Gastell sagen: "Sprich nicht so hoch."

    Im Vorfeld als eine der besseren Jean-Folgen angekündigt, schafft es "Sleeping With The Enemy" tatsächlich, die Schlaftablette der letzten Woche spielend zu übertreffen. Aber eine Spitzenfolge klassischer Qualität ist sie nicht; diese Spezies könnte wohl erst mit einem neuen Sendungsleister wieder zurück ins Leben gerufen werden.


    Die Geschichte rund um Nelsons Beziehung zu seinem Vater warf bereits in vorherigen Folgen dezent ihren Schatten voraus. Die Idee ist gut; Nelsons Charakter hat, wie man einst schon in Staffel 8 sehen konnte, Potential. Dazu gibt's noch eine nette Nebengeschichte mit einer rundum charaktertreuen und sympathischen Lisa, die ohne viel Vorgeplänkel beginnt.


    Woran krankt die Folge dann? In erster Linie am bei Al Jean typisch gewordenen Erklärungssyndrom. Nirgends ist das so deutlich wie bei der ersten Begegnung zwischen Marge und Nelson im Park, bei der der weitere Verlauf der Handlung mit riesigen Pfeilen angezeigt wird und Nelson den Zuseher davon in Kenntnis setzt, daß er gerade seinen psychologischen Selbstschutz verliert.


    Auch Nelsons Heulszenen wirken viel zu übertrieben. Die Geschichte wird mit kräftigen Pinselstrichen ohne sonderlich komplexe Stellen gezeichnet.


    Nicht vergessen wollen wir freilich auch das katastrophale Ende, bei dem Nelsons Vater erzählt, was ihm widerfuhr, und man sich ob des kindischen Billig-Gags mit dem Schokoriegel und der Freakshow sogleich in Scullysche Schreckenszeiten zurückversetzt sieht.


    Das Hervorheben all dieser negativen Kritikpunkte ist schmerzhaft, aber notwendig. Ansonsten muß man wirklich zufrieden sein. Dummen, störenden Schrotthumor gibt es diesmal praktisch gar keinen. Vielleicht Homers übertriebene Bart-Würgerei oder Lisas Torten-Szene. Kaum der Rede wert.


    Dafür kann man, man höre und staune, an mehreren Stellen richtig lachen. Homers tolpatschiger Versuch, Lisa mit seinen Ausführungen über den sogenannten "Simpsons-Hintern" zu trösten, entbehrt nicht einer gewissen Komik, und Skinner glänzt als Muttersöhnchen, das Marge erzählen möchte, wie wichtig es ist, daß Kinder selbständig werden.


    Im Mittelpunkt steht freilich das ernste Thema. Marges Versuche, Nelson von der schiefen Bahn abzubringen, sind glaubwürdig und passen tausendmal besser zu ihrem Charakter als der letztwöchige Kochwettbewerbs-Unfug. Noch dazu werden sie mit einem weiteren Thema vermischt, nämlich Marges Angst, von ihren Kindern irgendwann nicht mehr gebraucht zu werden. Wirklich gut gelungen.


    Daß Marge Nelson gleich bei sich zuhause aufnimmt und zuläßt, daß er Bart am Frühstückstisch terrorisiert, ist weniger gut. Außerdem habe ich das Gefühl, daß man Nelsons Mutter viel stärker in die Handlung miteinbeziehen hätte sollen. Das dokumentiert die fantastische Szene, als sie Marge zuerst wütend das Geld vor die Füße wirft und Marge ihr dann zum Schock ihrer Familie hinterherruft, daß sie am Heimweg zu ihrem Sohn versuchen solle, keinen Geschlechtsverkehr zu betreiben.


    Meine Reaktion: Bemerkenswert! Eine solche Dialogszene hätte ich den Autoren ja gar nicht mehr zugetraut. Davon sollte es mehr geben! Dazu noch die schöne, wenn auch kurze Gesangszene mit Nelson. So kann man Fans wieder milde stimmen.


    Zudem sollte man der Folge zugutehalten, daß die Auflösung von Nelsons charakterlichen Problemen nicht erst bei der konstruierten, unglaubwürdigen Wiedervereinigung mit seinem Vater stattfindet, sondern sich die gesamte Folge hindurch entwickelt. Kein Deus Ex Machina, nur eine kleine (und mißlungene) Draufgabe.


    Auch die Nebenhandlung mit Lisa ist, wie schon angesprochen, gut aufgebaut. Die Angst, zu dick zu sein, weil man von Schulfreundinnen ausgelacht wird, ist für ein achtjähriges Mädchen plausibel und weckt leise Erinnerungen an "Lisa The Beauty Queen" auf Staffel 4. Die gesundheitlichen Folgen, die ein solcher Irrglaube haben kann, wenn man die Nahrungsaufnahme verweigert, werden jedoch maximal angedeutet. Richtiges Thema sind sie keines.


    Die synchronisierte Version der Folge ist erwartungsgemäß ein Graus. Die Sprecher halten ihr Niveau, aber die Texte sind zum Vergessen und ziehen die Gesamtqualität in den Keller. Als würde er meine Kritik mitverfolgen und mich ärgern wollen, läßt der uns allen bekannte Regisseur wieder sein Lieblingswort "Cookies" auf das Publikum los. Das reicht aber noch nicht. Er peppt unser langweiliges Deutsch auch mit einem gezielten coolen "Lunch" auf - und das aus dem Mund von Marge. Leichtfertig ist der Ivar mit dem Wort und bar jeden Sinnes für übersetzerische Dinge.


    Der Qualität der Folge selbst tut dies selbstverständlich keinen Abbruch. Mit einem brauchbaren Ende anstatt der gezeigten Farce wäre die Bewertung noch freundlicher geworden.


    Punkte:[10]