Interessanter Thread! Sorry, dass ich ihn jetzt nochmal ausgrabe, aber hab ihn bisher übersehen
Also ich habe mich schon sehr viel mit diesen Fragen beschäftigt, die ihr hier so aufgeworfen habt weil ich auch so eine Art Hobbyphilosoph bin, und ich es für wichtig halte gewisse Dinge für sich zu beantworten um sich auch klar über sich selbst zu werden. Also ich bezeichne mich als Gläubiger, obwohl mich auch schon vieles zu Zweifel veranlasst hat, weil ich eigentlich bei solchen Themen immer alle Argumente abwäge. Aber speziell bei dieser Frage dreh ich mich oft im Kreis, aber dadurch stelle ich dann auch immer wieder fest, dass man sowas einfach nicht rational klären kann, da es eine Sache von Vertrauen und persönlichem Gefühl ist. Es ist für mich einfach so, dass ich irgendwie spüre das alles einen Sinn hat. Ich meine, man gucke sich nur die Natur an ( z.B. so Sachen wie Stoffwechsel, Photosynthese etc.) es ist alles perfekt organisiert, komisch, oder? Und der Mensch ist so ein komplexes Wesen und kann über so viele Dinge nachsinnen, das ist für mich ein Wunder. Gut, der Atheist mag sagen, das ist alles Zufall. Dem kann ich nichts entgegensetzen, außer das ich mir das einfach nicht vorstellen kann, und dagegen kann man eben auch nichts sagen, und somit läuft es darauf hinaus, das man es einfach nicht rational (er)klären kann, deshalb wäre ein Streit darrüber sinnlos, und in über tausend Jahren Philosphie- und Religionsgeschichte ist das nicht gelungen.
Zu der Sache mit Religionskriegen: Ich habe mich auch mal gefragt, ob es nicht besser wäre an gar nichts zu glauben, weil die Religion den Menschen viel Krieg und Leid gebracht hat, aber dann habe ich mir gedacht, dass sich Atheismus also der Glaube an die Nichtexistenz des Göttlichen nicht darauf begründen lässt, denn nur weil etwas nicht schön ist, heißt das, wie man sicher oft genug im Leben mitkriegt, nicht, dass es nicht existiert. Aber dann habe ich mich wiederrum auch gefragt: Wenn es Gott gibt, wieso lässt er es dann zu, und offenbart sich nicht einfach, um dem Streit um die richtige Religion endlich ein Ende zu setzen, und uns gewissheit zu verschaffen und ich war deswegen ziemlich sauer. Aber dann habe ich mir gesagt, wenn Gott gewollt hätte, dass wir alle das gleiche Glauben würde er das einfach tun. Deshalb denke ich, dass das schon irgendeinen Sinn hat, das wir nicht alles wissen, und dass es auch einen Sinn hat, dass es Leute gibt die zweifeln d.h. Gott möchte ( weshalb auch immer) dass es unterschiedliche Glaubensauffassungen gibt, deshalb ist jeder Religionskrieg ungerechtfertigt und lässt sich auch nicht durch den Glauben rechtfertigen, und deshalb versuche ich auch nicht andere Menschen zu missionieren o.ä. ( will ich auch mit diesem Post nicht, ich will nur meine Meinung klarstellen Aber das war für mich so oder so immer selbstverständlich, denn auf gegenseitige Toleranz lege ich sehr viel Wert. Jedenfalls denke ich nicht, dass man der Religion die grausamen Kriege, die in ihrem Namen begangen werden nicht vorwerfen kann. Denn das macht nicht Gott oder die Religion sondern die Menschen, die nicht verstehen wieso verschiedene Meinungen richtig und wichtig sind.
Zu der Sache mit dem Leid in der Welt und so: Ich denke Gott hat uns die Freiheit gegeben hat, deshalb sind wir für das, was wir mit anderen Menschen machen auch voll selbst verantwortlich. Andernfalls wären wir nämlich ( göttliche) Marionetten ohne jeden Willen, und das wäre doch auch schlimm, oder? Außerdem denke ich, dass wir in einer Welt der Gegensätze in der das eine nicht ohne das andere existiert kann und in der alle Dinge erst durch ihr Gegenteil deffiniert werden deshalb kann auch das Glück nicht ohne das Unglück existieren, denn wenn wir immer glücklich wären, wüssten wir nicht was Unglück ist, und könnten uns somit auch nicht am Zustand des Nichtunglücklichseins erfreuen d.h. wir empfänden kein Glück.