Beiträge von Chris_Pfeiler

    Hier vorab geschrieben ein kürzeres Review zur Folge. Fangen wir mit den positiven Aspekten an.


    Die heutige EABF20 setzt die positive Tendenz von letzter Woche fort und bietet uns eine musikalische Folge mit parodistischen Elementen, besonders auf "Evita" bezogen. Dabei wird die Folge aber nie zu einer Frontalparodie und bleibt auch für Nichtkenner des Musicals gelungen.


    Besonders lobenswert sind die zahlreichen Songs, die in ihrem Einfallsreichtum die üblichen (und oft deplatziert wirkenden) Songeinlagen der bisherigen S1x-Folgen weit übertreffen, auch wegen der brillianten Gesangsdarbietung von Yeardley Smith (die ja hoffentlich in der DV nicht eingedeutscht wird, abgesehen von falschen Untertiteln.) Die Songs der Folge waren für den Emmy nominiert, haben ihn aber (genau wie die Oper aus F3K) nicht bekommen.


    Man beachte auch die Qualität der Animation, die Kamerawinkel oder den Szenenwechsel nach dem zweiten Song. Viele gute Gags, nett kurzer Auftritt von Gaststar Michael Moore. Die Charakterisierung ist in Ordnung, gerade Lisa-Fans werden sich über die Folge freuen (was für ein Unter schied zu den platten Lisa-Folgen in den Scully-Jahren.)


    Kommen wir zu den negativen Aspekten.


    Es sind relativ wenige zu finden. Die Songs haben sicher nicht ganz die Schärfe und den Einfallsreichtum einer "Simpsoncalifragi...". Der Plot an sich ist etwas simpel, was aber bei einer Musicalfolge üblich ist. Homer hält sich mit Auftritten zurück, stört bisweilen aber etwas als Pausenclown (rosa Tütü). Das Ende wurde als zu hastig kritisiert, das ist aber wieder das übliche "everything back to normal"-Problem.


    Fazit: sehr schöne Musicalfolge mit einfallsreichen Songs. Eher simpler Plot, aber das liegt hier in der Natur der Folge. Freundliche Note 1-


    Chris

    Wie üblich sehen wir am Anfang der Staffel erstmal einige Nachzügler mit P-Code aus der vorherigen Staffel. Im Unterschied zu den S13-Nachzüglern in S14 (die meist ziemlich mißlungen waren), sind die EABF-Folgen in S15 aber generell gut gelungen und teilweise den FABF gleichwertig.


    Fangen wir mit den positiven Aspekten an.


    Es ist sicherlich immer ein möglicher Problemfall, wenn sich eine neuere Folge an der Fortsetzung einer klassischen Plotlinie versucht, vor allem im Bezug auf die starken Stil- und Qualitätsunterschiede. Da sich gerade S15 aber wieder eher in eine klassische Richtung orientiert, klappt eine Fortsetzung der S7-Handlung von "Mother Simpson" hier erstaunlich gut.


    Auch wenn die heutige Episode im Vergleich zur S7-Story etwas schneller wirkt (gerade beim ersten Ansehen hatte ich diesen Eindruck), nimmt sie sich doch genügend Zeit, um Charakteren und Plot eine gewisse Substanz zu geben. Der Plot an sich ist zwar nicht sonderlich einfallsreich, die Umsetzung funktioniert aber gut und mit netten Ideen im Detail. Auch die schlüssige Kontinuität ist lobenswert, nur die Szene mit dem "Grimey"-Grabstein wirkt hier etwas aufdringlich.


    Gelungene Einfälle der Folge sind etwa die "Beautiful Mind"-Parodie mit Homer ("This is what happens when I go 6 hours without sleep"), die 60s Montage, Monty Burns "terrorizing children in a 19th century woodcut", die Szenen im Bus ("Now the really innocent") und generell recht viele Oneliner oder Schildergags ("When the H-Bomb isn´t enough"). Die Folge vermeidet übermäßige wackiness, die Charakterisierung ist in Ordnung.


    Kommen wir zu den negativen Aspekten.


    Diese Folge macht zwar vieles richtig, trotzdem hat sie im Gesamtbild nicht die gleiche Qualität wie "Mother Simpson". Als Kritikpunkt sind IMO verschiedene Szenen zu sehen, z.B. Barts "Geburt", die inzwischen obligatorische Gerichtssaal-Szene (es bleibt nicht die einzige in S15), Sideshow Mels unlustig-theatralischer Redeschwall. Gil ist als Ersatz für Lionel Hutz nach wie vor nicht wirklich ansprechend. Einige Jokes sind schlicht recycelt, etwa der Blick in Homers Gedanken.


    Gibt es zur Synchro was zu sagen? Es sind wohl einige Stellen drin, die recht schwer zu übersetzen sind, etwa Homers Zeitungsmeldungen.


    Fazit: gut gelungene Folge mit netten Einfällen, als Fortsetzung einer klassischen Handlung durchaus ohne viel Kritik annehmbar (was für eine neue Folge doch ein ziemlich großes Lob ist). Note 2+


    Chris

    Heute also die letzte Folge der Serie und als solche sicherlich in einer etwas anderen Art, als von manchen Zuschauern erwartet. Aber es war wohl eine der größten Stärken der Serie, anders zu sein, als von ihr erwartet wurde. Ich habe die Folge nun schon ziemlich oft gesehen, der Schlußsatz und die kraftvolle Schlußszene sind aber immer wieder traurig.


    Das heutige Review wird aus gutem Grund wieder etwas länger, kann aber wie üblich kaum alle Aspekte der Folge abdecken. Ich hoffe auf weitere Kommentare, vielleicht auch auf mehr als üblich.


    Die Folge baut auf "Parasites Lost" auf, vertieft die damalige Handlung aber noch. Es sind interessante Parallelen vorhanden: sowohl die Würmer, als auch die Hände des Robot Devil sind etwas, daß Fry hilft, über sich hinauszuwachsen. In beiden Fällen ist es aber eine künstliche Qualität, die nicht zu ihm gehört und von der er sich am Ende wieder trennen muß (im Fall der Würmer freiwillig für sich, im heutigen Fall für Leela.)


    Nachdem Fry seine alten Hände zurück hat, ist auch sein unechtes Talent verschwunden (und nicht in einer plump Disney-esquen Wendung immer noch vorhanden). War Leela in "Parasites Lost" aber durch die Qualitäten des normalen Fry am Ende eher verwirrt und hat ihn weggeschickt, bleibt sie heute als einziger Zuschauer in der leeren Oper, weil sie das Ende der Musik hören will. Und die holprig gezeichneten (und echten) Bilder des Holophoners am Schluß sind vieleicht kraftvoller, als die pompöse Oper.


    Neben dem komplexen Inhalt kann die Folge sicherlich auch humoristisch überzeugen, wenn auch auf passend dezentere Weise. Dan Castellaneta ist als Robot Devil in Bestform, die Songs der Folge hätten den Emmy sicher verdient (auch wenn Katey Sagal nicht besonders gut singen kann.) Eine weitere genial gesprochene Figur ist auch Hedonism Bot ("A man writing an opera about a woman? How deliciously absurd."). Benders Definitionen von Ironie und sein "Bite my shiny metal....oh, nooooo" sind ebenfalls brillante Momente der Folge. Die OV sei dringendst empfohlen.


    Im Gesamtbild ein gelungener Abschluß der Serie mit einem starken und auch offenen Schluß. Sicher eine der besten Folgen der Staffel und in ähnlichem Qualitätsbereich wie "Jurassic Bark" und "The Sting". Note 1


    Was bleibt noch zu sagen? Es ist die letzte Folge der besten Animationsserie der letzten Jahre (in einigen Aspekten vielleicht sogar der besten Animationsserie überhaupt) und damit ein Zeichen für die Ungerechtigkeit und Probleme der heutigen Medienlandschaft. Diese letzte Folge hat (wie viele 4ACV) nochmals gezeigt, wie brillant anders die Serie war und wie kommende Staffeln hätten sein können. Positiv ist zu sehen, daß F3K mit Stil gegangen ist, das Potential war aber noch lange nicht aufgebraucht.


    Somit bleibt am Ende nur noch eines zu sagen:


    "Please don´t stop playing, Fry. I wanna hear how it ends..."


    Chris

    Zurück zum alten Lieblingsthema von mir, dem Serienkonzept. Dazu gab es in letzter Zeit nichts mehr zu hören, als einzige "Neuigkeit" ist zu vermelden, daß jetzt im Hauptkonzept auf drts.org alle 40 Folgenideen mit online stehen, siehe:
    http://www.drts.org/konzept_chris.html


    Als weitere Neuigkeit wären nur wieder die zahlreiche Absagen aus den Bereichen TV und Produktion zu nennen, aber das ist ja bekannt.


    Ansonsten stehe ich da momentan wohl kreativ etwas auf der Leitung. Neue Folgenideen und Skriptteile sind aber in Planung. Momentan überlege ich auch etwas in die Richtung, wie man übergreifende Handlungsfäden in F3K-Art mit reinbringen könnte. Vorschläge hierzu sind willkommen.


    Hatte ich das Thema "Umsetzung der Idee als private Hörspielreihe" hier eigentlich schon angesprochen? Mit engagierten Sprechern, guter Technik und entsprechend modifizierten Skripten wäre auch das eine Option. Auf einer Webseite könnte man dann theoretisch z.B. MP3-Hörspiele zu Folgen im Paket mit Zeichnungenentwürfen und Skripten zum Download anbieten.


    Der übliche Schlußsatz: Meinungen (auch zur Hörspielidee), Ideen und Beteiligungen aller Art sind willkommen.


    Chris

    Spezialeffekte gab es natürlich auch schon vor Metropolis, als Pionier ist da sicher Georges Melies zu nennen, dessen "Reise zum Mond" von vor 1910 auch bei F3K schon visuell zitiert wurde (Craterface in 1ACV02).


    Metropolis hat die Effekte sicherlich auf einen neuen Level gebracht und das Design des Films wurde prägend für Jahrzehnte. Inhaltlich wurde der Film aber oft kritisiert und auch in die Nähe von NS-Ideologie gebracht, nicht nur wegen Rotwang, auch wegen der Naivität der Auflösung. Man hat dafür später die Autorin und Frau von Fritz Lang, Thea von Harbou, verantwortlich gemacht, die ja tatsächlich in Deutschland blieb, als Lang in den 30ern nach Amerika ging.


    Der Darsteller des Rotwang ist übrigends Rudolf Klein-Rogge, der bei Lang auch den Mabuse gespielt hat.


    Chris

    Die heutige Folge ist sicherlich kein inhaltliches Glanzstück der Serie, ich mag sie aber trotzdem oder vielleicht gerade aus diesem Grund. Viele Folgen der 4ACV-Reihe sind auffallend komplex, verschachtelt und oftmals mit ernsten, emotionalen und surrealen Komponenten. 4ACV war eine Reihe, in der stärker "experimentiert" wurde, wie weit man das Schema der Serie auf neue Bereiche ausdehnen konnte. Und das war auch gut so.


    Wenn zuviele Folgen in dieser Art sind, kann es aber für die Balance der Staffel problematisch werden. Und genau dann kann eine simple und geradlinige B-Folge mit Tendenz zum low-brow-Humor eine durchaus erfrischende Alternative sein. Keine komplexen Zusammenhänge, keine surrealen Träume, keine inhaltlichen Experimente - einfach nur Fry, Leela und Bender beim Unfug machen, nicht viel mehr und nicht viel weniger. Ich denke, das beschreibt "Spanish Fry" recht gut.


    Es gibt natürlich auch eine leichte Botschaft und Satire in der Story, der Schwerpunkt liegt aber eindeutig beim Humor. Einer der besten Gags der Folge ist der brillante Bigfoot-Film, der sich auffallend unsicher über die Existenz seines Hauptdarstellers zu sein scheint. Einige Gags kommen aus dem "lower horn"-Bereich - was hier aber nett umgesetzt ist und mich sogar weniger stört, als etwa das Walgekotze letzte Woche.


    Ansonsten viele amüsante Oneliner und Einfälle: die Szenen und visuellen Gags am Anfang, Frys Entführung, Lrrrs Auftritt im Pornoladen ("I´m just some guy - ruler of the planet Omicron Persei 8"), die recht menschlich wirkenden Beziehungsprobleme der Omicronians ("I only wrote that poem to test my printer"), der passende Kommentar zu Leelas Gesang ("The humans are attacking"), Lrrrs "philosophische" Ausführungen und einiges mehr.


    Im Gesamtbild eine Folge, deren Substanz man fast ausschließlich durch das Aufzählen von humoristischen Einfällen ermitteln kann. Geradlinige B-Folge, was hier aber durchaus positiv gemeint sein kann. Note 2


    Chris

    Zitat

    Original von akbar


    Ganz dumm gefragt, meinst du "Der Malteser Falke"? Oder verwechsele ich da etwas?


    Der Originaltitel des Films ist "The Maltese Falcon", als deutscher Titel wird zumindest auf dieser VHS "Die Spur des Falken" verwendet.


    Chris

    Sehen wir uns zuerst die negativen Aspekte an.


    Willkommen zu einem neuen lustigen Cartoon-Abenteuer von Captain Wacky und seinem schrägen Partner Sidekick Bob. Das sagt eigentlich alles und wäre somit das kürzeste CP-Review aller Zeiten ;-).


    Vor vielen Jahren gab es einmal einen Charakter namens Sideshow Bob, der als Kulturpessimist eingeführt wurde und später auch eine Figur in einer brillanten Politsatire war. Was wir in EABF01 sehen, hat zumindest damit fast nichts mehr zu tun. Wie soviele Charaktere zuvor in S1x wird dieses Mal auch Bob zu einem simplen "Slapstick-Sidekick" für Homer degradiert. Selbst das könnte noch halbwegs amüsant sein, ist es hier aber nicht.


    Die Jokes sind zum Großteil arg dämlich oder krud, die Charakterisierung auffallend flach. Wenn der "Hauptwitz" einer einstmals interessanten Figur wie Bob aus ständigen Elektroschocks und jeder Menge Meta-Scherzchen besteht, dann ist es mehr als deutlich, daß hier etwas schief läuft. Die ganze Murder-Mystery-Sache und die Referenzversuche fallen IMO ziemlich flach. Die Auflösung mit Grimey Jr. ist Geschmackssache, zumindest mich hat sie nach all dem Unfug nicht mehr interessiert.


    Die Substanzlosigkeit der ganzen Nummer zeigt sich dann noch in der Verwertung von Restzeit für einen "lustigen" Song, der wohl irgendwie alle Fans an "Cape Feare" erinnern soll, mit der aktuellen Handlung aber gar nichts zu tun hat. Die gewünschte Meta-Qualität dieser Szene soll durch Barts Blick auf die Uhr unterstrichen werden. Meh.


    Sehen wir uns die positiven Aspekte an.


    Es ist recht schwer, welche zu finden. Im Gegensatz zu "Helter Shelter" wird hier nicht mal Satire versucht und als Parodie oder Referenz wirkt die Folge schlicht mißlungen, da ein Großteil des Bob-Potentials einfach nur für Unfug verwendet wird. Ein paar Einzeljokes sind vielleicht positiv zu erwähnen, Dr. Mas-Seuss oder "Aaaaaaah, Bob" fallen mir da gerade irgendwie ein. Im Gesamtbild aber auch kaum ansprechend.


    Die Folge ist die erste OFF-Folge mit digitaler Colorierung, was hier aber qualitativ kaum hilfreich ist. Die bunten Farben und die relativ kräftigen Außenlinien der Charakterzeichnungen fallen eher negativ auf. Das wird visuell in späteren Folgen noch deutlich besser.


    Fazit: schlechteste Sideshow-Bob-Folge bisher, selbst die Ep in S12 war besser. Kruder Humor, Slapstick und eine Degradierung von Bob zum funny Sidekick für Homer und zum wandelnden Meta-Witz. Note D-.


    Chris

    Zitat

    Original von Raoul Duke
    alte filme schön und gut, aber man kann sagen was man will es gibt kaum soviele gut alte fime, wie neue (liegt vielleicht auch daran das ich nicht so viele alte filme kenne) ... und das aus dem grund das man früher einfach noch nicht alle mittel hatte (haben wir jetzt bestimmt auch noch nicht, aber mehr als "damals")


    Was genau meinst du mit "daß man früher noch nicht alle Mittel hatte"? Könnte es sein, daß du Filmqualität mit den Möglichkeiten der Spezialeffekte gleichsetzt?


    Was die Topliste auf imdb.com betrifft: die Verteilung dürfte in etwa ausgeglichen sein, Filme von 1920 bis einschließlich 1980 sind wohl sogar leicht in der Überzahl. Die Liste zeigt eine recht gute Auswahl, auch bezogen auf Filme aus aktuellerer Zeit. Ich würde ja nicht allem zustimmen, aber ein Großteil ist sicher empfehlenswert.


    Meine persönliche Filmauswahl für die nächsten Tage sieht übrigends wie folgt aus (meist VHS).


    "Die Spur des Falken" mit Humphrey Bogart (1941) - Deutsch
    "Eins, Zwei, Drei" mit James Cagney (1961) - Deutsch
    "Apocalypse Now" mit Marlon Brando (1979) - Englisch
    "Manhattan" mit Woody Allen (1979) - Englisch


    Chris


    EDIT
    es ist mir natürlich klar, das der imdb-Vergleich hinkt, weil es zwei verschieden große Zeiträume sind. Die 1920-80-Filme sind in der Überzahl, die Liste sieht die größere Dichte an herausragenden Filmen aber in den letzten 24 Jahren. Dem stimme ich nicht zu.

    Beginnen wir wie üblich mit den negativen Aspekten.


    Wie bereits in Teilhandlungen in beiden vorherigen Folgen geht es schon wieder um auffallend plumpe Medien-Satire. Zu jenem üblichen Schema der DABF-Nachzügler kommt heute aber auch noch ein recht kruder Stil.


    Insgesamt eine Folge mit starkem S11/S12-Gefühl: hastige Handlung mit arg billiger Satire, out-of-character-Verhalten, krawallige Jokes auf niedrigem Niveau und ständige Meta-Referenzen. Ein uninspirierter Brei aus S11/S12-Zutaten wie Blut, Elektroschocks, labilem Homer etc., der sich mit der Ausrede "Mediensatire" zu rechtfertigen versucht.


    In diesem Bereich fällt die Folge aber zum Großteil völlig flach, weil sie nicht in der Lage ist, das Reality-Thema irgendwie geistreich oder gar subtil zu persiflieren. Ich weiß, daß Reality-Shows doof sind. Ich weiß auch, daß sie meist in Holland entwickelt werden. Ich weiß ebenso, daß Zuschauer irgendwann das Interesse daran verlieren und der Schrott dann mit mehr "Aktschn" oder Pseudo-Promis etc. belebt werden muß.


    Demzufolge ist eine Episode, die mir solche "Satire" nur als gedanklich vorgekaute Alibi-Funktion anbietet, kaum als Mediensatire zu loben. Was ist mit einer Hinterfragung des Themas, die über das simple Schema "The crazy family of Captain Wacky in wacky media land" hinausgeht? Ansätze sind ja durchaus da, werden aber zumeist kaum genutzt.


    Kennt übrigends noch jemand meine "Homer walks down a street"-Parodie auf schlechte Folgen aus S11-Tagen? Am Ende dieser Parodie wird Homer von einem selbstgehobenen Felsblock zerquetscht. Wir sind angekommen.


    Sehen wir uns die positiven Aspekte an.


    Ein paar leicht amüsante Jokes sind vorhanden, man denke etwa an den Scherzanruf bei Moe auf altmodische Art. Wie hat Ivar das "Heywood U. Cuddleme" übersetzt? Auch die Mediensatire hat einige wenige Momente, die zumindest etwas Potential andeuten (z.B. das Zuschauerverhalten). Ein paar der Meta-Anspielungen sind nett und wären sogar netter, wenn das Meta-Thema in S11/S12 nicht ad nauseum durchgeleiert worden wäre.


    Fazit: eine Folge in arg typischer S11-Tradition, die sich erneut als Mediensatire versucht. Fiese Jokes, visueller Unfug und lose Gagreihen sind da aber kaum hilfreich. Einige gute Ansätze, aber IMO nicht mehr. Im Gesamtbild vor allem wegen vieler mißlungener Jokes Note D.


    Chris

    Fangen wir mit den negativen Aspekten an.


    Was soll man von einer Folge mit DABF-Code und einem derartigen Thema erwarten? Vielleicht Satire zum Thema Oberflächlichkeit, Rollenverhalten, Schönheitsidealen oder gar eine ernsthafte kritische Betrachtung der Unsinnigkeit und der Risiken von derartigen Operationen? Im Grunde genommen versucht die Folge sogar diese Themen alle anzuschneiden, das aber eben nur so kurz und locker-leicht wie möglich.


    Eine Vielzahl der Jokes wirkt auffallend kindisch oder uninspiriert. Das bezieht sich sich nicht nur auf dämlich-visuelle Gags zum Brustthema (z.B. Marges Versuche, den Schrank zu öffnen) sondern auch auf Material wie etwa den Präsidenten-Slapstick im Stooges-Stil. Das ist doch mal "gekonnte" Politsatire. Meh. Für Freezeframe-Gags hält die Kamera nun freundlich an, um uns den Zwischenboden zu zeigen.


    Gerade im Mittelteil fällt die Substanzlosigkeit des Hauptplots auf, da sich die Handlung hier zu oft einfach nur auf die Vorteile bezieht, die Marge durch ihren neuen Vorbau erfährt. Gerade von Lisa hätte man zu dem "sexistischen Thema" mehr kritische Kommentare und nicht nur ein paar lockere Einzelphrasen erwartet. Marges "Don´t hate me for this, Lisa" am Schluß wirkt somit relativ schwach und fast ohne Bezug.


    Der Subplot befasst sich wieder einmal mit plumper Mediensatire - wie letzte Woche im 1. Akt und wie nächste Woche wieder. Es sind sogar ein paar nette Ansätze zum Thema TV-Imitation erkennbar, aber da eben auch nur wieder Ansätze. Die Batman-Parodie hat ihr Hauptproblem darin, daß sie kaum wie eine Parodie wirkt, die 60er-Serie war ja tatsächlich so.


    Sehen wir uns die positiven Aspekte an.


    Wie oben erwähnt, versucht die Folge im Hauptplot natürlich auch auf diverse Themen satirisch einzugehen. Wir sehen Oberflächlichkeit der Gesellschaft in scheinbar positiver (Marge wird bevorzugt behandelt) und auch in negativer Art (Marge wird zum Sexualobjekt degradiert.) Wir sehen Rollenverhaltenskritik, als Marge als eben solches Objekt benutzt wird, um Hausfrauenartikel zu verkaufen. Auch die Szene, als Marge wegen Schmerzen die Rückenstütze benötigt, tangiert Kritik.


    Die beiden Handlungslinien laufen am Ende zusammen, wenn auch auf arg holprige Weise. Ein paar Jokes sind amüsant, allerdings oft auf recht einfallslose Weise (z.B. die überzogene Batman-Sprache oder Drederick Tatums Werbung für "butt-ugly shoes".) Einige nette visuelle Einfälle und eine akzeptable Charakterisierung helfen auch noch etwas.


    Der deutsche Titel wird seinen Zweck erfüllen. Gibt es was zur Synchro zu sagen? Spezielle Problemfälle sind mir in der OV nicht aufgefallen, vielleicht die blumige Batman-Sprache mit Wortspielen.


    Fazit: eine Folge, die es wieder nicht wirklich schafft, das durchaus vorhandene Potential ihres Themas zu nutzen und sich zu stark auf die leicht-lockere "dicke Titten so lustig"-Schiene beschränkt. Satire ist vorhanden, aber relativ seicht und punktlos. Im Gesamtbild aber nicht so schlimm, wie es hätte sein können. Unteres Mittelmaß, Note C-.


    Chris

    Fangen wir mit den negativen Aspekten an:


    Wenn man die Kurzbeschreibung der Folge "Bart und Lisa zusammen in der gleichen Klasse" liest, dann klingt das nach einer Episode mit einigem Potential. Leider wird dieses Potential in DABF20 aber kaum genutzt.


    Nach einer recycelt wirkenden Vorgeschichte mit uninspirierter und oft arg plumper in-your-face-Satire über Fernsehkonsum (inklusive diverser mißlungener Jokes) kommt die Folge zur Handlung und verändert dazu den klassischen Status Quo der Serie - Bart und Lisa landen beide in der dritten Klasse und ein vorhersehbarer Geschwisterkonflikt entsteht.


    Nun hätte man diesen Konflikt sicherlich für einen schulbezogenen Plot direkt in Springfield nutzen können - es fällt aber auf, daß gerade die Integration und der Konflikt in der Klasse nur kurz angeschnitten wird und sich die Handlung auffallend deutlich zu einem Aufhänger für einen eher bescheiden "lustigen" Schulausflug reduziert. Spätestens ab jetzt zeigt sich IMO das ganze Dilemma der Folge.


    Man hat den Eindruck, als konnten die Autoren nicht mehr viel mit der ursprünglichen Idee anfangen. War der Geschwisterkonflikt zwischen Bart und Lisa in den klassischen Jahren oft subtilerer Art, so ist diese Folge hier stark von physischer "Gewalt" geprägt, was in der Szene als Lisa Bart mit ihrer Kette würgt, besonders deutlich wird. Der Ausflug bringt uns ansonsten nur seichte Jokes und merkliches Recycling. Nun sind Charaktere aus älteren Folgen an sich kein Problem, die Auftritte sollten aber nicht punktlos wirken. War Mary Bailey in S2 z.B. noch Teil einer brillanten Politsatire, so ist sie hier nur eine Randfigur in einem IMO lausigen Joke.


    Was auffällt - Bart und Lisa sind gerade noch mitten in Capital City und als sie nur einen Hügel herunterrollen plötzlich mitten in der Wildnis. Cartoons müssen zwar nicht 100% realistisch sein, diese Szene zeigt aber deutlich wie lieblos einige Teile der Folge "zusammengekleistert" sind. Die Versöhnungsszene von Bart und Lisa soll wohl emotional wirken, durch den uneinheitlichen Stil wirkt sie aber eher S1x-künstlich.


    Sehen wir uns die positiven Aspekte an.


    Wir haben neben den mißlungenen Jokes auch ein paar bessere Einfälle. Die Satire (nennen wir es mal so) über Fernsehkonsum hat trotz ihrer Plumpheit ein paar flache Schmunzler wie etwa den Clock Channel oder auch die japanische Friends-Version als Persiflage auf die Adaption von westlichen Verhaltensmustern dort ("Can´t be more Japanese.")


    Der Schulausflug hat auch nettere Momente (Konföderiertenflagge oder der Field-Trip-Memorial-Wall in Springfield) aber hier fällt nun doch etwas viel Material flach. Eine Filmreferenz auf "Blair Witch" ist ja nett, aber muß die Referenz sofort erklärt werden? Der Hillbillie-Auftritt wirkt unmotiviert, aber der Schluß klappt als Schluß halbwegs.


    Der deutsche Titel dürfte einer der Besseren dieses Jahres sein. Die Synchro dürfte ein paar schwierige Stellen haben, etwa Begriffe wie "Bart-Mangled Banner" und anderes. Vielleicht kann da ja jemand, der das Original und die deutsche Fassung kennt, was dazu sagen.


    Fazit: recht schwierig zu bewerten - sehr viel altbekanntes Material und flache Satire, Potential das kaum genutzt wird, mißlungene Jokes im Kotz&Durchfall-Bereich. Auf der anderen Seite auch ein paar nette Einfälle und der Versuch einer Charakterhandlung mit Bezügen auf div. ältere Folgen. Das Problem der Folge ist wohl, daß sie im Gesamtbild einfach schrecklich uninspiriert wirkt. Sehr freundliche Note C.


    Chris

    Eigentlich gefällt mir DABF22 recht gut, mit leichten Abstrichen ist es IMO sogar der beste Nachzügler in S14. Negativ fällt natürlich die arg hohe Zahl an Gaststars auf und auch das relativ bekannte Schema "Homer trifft viele Stars / Homer macht Unfug mit Stars / Stars jagen Homer". Größere Teile der Folge wirken tatsächlich mehr wie Sketch-Reihen, die um die Gäste herum aufgebaut sind. Woher kommt die Motivation der Familie, Homer in das Camp zu schicken? Warum sind dort derart viele Leute aus Springfield (Apu, Wiggum etc.)? Konstruierter Touch spielregelt.


    Warum mir diese Folge dennoch gefällt? Trotz ihrer Probleme ist sie IMO recht unterhaltsam, viele Gags funktionieren, die Stars haben deutlich hörbar Spaß an der Sprecherarbeit. Die Persiflierung des "Star-Images" klappt in vielen Szenen ganz nett, von einer hippen Anbiederung Marke N´Sync sind wir hier weit weg. Die gute Musik ist natürlich auch noch ein deutlicher Pluspunkt. In der Synchro dürfte die Folge recht stark an Qualität verlieren. Im Gesamtbild erstaunlich amüsant, Note C+


    Die End Credits nennen übrigends Mike Scully als Executive Producer, der Grund dafür ist mir aber nicht bekannt.


    Chris

    Auch zur heutigen 4ACV16 fasse ich mich wieder kürzer.


    Es liegt irgendwie nahe, die heutige Folge "22 Shortfilms About New New York" zu nennen. Die Anzahl der Teilhandlungen ist zwar geringer und der Erzählstil ebenfalls unterschiedlich, dennoch sind Parallelen vorhanden. Ein Unterschied zur OFF-Story ist sicherlich der größere Zeitrahmen und die Bindung des Plots an eine festen Grundlage, nämlich die 300 Dollar.


    Viel Tiefgang sollte man in einer solchen Story natürlich nicht suchen, es ist den Autoren in den meisten Fällen aber recht gut gelungen, die einzelnen Plotfäden rund um die 300 Dollar zu verbinden und am Ende zu einer gemeinsamen Auflösung zu bringen. Gerade die Zoidberg-Geschichte ist vielleicht die Interessanteste: im Unterschied zu den anderen (die ihr Geld nur für Trivialitäten ausgeben) ist es für ihn ja tatsächlich ein echtes Vermögen, welches ihm in Form von "rich peoples stuff" aber auch keine Freude bringt.


    Der Humor ist teilweise nett gemacht und im Detail zu finden, man achte etwa auf das "Gene Works"-Logo. Die technische Qualität ist speziell in den Szenen mit dem beschleunigten Fry herausragend. Andererseits zeigt die Folge aber leider auch einige Untugenden, die man von F3K nicht gewohnt ist: seltsamer Humor mit kotzendem Wal, zu häufige Wiederholung gleicher Gags ("whale biologist"), nerviger Promi-Auftritt (Roseanne).


    Im Gesamtbild keine Episode, die ich zu den besten 4ACV zählen würde, trotz der interessanten Idee. Es ist auf jeden Fall nett, so kurz vor dem Ende nochmal soviele Charaktere der Serie in Aktion zu sehen. Die Umsetzung ist mit einigen Abstrichen gut gelungen, daher Note 2.


    Chris

    Zur heutigen Folge fasse ich mich mal relativ kurz, obwohl die Episode durchaus eine längere Betrachtung verdient hätte. Vielleicht kann sich noch jemand anderes dazu äußern.


    Das Thema Paralleluniversen ist in der SciFi sicherlich nicht neu (und wurde bei F3K bisher schon öfter für Einzelgags verwendet, man denke an die "Parallel Universal Studios"), es wird in der heutigen Episode aber wieder gewohnt einfallsreich als Haupthandlung umgesetzt. Dabei ist der Plot serientypisch nicht nur reine Parodie, sondern hat in Teilen sogar eigene Komplexität. Trotz des surrealen Stils nimmt sich die Folge auch wieder Zeit für das emotionale Fry/Leela-Thema - mit nettem Ende.


    Während sich das Universum in der ursprünglichen Schachtel nur durch die unterschiedlichen Ergebnisse beim Münzenwerfen und deren Konsequenzen in Bezug auf die Lebensumstände von der "normalen" Futurama-Realität unterscheidet (hier und auch in Leelas Entscheidung am Ende sind interessante Denkansätze enthalten), sehen wir gerade bei der Jagd durch die Vielzahl der anderen Schachteluniversen weit schrägere Realitäten. Hier kann man nur wieder den Hut vor dem Einfallsreichtum der Autoren ziehen.


    Der Humor ist wie üblich sehr gut gelungen, speziell die Interaktion der Charaktere in beiden Realitäten ("Hail Zoidberg, the king with the box") wie auch die visuelle Umsetzung. Die Episode hat am Ende eine der besten Hermes-Szenen der ganzen Serie, "Hermes, don´t press that button". Eine Folge mit einem derart hohen Surrealitätslevel kann man nun sicherlich nicht jede Woche zeigen, als Ausnahmefolge klappt es aber IMO recht gut.


    Im Gesamtbild erneut eine äußerst interessante Folge, welche nicht nur reine Parodie auf übliche Parallelwelt-SciFi darstellt, sondern eigene Substanz hat. Bisweilen vielleicht etwas zu schräg, daher Note 1-.


    Chris

    Hier das Review zur heutigen 4ACV14 "Obsoletely Fabulous".


    Die Folge ist inhaltlich wieder vielschichtiger als letzte Woche, wenn auch mit kleinen Problemen in der Ausführung. Der oft charakterbezogene und dennoch leicht surreale Stil ist hierbei recht typisch für 4ACV, im heutigen Fall aber IMO etwas zu Bender-zentrisch. Wobei die Handlung an sich viele interessante Aspekte hat.


    Obwohl Robot 1-X die neueste Generation der Technologie ist, scheint er im Unterschied zu älteren Modellen keine echte Persönlichkeit zu haben, er ist in der Tat nur ein nützliches Werkzeug, das Anweisungen ausführt. Seine technische "Überlegenheit" wird also durchaus kritisch betrachtet, geht sie doch auf Kosten jeglicher Individualität (was besonders in der Szene "Does Mr. Bender wish me to destroy myself?" deutlich wird.)


    Als Gegenteil dazu sehen wir Bender und auch die obsoleten Roboter auf der Insel. Zwar macht sich die Folge durchaus über deren Schwächen und Unzulänglichkeiten lustig, zeigt aber in ihrem Wunsch trotz Veraltung zu überleben, auch ihre Individualität. Die Aussage "The very things that make us obsolete also make us unique" ist treffend. Dadurch wird diese Folge trotz ihrer Kritik an Technologieeablehnung (und trotz der Absurdität, daß ausgerechnet Roboter ein Leben frei von Technik führen wollen) in ihrer Aussage nicht allzu einseitig.


    Was an der Folge kritisiert wurde, ist speziell der Schluß. Die Kritik betraf hier vor allem das seltsame Schlußbild und Benders "Reality is what you make of it". Dieser Szene fehlt IMO tatsächlich irgendwie die konkrete Verbindung zur Handlung, sie wirkt seltsam deplatziert an der Stelle. Sollte sie eine Aussage zur Manipulation von Benders Meinung machen? Ebenfalls kritisiert wurde auch die Bender-Charakterisierung, die trotz schlüssiger Motivation bisweilen recht unpassend wirkt.


    Der Humor ist zugunsten der Handlung sicher dezenter gehalten, zeigt aber dennoch wieder hohen Einfallsreichtum: die Roboticon-Messe, die Cartridge Unit (Snappy Response: "Your mother..."), Sinclair 2K (das ist ein absoluter Nostalgie-Gag), Benders hölzernes Downgrade ("Bite my splintery wooden ass"), "Save my friends...and Zoidberg" und mehr. Auch die Qualität der Animation ist wieder auffallend gut.


    Der deutsche Titel ist Unfug, da der Bezug auf "obsolet" fehlt.


    Im Gesamtbild eine interessante Folge, wenn auch bisweilen mit einem etwas seltsamen Unterton, gerade beim Schluß. Hoher Einfallsreichtum trifft Probleme in der Ausführung - etwas schwer zu benoten. Note 2+


    Chris

    Zur heutigen 4ACV13 "Bend Her" kann ich mich ja doch mal wieder kürzer fassen, im Unterschied zu den letzten beiden Folgen gibt es dazu nicht wirklich viel zu sagen.


    Bei den Reviews auf gotfuturama.com bekommt diese Folge eine auffallend niedrige Gesamtbewertung, ich glaube sogar die niedrigste Wertung aller 4ACV-Folgen. Das mag nun etwas ungerechtfertigt erscheinen, es ist aber zumindest teilweise nachvollziehbar.


    Das Hauptproblem der Folge ist IMO, daß sie eigentlich eine eher leichte Spaßfolge sein will, sich dafür aber an einem etwas zu schwierigen Thema versucht - was sie letztlich inhaltlich relativ ungelenk und unschlüssig wirken lässt. Der Konflikt zwischen Benders männlich/rüder und weiblich/sensitiver Seite wirkt für 4ACV-Verhältnisse recht seicht, gerade sein Verhalten als "Coilette" ist eigentlich nur eine Ansammlung stereotyper weiblicher Rollenklischees. Das ist in dieser Form für F3K ungewöhnlich.


    Nun soll dieses übertriebene Verhalten sicherlich auch Satire sein und weibliche Rollenbilder persiflieren. Das klappt aber IMO nicht so ganz, was zum Teil an der zu deutlichen Einseitigkeit der Darstellung liegt, zum Teil aber auch am konstruierten Grundton der Story. Wie immer eine sehr gute Stimmenarbeit in der OV von John DiMaggio, durch den die nur wenig plausible Story sogar an Glaubwürdigkeit gewinnt.


    Wie üblich bei Futurama wird ein schwächerer Plot durch den gelungenen Humor halbwegs kompensiert: die Olympischen Spiele 3004, Hermes vs Barbedos Slim, Benders erste Verkleidung ("Ever been beaten up by a guy dressed like a chick?"), Humorbot und sein synchrones Publikum, "Soon he will be a slave to his emotions, like all women - especially you, Leela", <batsch> "I´m worried about him too, professor", die Parodie auf Soapstories am Ende und einiges mehr - viele nette Einfälle.


    Im Unterschied zu Episoden wie "Jurassic Bark" oder "The Sting" (bei denen das Ganze mehr ist, als nur die Summe seiner Teile) ist 4ACV13 eher "nur" in den humoristischen Teilen gelungen. Damit ist es zwar keine schlechte Folge, aber die Messlatte liegt bei 4ACV derart hoch, daß wir hier fast in Richtung Mittelmaß gehen. Freundliche Note 2-


    Chris

    Zitat

    Original von Krille
    Chris sagt ja von 1920 bis 1980. Was fällt denn in diesen Zeitraum? Casablanca, Vom Winde verweht, nen Haufen Western... gabs zu der Zeit schon den deutschen Film? Also ohne irgendnen deutsches Bauern Klischee? Endgar Wallace und Winnetou? Geht ja mal, aber dauerhaft? Ok... StarWars z.B. und es soll ja Leute geben die 2001 irgendwie ansprechend finden...


    Zu diesem Thema könnte ich jetzt umfassend argumentieren, da gibt es aus gutem Grund dicke Bücher darüber. Allein deswegen schon will ich jetzt gar nicht zu konkret widersprechen, Ansichten sind eben unterschiedlich. Dennoch ein paar Anmerkungen.


    Die Beispiele, die du benutzt (Winnetou, Edgar Wallace, Heimatfilm) beinhalten natürlich arg schwaches Material, da stimme ich zu. Man sollte meine Aussage 1920 - 1980 sicherlich differenziert sehen, es ist auch von Land zu Land unterschiedlich. Der deutsche Film hatte IMO eigentlich nur zwei Glanzzeiten - während der Weimarer Republik (also vor 1933) und dann erst wieder in den 70ern. Wobei Filme in der späteren Phase der Republik oftmals ideologisch problematisch waren - trotz technischer Brillanz (siehe "Metropolis").


    Im Zeitraum dazwischen war der deutsche Film geprägt von Problemen, hauptsächlich Instrumentalisierung und Eskapismus. Heimatfilme und eher ungelenke Krimispielchen etc. sind da treffende Beispiele für die Probleme der 50er/60er. Was nicht bedeutet, daß es in dem Zeitraum keine guten deutschen Filme gab, siehe etwa "Die Brücke". Den guten deutschen Film findet man auf jeden Fall nicht bei Winnetou, den findet man bei Murnau, Lang oder Schlöndorff.


    Auch der amerikanische Film lag in den 50ern ziemlich am Boden, außer monumentalem Unfug gab es wenig gutes Material. Das hatte auch mit dem politischen Klima zu tun, McCarthy und Moral-Code inklusive. Erst im Zeitgeist von Vietnam und Watergate ist der amerikanische Film zu neuer Form aufgelaufen, vielleicht so ab ca. 1968 (2001 und Easy Rider als Anfang) bis zum Ende der 70er. Über den US-Film in der heutigen Zeit sage ich mal lieber nix.


    Ich weiß nicht, was deine Probleme mit 2001 sind, ich halte diesen Film für absolut brillant, sowohl auf objektiver, als auch auf subjektiver Ebene. Es gibt aber auch genug andere sehr gute SciFi-Filme aus dieser Zeit etwas Trumbulls "Silent Running", Carpenters "Dark Star", Fleischers "Soylent Green" oder Tarkowskijs "Solaris". Die sind zwar allesamt besser als aktuelle SciFi, an 2001 selbst kommt aber wohl nur "Solaris" ran (natürlich die Version von 1972.)


    Um zum Thema OFF zurückzukommen: sehr viele Referenzen in der Serie beziehen sich auf Filme vor 1980. Wenn man die Vorlagen nicht kennt, entgeht einem da vieles. Beispiel: "Rosebud" (die Teddy-Bobo-Folge) ist eine einzige große Parodie auf "Citizen Kane" von 1941. Das muß man nicht wissen, um die Folge anzusehen, das Wissen darum erweitert aber IMO das Anschauen. Wer nur Filme aus den letzten Jahren kennt, dem entgeht ein Großteil des Referenzspektrums von OFF und F3K.


    Naja, ich fasel zuviel. Ansichten sind unterschiedlich.


    Chris

    Hier ein Thema, welches durchaus meine Überzeugung ausspricht, für das ich aber in einem Forum mit hauptsächlich jüngeren Besuchern wohl kaum eine 100%ige Zustimmung bekommen werde.


    Behauptung: ein Großteil der besten und wichtigsten Filme aller Zeiten stammt aus dem Zeitraum von 1920 bis 1980.


    Da könnte ich jetzt viel dazu schreiben, ich lass es aber mal. Wie ist eure Meinung zu dieser Behauptung?


    Chris