Beiträge von Chris_Pfeiler

    Ohne umfangreiche Ausführungen mal eine etwas "ketzerische" These, die ich ja schon öfter geäußert habe.


    Kann es sein, daß S15 trotz mancher Probleme im Gesamtbild eine bessere Staffel ist, als S9? Ich beziehe das gerade auch auf Ambitionen, Inhalt, Charakterisierung und sogar Subtilität bei der Satire. Dementsprechend halte ich manche S9-Folgen ("Homer vs New York", "Trash of the Titans") auch für überbewertet und manche S15-Folgen ("I, D´oh-Bot", "Fifteenth Season") für zu unterbewertet.


    Meinungen Pro und Contra?


    Chris

    Zitat

    Original von Hacki


    Gerade Lisas Buddhismus ist für mich ein Fall, in dem Kontinuität nur stört. Ich habe She Of Little Faith nie gmocht, weil ich diese Charakteränderung einfach schlecht finde (ein richtiges Klischee: idealistisch, vegetarisch, intelligent, da muß man ja buddhistisch auch noch sein). Dieselbe Kategorie wie Apus Heirat, Apus Kinder, Barneys Nüchternheit, usw.


    Jedesmal, wenn ich einen verheirateten Apu, eine buddhistische Lisa und einen nüchternen Barney sehe, ärgere ich mich. Wenn's nach mir ginge, würden die Autoren all diese Änderungen kommentarlos vergessen, auch wenn sich ein paar Fans darüber beschweren würden.


    Würde ich so nicht sagen. Ich bin eigentlich ein Freund von Kontinuität und übergreifenden Handlungen - wenn sie denn gut gemacht sind. Ständig auf einen festen Status Quo zurückgehen, kann auch zu Stagnation führen bzw. hat es im Fall von OFF vielleicht schon getan. Wenn alles immer so bleibt, wie es ist, verbaut man sich vieles. F3K (beste Animationsserie aller Zeiten, ich wollte es nur mal wieder sagen) hatte das erkannt.


    Elemente der Kontinuität müssen natürlich genutzt werden, was im Falle von Barneys Nüchternheit allerdings z.B. nie passiert ist. Anstatt die Möglichkeiten für den Charakter zu nutzen, wurde nicht mehr daraus gemacht, als ihn mit Kaffeetasse in den Hintergrund zu setzen. Bei Lisas Buddhismus hoffe ich immer noch auf eine gute Folge, da "Little Faith" dem Thema in der Tat nicht gerecht wurde. Der Faden mit Nelsons Vater, den wir auch in vorherigen Folgen hatten, wird ja später auch noch für eine sehr gelungene Charakterfolge benutzt werden.


    Aber nochmal zurück zur gestrigen Folge: ich finde es einfach schade, wenn ich hier in das Forum schaue und für eine derart stimmige Folge gleich auf den ersten Blick etliche Noten ausreichend und mangelhaft vorfinde und das in einigen Fällen ohne objektive Einschätzung. Ich hatte eher mit dem Gegenteil gerechnet und gehofft, daß die Episode dem Interesse an S15 zuträglich sein würde (siehe z.B. die durchaus gut argumentierte Begeisterung vieler NHC-Leute für die Folge.)


    Zu ein paar NeSp-Argumenten:


    Es hinkt z.B., zu sagen, daß Hans Moleman nun zum Kenny-Verschnitt bei OFF wird. Es ist ein Running Gag seit vielen Jahren, daß Hans in scheinbar tödliche Situationen gerät. Diese Rolle wurde in S1x bisweilen mit Gil fehlbesetzt, die Rückkehr zum Moleman ist also eher als ein Rückgriff auf klassischen Humor zu sehen.


    Ich sehe in der Folge kein Problem mit Homers Charakterisierung. Homer war schon immer ein latent egoistischer Charakter, das hat nichts mit Jerkass zu tun. Wichtig ist, daß Homer mehr Facetten hat. Er bleibt hier unschuldig, sein Egoismus ist mehr Teil der kindlichen Art und Faszination für "things unnecessary"/Konsum und nicht Produkt einer stereotypen Jerkass-Charakterisierung.


    Als ihm bewußt wird, daß er falsch gehandelt hat, meldet sich sein Gewissen, was er aber auf typisch Homer-esque Art etwas anders auffasst und ausdrückt: "TV and nightmares have joined forces to teach me a lesson". Al Jean selbst hat glaube ich mal gesagt, daß es für die Serie wichtig ist, daß Homer sympathisch bleibt.


    Man beachte in dem Kontext die Chloroform-Szene. Es gab derartige Szenen bei Scully - Homer betäubt Marge, Homer betäubt sich rein für den billigen Lacher lallend selbst. Was macht er aber in der gestrigen Folge? Er betäubt das Kind zwar, legt es aber lächelnd und sanft auf den Boden. Nichts mit "Outta my way, stupid kid..." Man muß die Szene trotzdem nicht mögen, aber wo bitte ist hier ein einseitiger Jerkass bzw. der polternde Stereotyp aus üblen Tagen?


    Im Bereich Balance Handlung/Träume/Fantasiesequenzen/Füllgags dürfte die Folge in etwa auf dem Level einer etwas surrealeren S4/S5-Folge sein ("Marge in Chains" oder "Lady Bouviers Lover", um zwei Bespiele zu nennen). Bei Struktur und Ablauf sehe ich keine Probleme. Gerade die Fantasieszene mit Buddha ist brillant und typisch Homer. Zuerst eine Weisheit zum Materialismus (was allzu moralistisch wäre), dann jedoch ein ironic twist, der Buddha zum rabiaten Autodieb verkehrt.


    Ich könnte jetzt noch mehr über die Folge schreiben, aber das würde zu umfassend werden. Auch der Schluß hat mehr Aspekte, als nur ein schmalziges Gesinge und gehört IMO zu den besten S15-Schlüssen, in gewisser Weise auch wegen der versöhnlichen Note trotz div. Ironie in den Aussagen.


    Um zum Schluß zu kommen: ich würde mir hier auf NeSp manchmal von einigen Leuten etwas schlüssigere Argumentationen wünschen. Jedem seine Meinung, aber man sollte auch die Unterschiede zwischen den Scully-Niederungen und den Jean-Leistungen sehen (mit Kritik und mit Argumenten) anstatt Reviews schon mit einer "Alles Schrott"-Grundeinstellung zu beginnen. Das ist nämlich genauso schade wie die unkritische Hurra-für-alles-Einstellung anderer Fans.


    Chris


    P.S. Da ich mich online bis 2005 abmelde, wünsche ich allen hier auf NeSp schon Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr :-).

    Fangen wir mit den positiven Aspekten an.


    Ich halte die Folge für die beste Weihnachtsfolge seit S7 und "Marge Be Not Proud" und kann die vielen negativen Meinungen auf NeSp daher auch absolut nicht nachvollziehen. Das ist IMO einer jener Episoden, die in 20 Minuten mehr gute Einfälle hat, als eine Scully-Staffel in etlichen Folgen zusammen. Der Plot mag etwas simpel wirken, aber wie in jeder guten OFF-Folge steckt da IMO mehr drin.


    Viele gute Einfälle, Homerismen, Referenzen. Allein die Parodie auf die diversen popkulturellen Verballhornungen von Dickens "Christmas Carol" ist gelungen, speziell auch Scottys "He´s showing visions of me future. God, I´m so fat..." Viele andere astreine Gags, z.B. die Buddha-Fantasie, das retuschierte Foto, "just like that stairway to heaven Jesus sang about", die Grinch-Parodie und vieles mehr. Gute Kontinuität, z.B. Lisas Buddhismus, Nelsons Vater-Problem.


    Der Schluß wurde als zu konformistisch kritisiert, daß trifft es IMO aber auch nicht. Da steckt wie in der ganzen Folge Satire im Detail, man beachte z.B. eine Umkehrung der Grinch-Aussage (der Springfield-Mob singt erst, als sie ihre Geschenke zurückbekommen.) Die Qualität der Animation und der Sprecher (vor allem auch Dan) ist astrein.


    Kommen wir zu den negativen Aspekten:


    Negativ fallen nur wenige Szenen auf, speziell bei den Charakteren gibt es einige dezente Ausrutscher wie Marge am Esstisch sowie ein paar Ned-Szenen. Zu den eher S1x-mäßigen Gags gehört sicher Grampa im Schnee, während die fiese Moleman-Szene im Grunde einem Running Gag entspricht, den es mindestens seit S4 gibt. Die Qualitäten bei Humor, Referenzen und Ideen gleichen die Probleme IMO aus.


    Fazit: beste Weihnachtsfolge seit Jahren. Gute Gags, gute Balance, guter Inhalt und sogar ein funktionierender Schluß. Note 1-


    Chris

    Fangen wir heute mal mit den negativen Aspekten an.


    Man könnte diese Episode IMO mit dem Satz "Ein Bild von Mr. Bergstrom macht noch keine gute Lisa-Folge" recht treffend umschreiben. Problem der Folge ist, daß sie ihr wichtiges klassisches Thema (Lisas Rolle in bzw. auch ihre Anpassung an Gesellschaft/Familie) auf eine inhaltlich etwas zu ungelenke Weise behandelt. Aspekte, denen sich Klassiker des Themas wie "Substitute" oder "4 Ft 2" mit Komplexität in der gesamten Laufzeit gewidmet haben, werden in FABF09 recht holprig dargestellt.


    Ein gutes Beispiel hierfür ist die IMO seltsam substanzleer wirkende Blendszene mit Lisa in verschiedenen Rollen. Lisas Charakterisierung ist zwar nicht völlig out-of-character, wirkt aber zu einseitig bzw. zu stereotyp. Es scheint fast, als ob Lisa ihre Rolle/Charakter hier nur über ihren eigenen IQ zu definieren scheint - und das bei einem Charakter, der in der Vergangenheit soviel mehr Facetten hatten. Die Motivation von Lisa wirkt dadurch stets etwas konstruiert.


    Was sich die Folge an Charaktersubstanz und subtiler Vielschichtigkeit einspart, wird ja leider auch nicht durch herausragenden Humor kompensiert. Es sind viele nette Einfälle da, Szenen wie Barts und Homers Kampf mit Klobürste im Mund und Wasser aus den Ohren tragen zusammen mit anderem Slapstick aber noch zum uneinheitlichen Gesamteindruck der Folge bei. Der Schluß ist etwas wacky, stört mich aber fast weniger als die Charaktereinseitigkeiten davor.


    Der Gaststar Simon Cowell (der übrigends auch am Schluß von Shrek 2 auftritt) dürfte eher nur Kennern der US-Popkultur etwas sagen, ist er doch dort als unbeliebtes Jurymitglied einer Castingshow bekannt. Seine Kommentare über dem Abspann wirken allzu abgelesen, das gab es von Dan schon deutlich besser. Neben diesem Gag haben wir auch noch an anderen Stellen dezentes Recycling aus älteren Folgen.


    Kommen wir zu den positiven Aspekten.


    Bevor das jetzt alles zu negativ klingt: die Episode hat durchaus auch Qualitäten und ansprechende Momente. Der Bereich Lisa/Maggie ist noch recht unerforschtes Gebiet und zeigt durchaus gute Ansätze, man hätte ihm eben nur mehr Vielschichtigkeit gewünscht. Der Schluß ist als Ansatz in Richtung offenes Ende gut gemeint, hätte sich aber vermutlich etwas ernster nehmen sollen, um dem Thema gerechter zu werden.


    Wir haben einige recht nette Jokes (Homer und der Phonetic Frog), gute Einfälle und Referenzen - wobei die wohl beste Referenz der Folge (die Anspielung auf "What Happened to Baby Jane" in Lisas Traum) von vielen Zuschauern nicht erkannt werden wird. Auch die Moon-River-Sequenzen im nächtlichen Museum sind ansprechend. Das Riesenmodell ist trotz seiner wackiness ebenfalls ein guter Einfall. Und bevor man sich nun zu sehr darüber beschwert, sollte man sich fragen, wie denn so eine Begegnung von Homer und Magensäure in einer Scully-Staffel ausgesehen hätte.


    Fazit: eine in Teilen handwerklich zwar relativ amüsante Episode, die aber leider kaum mehr als die Summe ihrer Teile ist. Hauptproblem ist eine oftmals recht stereotype Charakterisierung von Lisa und ein IMO zu deutliches Balanceproblem bei Stil und Humor. Man hätte dem guten Thema eine durchdachtere Behandlung gewünscht. Nett, aber weit davon entfernt, ein neues "Substitute" oder "4 Ft 2" zu sein. Note 3+


    Chris

    Fangen wir mit den positiven Aspekten an.


    Ich würde FABF07 eindeutig zu den besten Folgen der Staffel zählen, sie zeigt auch wieder jene Rückbesinnung bei den Autoren hin zu klassischen OFF-Themen wie dem Verhältnis von Charakteren zueinander (Bart/Milhouse und Bart/Lisa, im leichteren Subplot aber auch Homer/Marge). Das Ganze in einem fast durchweg realistischen Umfeld ohne punktlose "wackiness" oder Krudheiten und mit guter Balance zu passendem Humor.


    Dabei wird auf deplatzierte Gags gelungen verzichtet, dem ernsthafteren Thema wird genug Raum gegeben (wenn auch im Gesamtbild mit einem leinen Laufzeitproblem.) Gerade auch das Thema Bart/Lisa wird hier sehr gut und mit Gespür für die Charaktere behandelt, deren Verhältnis zueinander vor allem in den Scully-Jahren extrem flach geworden war. Einer der IMO wohl schönsten Dialoge zwischen Bart und Lisa in der Episode ist "Just forget everything you know about gravity", "But I know so much about it.".


    Darüber hinaus haben wir jede Menge guten Humor, man achte auch auf den I&S mit Micky Mao´s und auf Barts Kommentar zum Thema Religion. Der Subplot mit Homer mag etwas schräg sein, er punktet aber mit einer schönen Leichtigkeit und feinen Einfällen (von "Diamonds - because money equals love" über "Cops took my brain" bis hin zu Marges arg materialistischer Konsequenz am Ende. Das ist klassischer ironic twist bei OFF.)


    Kommen wir zu den negativen Aspekten.


    Das Hauptproblem der Folge dürfte die zu kurze Laufzeit sein. Hier wird zwar nicht an unpassenden Stellen Zeit vergeudet (wie in vielen anderen Folgen leider immer noch üblich), aber das Hauptthema an sich würde eben einfach mehr Zeit als nur ca. 20 Minuten benötigen. Das fällt gerade am Ende auf, als Milhouse allzu spontan wieder in alter Form da ist. Gerade auch das an sich wichtige Plotelement des Indianergrabs (als ein eigenes Geheimnis nur für Bart und Lisa) hätte mehr Handlungsrelevanz verdient.


    Der nachgesetzte Ironieschluß wurde ebenfalls kritisiert, nimmt er doch einer tiefgängigen Charakterfolge etwas den realen Aspekt. Mit der Bart &Lisa-Szene hätte die Folge einen schöneren Abschluß gehabt. Auch wenn mich der "schmalz-korrigierende" Nachsatz jetzt nicht allzu sehr stört, hätte man dessen Laufzeit für die wirkliche Handlung verwenden sollen. Wenige Jokes wirken leicht mißlungen, etwa Grampa und die Inkontinenz.


    In der OV haben wir eine sehr gelungene Stimmarbeit von Nancy Cartwright und Yeardley Smith, die Synchro wird da nicht mithalten können.


    Fazit: sehr schöne Charakterfolge mit vielen Einfällen und guter Balance zu Humor und leichterem Subplot. Ein dezentes Problem der Folge ist ihre bisweilen etwas zu gering wirkende Laufzeit und wenige mißlungene Gags. Dennoch IMO eine der besten Charakterfolgen der letzten Jahre, Note 1-.


    Chris

    Fangen wir mit den positiven Aspekten an.


    Nach dem ersten Ansehen war meine Meinung über die Folge noch deutlich kritischer, waren mir doch gerade beim Humor recht starke Tendenzen in Richtung Niveaulosigkeit aufgefallen. Nach mehrmaligen Ansehen hat sich dies aber doch eher relativiert, da gewissen Krudheiten im Humor wieder einmal ein immenser Einfallsreichtum in vielen anderen Gags, Referenzen und visueller Umsetzung gegenüber steht. Und Ideen hat die Folge derart viele, daß man damit in Scully-Zeiten eine halbe Staffel gefüllt hätte.


    Viele der Referenzen im geschichtlichen Bereich sind recht speziell oder setzen ein gewisses Vorwissen als hilfreich voraus (sei es über Heinrich bzw. Henry VIII, über amerikanische Geschichte oder über die Inkorrektheiten in der Amadeus-Verfilmung). An manchen Stellen wie etwa dem "to canonize" von Ned "Thomas Moore" Flanders stößt auch die Synchro wieder mal an ihre Grenzen (to canonize bedeutet heiligsprechen.)


    Satirisch sind einige nette Anspielungen drin - gibt es einen besseren Weg, kulturellen Verfall zu zeigen, als durch Yu-Gi-Oh Price Guides in einer Bibliothek? Der Gewaltlevel ist speziell im Henry-Segment sicher etwas höher, ist in der Darstellung aber auch nicht allzu explizit nur auf den "krassen" Effekt aus. Der Schluß ist amüsant, auch hier ist es aber hilfreich, "Animal House" zu kennen. Die Rahmenhandlung bleibt im realen Bereich und verzichtet passenderweise auf Unfug.


    Kommen wir zu den negativen Aspekten.


    Ein Problem der Folge ist IMO ihr seltsam uneinheitlich wirkender Stil beim Humor. Auf der einen Seite nett gemachte Parodien und Zitate, auf der anderen Seite auffallend krud wirkende Gags. Was von US-Fans stark kritisiert wurde, ist gerade der (als Kritik an einer phallokratischen Gesellschaft gedachte) "Grow a penis"-Satz plus die nachfolgende Szene. Das ist arg daneben. Was mich noch mehr stört, ist aber die flatulente Oper von Bart und diverse "Fart"-Gags in deren Umfeld.


    Derartige Einlagen bringen der Handlung nichts bzw. stören sogar. Und zum Thema Oper hat man in Groening-Serien schon mehr Stil gesehen. In der Synchro dürfte es einige Problemstellen geben, der deutsche Titel ist natürlich deutlich einfallsloser als das Original mit der Parodie auf die Magical Mystery Tour der Beatles.


    Fazit: trotz einiger Schwächen die bisher beste Non-THOH-Segmentfolge, wenn auch mit einem etwas uneinheitlichen Stil. Die Einfälle sind oft auffallend gut, ein paar Gags aus der unteren Schublade weniger hätten aber den Gesamteindruck verbessert. Note 2-


    Chris

    Zitat

    Original von meister glanz
    tut mir leid, aber 1- ? hm? nicht mal dein review entspricht doch einer 1-, oder sehe ich da was falsch? nicht mal, wenn mir die episode gefallen hätte, würde ich da eine 1- geben, oder siehst du das alles nur in einem S1x kontext?


    Ich denke mein Review gibt durchaus eine passende Begründung für eine Note 1-. Auch viele andere drts-Leute, die normalerweise arg kritisch sind, hatten übrigends an der Folge (OV) Freude und zählen sie mit zu den besten der Staffel. Auf nohomers gab es ähnlich positive Stimmen.


    Ich weiß nicht, was dein Problem mit der Folge ist, aus deinen kurzen Ausführungen wird das nicht ersichtlich. Wieso ist die Folge öde? Da sind soviele gute Ideen und Einfälle im Detail, daß man die recycelte Grundnatur des Plots kaum bemerkt. Das ist im Endeffekt zwar keine Ep von innovativer Brillanz (aber welche ist das noch in diesen Zeiten), aber eine Folge, die sich sehr angenehm anschauen läßt. Im Rahmen der Möglichkeiten ist eine Note im Bereich 1 oder 2 absolut angebracht.


    Was will man der Folge zum Vorwurf machen? Daß die Idee auf bereits benutzten Plotmustern aufbaut? Das ist eben nach all den Jahren so. Wer das nicht erkannt hat und die Serie immer noch nach den Frischegrundlagen aus den frühen 90ern bewerten will, der hat ein Problem und wird kaum fair bewerten bzw. die schwierige Arbeit der Autoren/Produzenten nach all den Jahren hinreichend einschätzen können.


    Ich persönlich finde S15 im Gesamtbild übrigends besser als die zu sitcomige und generische S9, ich muß positive Noten also nicht im S1x-Kontext vergeben. Ich muß nur anerkennen, welche Probleme die Serie durch ihr Alter/Abnutzung hat und wie damit umgegangen wird. Und wenn alle "recycelten" Plotgrundlagen soviel Elan hätten, wie die heutige Folge, dann wäre dieses Problem viel geringer.


    Ich habe nun schon mehrfach gehört, daß die Synchro doch auffallend schlecht war (wie ich befürchtet hatte), auch das mag ein Grund für deine negative Einschätzung sein. Der Dialog zwischen Apu und Homer funktioniert durch doppeldeutige Sätze im Englischen, auch sehr gut von Hank Azaria und Dan gesprochen. Eine Synchro kann da eigentlich nur danebengehen, wie an vielen anderen Stellen auch.


    Chris

    Fangen wir mit den positiven Aspekten an.


    Ein Problem vieler S1x-Folgen war die Charakterisierung von Marge, die oft entweder blass-farblos oder grell überzogen dargestellt war und so zur flachen Selbstkarikatur wurde. Der heutigen Folge gelingt die Darstellung von Marge bedeutend besser und der Charakter bleibt trotz der hier vielleicht etwas übertriebenen Naivität durchweg sympathisch.


    Die Ideen für Haupt- und Subplot sind nicht neu, werden hier aber mit nettem Einfallsreichtum und Elan (auch im Bezug auf Animation und die Sprecher) ausgeführt. Amüsante Schilder ("Boris Car-Loft") und Ideen, vor allem auch viele Homerismen ("I didn´t lie, I was writing fiction with my mouth"). Die Folge bleibt FABF-typisch auf recht realem Grund, passende Ausnahme ist der surreale Einblick in Lisas Gedankenwelt.


    Die Szenenwechsel zwischen Realität und Marges Romanhandlung sind gut gemacht und ergänzen sich ("Nantucket is an island?"). Der Schluß mag nicht neu sein, ist aber ebenfalls nett gelungen - neben Marge bleibt so auch Homer durchweg sympathisch. Satirisch sind einige gute Ideen da, z.B. zum Thema allgemeines Desinteresse an Büchern in der Gesellschaft ("I´m gonna go up to the 4th floor, where the books are.").


    Kommen wir zu den negativen Aspekten.


    Trotz gelungener Ausführung hat jener Hauptplot über Marges neue Selbstverwirklichung (und eine kleine Krise mit Homer) und ein eher ironischer Subplot über Homers aktuell neuen Job ein übliches Problem: the Simpsons already did it. Wirklich neues Material ist nach 14 Staffeln rar. Einige wenige Gags wirken mißlungen, etwa die Morphium/Elektroschock-Szene und der deplatziert wirkende Pupillen-Gag. Das Auftauchen von Marvin Monroe mit schwacher Ausrede wurde als Veräppelung der Fans kritisiert.


    Diese kleineren Probleme sind aber IMO alle relativ harmlos. Ich habe eher den Eindruck, daß die Folge in der Synchro recht stark verlieren wird, da viele Teile des Humors dialogbasiert sind.


    Fazit: gelungene Folge mit vielen Einfällen und mit merklichem Elan bei Sprechern, Humor und Animation. Diese Qualitäten helfen über den leichten Mangel an frischer Grundidee und wenige Ausrutscher hinweg. Note 1-


    Chris

    Hier mal noch 5 neue Folgenideen zum Serienkonzept, Folgen 41 - 45. Das ist jetzt doch bereits deutlich in der (fiktiven) 3. Staffel.


    http://Bluesman.BGM.bei.t-online.de/folgen.htm


    Meinungen dazu sind immer willkommen.


    Chris


    ========================================EDIT==========


    Da es zu meinen guten Vorsätzen für das neue Jahr gehört, wieder etwas mehr für das Serienkonzept zu tun, hier eine kleine Neubearbeitung des Ganzen. Zu finden unter der URL


    http://Bluesman.BGM.bei.t-online.de/konzept.htm


    Ich hoffe, es funzt bei allen, ich hatte die Bearbeitung mit altem Netscape gemacht. Sollte es da Probleme geben (Zeilenumbrüche etc.) dann bitte Bescheid sagen.


    Änderungen sind recht zurückhaltend, aber vorhanden:


    - neues Vorwort (gab ja bisher auch keines).
    - alle Bezüge auf Simpsons, Groening etc. entfernt
    - vor allem auch Punkt 1.2 und 1.3 neu
    - diverse andere Änderungen und neue Absätze (teilweise mit dem
    Kommentar "Anmerkung" versehen, teilweise aber auch nicht.)
    - alle 45 Folgenideen im Hauptkonzept
    - neuer Abschlußkommentar


    Als Titel habe ich jetzt auch mal "Misfits" aktiv verwendet. Ist nicht unbedingt einfallsreich, andere Vorschläge sind willkommen, auch zu umfassenderen Änderungen.


    Nebenbei habe ich noch etwas an den Charakterentwürfen von Andreas Thum gearbeitet und aus seinem Lenina-Entwurf mal einen Entwurf zu Alex gemacht. Trifft es auch noch nicht so ganz, aber die Richtung stimmt zumindest. Siehe Bild unter


    http://Bluesman.BGM.bei.t-online.de/grupp1-1.jpg


    Wobei das auch wieder Groening-Stil ist, und von dem sollte man eigentlich weg, um mehr Eigenständigkeit zu finden.


    Chris


    edit
    Kleine Ergänzung: unter folgender URL habe ich noch ein kleines Infoblatt gebastelt. Wer mag, kann das gerne in Schule, Uni etc. aushängen. Vielleicht findet man auf diese Weise noch interessierte Leute.


    http://Bluesman.BGM.bei.t-online.de/info.doc


    Danke :-)


    Chris

    Da ich mit meiner überraschend positiven Meinung zur Folge ja auch hier auf NeSp zumindest bei den Kommentaren eher allein dastehe, hier noch ein paar erläuternde Worte bzw. auch Anmerkungen zur Kritik.


    Der folgende Text ist aus mehreren drts-Beiträgen zusammengestellt, er mag daher also nicht ganz flüssig geschrieben wirken.


    Zum Subplot mit den Katzen


    Der Lisa-Subplot hat IMO beispielsweise die Qualität, daß er origineller ist als der recycelte Hauptplot. Gemeinsam haben Haupt- und Subplot den familiären Bezug (Vater/Sohn-Beziehung, Verlust eines Haustieres - man achte aber auch auf die Mutter/Tochter-Thematik hier) was eigentlich im Gesamtbild doch recht stimmig wirkt.


    Natürlich ist der Katzenplot fies. Ich hab aber auch nicht den Eindruck, daß es seine Absicht ist, zu sagen "Haha, stupid Lisa, another cat dead" und das nur für den schnellen Lacher. Vielmehr hab ich eher den Eindruck er nimmt sein Thema auf einem gewissen schwarzhumorigen Level vielleicht sogar etwas ernst, siehe die Szene mit Lisa und dem Blatt. Die Auflösung ist als Meta-Gag auf das übliche "back to normal" gedacht.


    Der OFF-typische Punkt bein Subplot ist hier IMO, daß der Plot nach dem Sarkasmus trotzdem noch zu einem für Lisa positiven Ende kommt - nicht in beschaulichem Disney-Stil, aber durchaus in OFF-Stil.


    Zum Homer-Hauptplot und dem Gewalt-Thema


    Von der Beschreibung "Homer verkleidet sich als Kampfroboter und kriegt mächtig Haue" könnte man auf ein Haudrauf-Fest in "bestem" Scully-Stil schließen. Ist es aber nicht. Ich glaube, es ist nur ein Mal etwas Blut zu sehen und das ist in der Kettensägenszene am Rand von Homers Wunde.
    Mehr nicht - und das bei dem Thema.


    Man achte hier mal auch auf die völlig unspektakuläre Darstellung. Wie hätte eine solche Wunde in S11/S12 ausgesehen? Die Wunde ist da, um zu zeigen, was Homer für Bart riskiert ("Pain means love"), sie ist aber nicht da, um lustig Blut in die Gegend zu spritzen, den krassen Effekt zu erheischen und Homer gedehnt schreien zu lassen. Macht er das hier?
    Nein. Und das ist der Unterschied.


    Man achte auch am Ende darauf, als Homer aus dem Roboter gedrückt wird. Er ist nicht wirklich verletzt, es läuft kein Blut runter. Der Elektroschock-Knopf ist wirklich nur ein mildes Summen. Eine Folge mit diesem Hau-den-Humer-Grundthema zu machen, den Schwerpunkt aber trotzdem auf das Verhältnis Homer/Bart zu legen und noch einen ernsten Subplot mit Lisa mit reinzubringen - das ist in S1x auch eine ungewöhnliche Sache.


    Zur Kritik an Aufbau und "Unrealismus" der Folge


    In dem eher begrenzten Rahmen, den die beiden Plots haben, sind sie IMO eigentlich schon gelungen. Das ist z.B. in der auf ihre Weise zueinander stimmigen Art der beiden Plotlinien zu sehen, die beide familiäre Themen behandeln. Vergleich das mal mit eher üblichem S1x-Stil, bei dem erstmal 6 - 7 Minuten Unfug kommen (Besuch bei Veranstaltung etc.) und dann zwei Plots aneinander vorbei holpern.


    Wenn man sich die Folge von letzter Woche ansieht (der ich eine Note 3 gegeben hatte), dann hatte die neben diversen positiven und leider nur wenig genutzten Eigenschaften das Problem, daß sie sich einfach zu sehr in eine holprige Handlung, Haudrauf-Satire, ständig visuelle Zitate auf dies und das und ein unschlüssiges Ende verzettelt hatte.


    Wenn man sich die Folge von gestern ansieht, dann ist sie von Anfang an eben schlicht gehalten, kommt schneller zum Punkt, zieht die Handlungen relativ flüssig durch. Die Handlung selbst ist schlicht, aber das muß ja nicht unbedingt ein Nachteil sein, siehe eben verzettelte "Satire" von letzter Woche. In richtiger Weise kann das so angenehmer sein, als wenn versucht wird, tiefgehende Satire zu machen und es klappt nicht.


    Was mir an der gestrigen Ep gut gefällt, ist eben gerade ihre Zurückhaltung, grellen Unrealismus sehe ich hier keinen. Die Katzen sterben quasi normale Haushaltstode, Barts Problem entsteht dadurch, daß er mit dem Fahrrad auf den Hintern fällt und sich blamiert. Ein visueller Gag entsteht dadurch, daß unter einem Laken kein Fahrrad steht, sondern Homer auf zwei Stühlen schläft (nur Homer, keine Promis, keine Aliens, keine sich paarenden Jockey-Elfen.) Das ist mit ein Pluspunkt der Ep.


    Ich denke, daß die Folge durchaus Qualitäten hat und beim mehrmaligen Ansehen eher noch besser wird. Da steckt trotz eher schlichtem Ansatz IMO mehr drin als nur "Hau-den-Humer" und tote Katzen.


    Chris

    Fangen wir mit den positiven Aspekten an.


    Verglichen etwa mit der holprigen und überfrachteten Satire von letzter Woche wirkt die heutige FABF04 im Bezug auf Ablauf und Stil erstaunlich schlicht und bodenständig. Der Hauptplot mit einem Homer/Bart-Thema ist ein recht deutliches Remake der Seifenkistenhandlung aus S3s "Saturdays of Thunder", was bis hin zur Verwendung identischer Musik reicht (Bobby Goldsboro). Der relativ schwarzhumorige Subplot mit Lisa und den Katzen wurde als zu gemein kritisiert, hat aber auch gewisse Qualitäten.


    Bei beiden Plotlinien fällt auf, daß sie ungewöhnlich realitätsnah und charakterbezogen bleiben, sogar visuelle Gags sind unspektakulär. Auch die dezent überzeichneten Roboterkämpfe bleiben auf fast realem Grund. Es mag daran (und auch an der Notwendigkeit für die Story) liegen, daß die recht starke "Hau-den-Humer"-Tendenz in diesen Szenen kaum störend wirkt, zumal auf Scully-esque Blutfontänen deutlichst verzichtet wird. Lediglich der Erste-Hilfe-Kasten mit den Sprungfedern wirkt punktlos.


    Der Humor ist eher zurückhaltend, wir haben aber einige nette Oneliner und Homerismen ("Why was I born a Dad?", "He knows just how I like my Martini - full of alcohol."). Die Roboterkämpfe haben auch einige nett satirische Aspekte, die Kommentatoren sind immer für einen amüsanten Spruch gut ("killing him softly with his saw".) Man beachte auch die sehr gelungene Animation mit ihren Lichteffekten und Kamerawinkeln.


    Kommen wir zu den negativen Aspekten.


    Die Folge ist teilweise wohl ein allzu offensichtliches Remake des Vorbildes aus S3. Nun war dies damals schon keine besonders herausragende Episode, was am geringeren Potential des Homer/Bart-Themas liegen mag (dem die heutige Folge auch nicht viel hinzufügen kann.) Humor und Referenzen sind relativ schlicht und daher bisweilen mit einem etwas zu sitcomigen Touch. Ein paar Gags gehen daneben, etwa der Tamzerian-Bezug oder der schon erwähnte Erste-Hilfe-Kasten.


    Fazit: nette Folge mit nettem Inhalt, der es als Remake aber etwas an frischen Ideen mangelt. Nun kann auch Schlichtheit in Humor und Ablauf eine positive Eigenschaft sein, auf der anderen Seite fragt man sich aber etwas, ob man die herausragende Animation nicht eher für eine innovativere Folge hätte verwenden sollen. Im Gesamtbild trotzdem noch interessant genug für eine freundliche Note 2-.


    Chris

    Fangen wir mit den positiven Aspekten an.


    Die Folge hatte nach ihrer Ausstrahlung in den USA einen eher schlechten Ruf und galt allgemein als recht mißlungene Satire. Nach mehrmaligem Ansehen muß ich dieser Meinung aber fast etwas widersprechen. Speziell im Detail finden wir hier durchaus recht gute und auch klassische Ideen und
    sozialsatirische Ansätze (das übliche "Gruppenverhalten" in Springfield, Kinderverhalten vs Gesellschaft, Manipulation durch die Medien.)


    Wenn man sich z.B. Lindsay Neagles TV-Werbespot ansieht ("Families come first will hurt my family") dann hat das etwas von der Absurdität eines klassischen Spots aus z.B. "Two Cars" oder "SSB Roberts". Selbst Homers Spot ("Out of State") ist amüsant, ebenso einige Oneliner und Schilder. Lindsay Neagle ist ein typischer Scully-Ära-Charakter, hat jedoch auch ein paar nette Szenen ("Children are the future. Today belongs to me.")


    Ein Problem der Folge dürfte gerade hierzulande sein, daß sie sich sehr oft und sehr viel auf (pop)kulturelle Bilder und Zitate aus den USA bezieht. Das Babyfestival im Regen, Tinky Winkys "not guilty", die Babies am Helikopter, die fallende I&S-Statue - allein das sind Referenzen auf Woodstock, auf James Brown, auf die Evakuierung von Saigon und auf den Fall der Saddam-Statuen im Irak. Über all die vielen Referenzen in den Einzelszenen wurde aber IMO ein schlüssiger Plot etwas vernachlässigt.


    Kommen wir zu den negativen Aspekten.


    Die Folge hat gute Einzelideen, im Gesamtbild wird das Potential aber wenig genutzt. Einige Gags sind recht plump und einfallslos (etwa die Reality-Parodien am Anfang inkl. Krokodilbiss zwischen die Beine oder Homer und der Hammer bzw. als Slapstick-Curly). Die Roofi-Gags ziehen sich zu sehr in die Länge, manche Szenen wirken auch dezent recycelt. Eine leider nicht unerhebliche Anzahl an Gags geht schlicht daneben.


    Die satirischen Aussagen sind teilweise relativ aufdringlich, bleiben am Ende aber trotzdem recht schwammig und konstruiert. Die Auflösung passiert in kürzester Zeit und wirkt zu holprig und unlogisch. Wurde in Springfield nur in der Grundschule abgestimmt? Oder warum bedeutet ein simples Aufhalten der Erwachsenen dort das Scheitern der gesamten Abstimmung? Echte Ansätze sind da, das Resultat überzeugt aber nicht.


    Es fällt übrigends auf, daß die Folge am Ende mit der vorher auf snpp beschriebenen Handlung (Marge übernimmt Radiosendung etc.) nicht viel zu tun hatte. Das und der bisweilen holprige Plot mit seiner hastigen Auflösung mag auf zahlreiche re-writes der Folge verweisen.


    Fazit: eine Episode, der man inhaltliche Ambitionen durchaus anmerken kann, die im Endeffekt aber eine IMO zu uneinheitliche Story hat. Die Gags und satirischen Qualitäten sind nur zum Teil gelungen, das Thema hätte einen schlüssigeren Inhalt verdient. Mittelmaß, Note 3.


    Chris

    Hier mal wieder ein kleiner Beitrag mit möglichem Faselpotential.


    Auf die Gefahr hin, daß es jetzt etwas schwülstig klingt: die Groening-Serien sind hinter allen Schichten des Sarkasmus auch immer Serien über das Gute im Menschen (wobei Mensch hier auch Alien, Mutant oder Roboter bedeuten kann) und den "kleinen Sieg" des Menschseins über Gesellschaft und Stereotypisierung hinaus.


    Das war eine Eigenschaft, die in Futurama IMO sehr präsent war (gerade durch das "Fremdsein" der dortigen Hauptcharaktere in ihrer Umwelt bzw. durch eine Sympathie für Außenseiter) - das war auch eine Eigenschaft, die in offener oder subtiler Form auch bei OFF anzutreffen war. In den Scully-Jahren zugunsten eines punktlosen Sarkasmus verpeilt, bei Jean aber wieder deutlicher vorhanden (siehe z.B. "Moe Baby Blues").


    Hier sehe ich auch einen Unterschied zu Serien wie South Park, in denen die negativen Töne IMO zu stark überbetont sind (regelmäßige SP-Schauer können mich aber gerne korrigieren)


    Chris

    Zum heutigen THOH XIV (dem letzten EABF-Nachzügler von S15) könnte ich meinen üblichen Kritikpunkt wiederholen: waren viele THOH-Segmente und Parodien in klassischen Staffeln durchaus auch atmosphärisch (z.B. The Raven, The Shinning etc.) oder sogar mit satirischen Inhalten (Citizen Kang), so tendieren aktuelle THOH oft stärker zur geradlinigen Parodie mit direktem, visuellem Humor. Dadurch fehlt es etwas an Ausgleich.


    Im Unterschied zum letzten Jahr - als nur das erste Segment halbwegs ansprechend war - haben in der heutigen Folge aber alle drei Stories durchaus Qualitäten und nette Einfälle. Der kurze Auftritt von Kang und Kodos dürfte in der DV übrigends etwas danebengehen, da sich ihr Geläster über eine Halloween-Episode im November auf den Sendetermin im November 2003 in den USA bezieht. Zu den Segmenten:


    Der "Reaper Madness"-Plot ist vom Potential her das interessanteste Segment, leider ist es jedoch auch das kürzeste. Gute Oneliner und Dialoghumor mit netten Referenzen (inklusive des Wechsels von Benny Hill zu Ingmar Bergman in einer Szene) und visuellen Gags. Ein paar eher mißglückte Gags ("Run like the wynd") stehen auf der negativen Seite. Mit etwas mehr Laufzeit hätte das Segment neben dem schwarzhumorigen auch das atmosphärische Potential besser nutzen können.


    Die "Frinkenstein"-Story ist die wohl am meisten kritisierte, da sie sich sehr stark auf visuelle Gags und recht kruden "Splatter"-Humor stützt. Auf der anderen Seite haben wir auch hier gute Einfälle und einen ebenso gutgelaunten Jerry Lewis als Gastsprecher. Man beachte auch Homers völlig deplatzierten Meta-Kommentar "I wish I was Death again. That was cool". Auf sowas muß man erstmal kommen. Amüsant.


    Das "Clockstopper"-Segment hat IMO das Problem, daß es zuviel Laufzeit für zuwenig Handlungssubstanz verwendet (gerade jene Laufzeit, die man besser für das erste Segment hätte verwenden sollen). Nettere Gags im visuellen Bereich, aber zu häufig nach gleichem Schema. Zu den besten Einfällen im Dialogbereich gehören noch Barts "Just like a background character in a Hanna-Barbera-Cartoon" und Milhouse "You say it first." Der Schluß ist überdreht, aber dem Schluß von THOH V nicht unähnlich.


    Fazit: besser als das THOH vom letzten Jahr, aber zum Teil immer noch mit den typischen Problemen der S1x-Treehouse. Jede Menge Einfälle im Detail stehen einem kruden Humor (den man bei THOH nicht so eng sehen sollte), einem Mangel an Atmosphäre und einer ungünstigen Verteilung der Laufzeit gegenüber. Note 3+


    Chris

    Der folgende Beitrag stammt aus einem drts-Thread zum Thema Nachlassen der Beteiligung in der NG bzw. auch zur generellen Lethargie im Bereich des deutschen OFF-Fandoms. Da sich dies ja auch auf NeSp anwenden läßt (wie sich im Hinblick auf die Beteiligung an Diskussionen und Reviews hier leider allzu deutlich zeigt) kommt der Beitrag hier nochmals.


    Ein Problem, das sowohl drts, als auch Webforen betrifft, ist denke ich auch die nun immense Verfügbarkeit von anderen Serien bzw. speziell die damit verbundene Reizüberflutung und der Verlust von Aufmerksamkeit für eine bestimmte Einzelserie.


    Früher wurde OFF als herausragende Serie (egal ob wegen Komplexität und Tiefgang oder einfach nur wegen des Humors) von allen geschätzt. Damit hatte es einen speziellen Status, der Beteiligungen an Kommentaren und Analysen und Diskussionen über Qualität etc. stark gefördert hat. Viele Leute haben OFF als herausragende Facette im persönlichen Serienkosmos gesehen - und das IMO noch bis vor gar nicht allzu langer Zeit.


    Heute ist der deutsche Markt (TV, DVD, PC) mit Serien übersättigt - sei es nun FG oder auch SP oder eben diese neue, total hippe XYZ-Serie aus Amerika, die bald kommt, von der im Web all die kewlen Leute sprechen und die man bestimmt demnächst per Daunlod komplett ziehen kann.


    Die Aufmerksamkeit, das Interesse und vor allem auch die Motivationsspanne für OFF werden dadurch immer mehr eingeschränkt. Leute, die die "Erwachsenenqualität" der Serie noch nie an ihren subtilen Aspekten gemessen haben, orientieren sich eher in Richtung von Serien wie SP, weil das doch "more edgy" und echt für Erwachsene gemacht ist.


    Auch die digitale Verfügbarkeit trägt dazu bei. Wieviele Leute haben heute x Filme und Serien auf ihren Rechnern? Eine Serie kann IMO noch so brillant und herausragend sein - wenn man sie auf einem PC auf der siebten 500-GB-Festplatte im 78. Verzeichnis hinten links ("Serien R bis S komplett") findet, dann verliert sie ihre Individualität und wird zu einem beliebig verfügbaren digitalen Krümel im Ozean.


    Wie soll man dieser Serie noch die passende Wertschätzung entgegenbringen? Wie soll man noch Motivation haben, darüber zu diskutieren, sie sich anzusehen, sich hineinzudenken etc. wenn im TV schon wieder die nächste hippe Animation läuft, die nächste DVD-Kollektion schon auf den Käufer wartet oder im PC-Verzeichnis links neben der Serie wieder ein paar Gigabyte an kewl-neuem Material liegen?


    Ich habe da ein anderes Verständnis. Wenn ich mir z.B. englische S2 auf VHS ansehe, dann schätze ich eine bestimmte Kassette, weil dort eben 4 richtig gute Folgen drauf sind. Ich schätze auch die Folgen als individuelle Güter, weil sie einzeln und überschaubar sind.


    Wenn aber eine beliebige Verfügbarkeit und Überflutung da ist, dann geht das auf Kosten des Interesses. Das betrifft denke ich Webforen und Usenet und mag zum Teil eine Erklärung für das Phänomen ständig nachlassender Beteiligung sein.


    Wie sind eure Meinungen?


    Chris

    Fangen wir mit den positiven Aspekten an.


    Sehen wir uns heute also die erste echte FABF-Folge an, der Fortschritt ist im Vergleich zu den letzten beiden Wochen deutlich zu erkennen. Der Anfang hat zwar wie üblich nichts mit der späteren Handlung zu tun (der Metagag mit dem "Complete Guide" wirkt auch eher dick aufgetragen), die Folge kommt aber zumindest nach etwas über 5 Minuten zum Punkt. Das ist für heutigen Stil relativ zügig, zumal die Folge auch wieder länger ist, als letzte Woche (Laufzeit bis Anfang Abspann 20:32 Minuten).


    Die Folge zeigt einen unverkrampften Umgang mit dem Judentum, teilweise mit der Tendenz zu gewagterem Humor - man beachte etwa Rainier Wolfcastles "We have much to discuss" als Antwort auf Krustys Selbstbezeichnung als "plain old anti-Semite". Desweiteren viele gute Schildergags ("Where the Chosen get chosen") und Oneliner, sowie mehr Dialoghumor. Sowohl der I&S als auch Homers Lincoln-Fantasie sind durchaus klassisch. Recht viel Potential läßt sich im Detail finden.


    Der Homer-Subplot zeigt gute Ansätze von Mediensatire - die US-Zuschauer sind total begeistert von belanglosem Gerede, schalten aber bei Inhalten in den Aussagen sofort um. Nett sind auch Krustys Ideen für Realityshows ("I move in with a poor family and laugh at them.") Dan Castellaneta hat für seine zahlreichen Rollen in der Episode den Emmy bekommen, übrigends den einzigen für OFF dieses Jahr. Mr. T beim Lesen aus der Thora ist der wohl amüsanteste Promiauftritt in letzter Zeit.


    Kommen wir zu den negativen Aspekten.


    Ein Problem der Folge ist IMO das fast völlige Ignorieren des Konfliktpotentials von Krustys kultureller Unkenntnis vs jüdischer Wurzeln. War Rabbi Hyman Krustofsky in S3s 8F05 eine wichtige Figur, ist er hier oft nicht viel mehr, als ein Statist mit wenigen Sätzen (Jackie Mason wirkt daher auch weit weniger engagiert beim Sprechen.) Der Konflikt zwischen Krustys "showmanship" und seiner Kultur ist dann im Grunde auch auf ein Kopfschütteln des Rabbis bei der "Action-Bar-Mitzvah" reduziert. Gerade im Bereich Tiefgang hätte sich hier weit mehr machen lassen.


    Ein zweites Problem ist das Laufzeitproblem. Für die Einleitung gehen zwar "nur" etwa 5 Minuten verloren, trotzdem hat keine der Plotlinien im Endeffekt wirklich genug Laufzeit. Die Krusty- und Homer-Plotfäden laufen mehr oder weniger unabhängig aneinander vorbei, am Ende kommen irgendwie beide etwas zu kurz - bei Krusty im Bezug auf Tiefgang, bei Homer im Bezug auf mediensatirisches Potential.


    Fazit: gute Folge mit vielen netten Einfällen. Der Humor ist meistens lobenswert, bisweilen drückt sich die Folge aber IMO zu locker-leicht um die ernsteren Möglichkeiten des Themas herum. Note 2.


    Chris

    Fangen wir mit den negativen Aspekten an.


    Auf der einen Seite haben wir hier zahlreiche Zutaten für eine richtig schlechte Folge: relativ hanebüchener Plot mit "wacky" Homer-Abenteuer, derber Humor teilweise deutlich unter der Gürtellinie, rauchende Augen, Blut, Elektroschocks und simpler Slapstick. Wenn Humor hier aus Szenen kommen soll, in denen Homer z.B. seinen Kopf aus lustigen Kloschüsseln steckt, dann hat die Serie (immer noch) ein deutliches Stilproblem.


    Die Überleitung mit dem Kitchen Carnival wirkt auffallend lang, obwohl sie kürzer ist, als die Überleitung letzte Woche. Das mag daran liegen, daß die heutige EABF19 von ihrer Laufzeit her auch insgesamt recht kurz geraten ist: bis zum Anfang Abspann nur 19:55 Minuten und das trotz des längeren Couchgags (man beachte hier die nette "Get Smart"-Referenz.)


    Kommen wir zu den positiven Aspekten.


    Auf der anderen Seite ist die Folge aber nicht so schlecht, wie man nun meinen könnte. Es sind wieder zahlreiche nette Einfälle da, z.B. Homers visuell gelungene Bärenfantasie ("Are you a care-bear?", "I´m an intensive care-bear"), Bibelfilme mit Gemüse ("Let my pickles go") und manch amüsante Schilder - z.B. auf der Müllkippe - und Oneliner ("Missing and presumed bald"). Die Satire bleibt einfach, es sind aber einige Ansätze zum Thema Ökosatire und Männlichkeitsparodie da.


    Man sollte auch in Betracht ziehen, wie eine Folge mit dieser Grundidee in den Scully-Jahren vielleicht ausgesehen hätte: Homer hätte ohne Grund eine fixe Idee gehabt, er hätte seine Familie entweder in Jerkass-Manier ignoriert oder die Familie aus Karikaturen hätte es nicht gekümmert. Das Ganze garniert mit visuellen Gags und mit fiesem (Selbst-)Ironieschluß.


    Die heutige Folge geht trotz ihrer diversen Probleme einen besseren Weg. Homers Motivation wird (wenn auch etwas ungelenk) halbwegs plausibel gemacht, seine schräge Bärenfantasie ist durchaus einfallsreich und zeigt eine größere Charakternähe als diverse Jerkass-Aktionen in S10-S12. Die Familie hat mehr oder weniger Funktion, die visuellen Gags sind relativ zurückhaltend und die Charaktere (auch Homer) bleiben symphathisch.


    In der Synchro könnte es einige Problemfälle geben, etwa Marges "Let me bear with you" und Homers Reaktion oder auch der "intensive care-bear", (care bear = Glücksbärchi, intensive care = Intensivstation.) Wie sind diese Stellen in der DV umgesetzt worden?


    Fazit: im Gesamtbild irgendwie schwer zu bewerten. Der Plot hat sogar mehr Ziel und Substanz als letzte Woche, die Einfälle im Detail sind IMO bisweilen auffallend gut. Dem gegenüber steht jedoch ein relativ kindisch wirkender Inhalt und kruder Humor, der teilweise zu stark an Scully erinnert. 3 oder 4 krawallige Gags weniger wären hilfreich gewesen, in dieser Form nur freundliche Note 3-.


    Chris

    Zitat

    Original von Marilyn
    Bezieht sich zwar nicht direkt auf diese Folge, aber meiner Meinung nach sollte man bei dem fallenden Niveau der Serie besser mit dieser aufhören, noch bevor der Kult als Schrott abgestempelt wird.
    Und genau dies nimmt seit kurzem langsam aber sicher seinen Anfang . . .


    Ich finde es immer etwas seltsam, wenn Leute jetzt in S14 oder S15 zu bemerken scheinen, daß die Serie Qualität verliert. Was war denn mit S10 bis S12? Damals gehörte IMO ein Großteil der Folgen zum absoluten Bodensatz der Serie und Schaden am Image wurde dort genug angerichtet.


    Speziell S11 und S12 sind ja verantwortlich dafür, daß sich viele Fans (vor allem auch ältere Langzeitfans, die von Anfang an dabei waren) von der Serie stärker zurückgezogen haben und teilweise auch nur zögerlich wieder zurückkommen. S10 - S12 haben zu einer massiven Abflachung und Simplifizierung bzw. Karikierung von Inhalten, Aussagen, Charakteren etc. geführt. Mit den positiven Versuchen in S14/S15 kann man das IMO nicht vergleichen, die Entwicklung geht (gerade bei FABF) oft wieder in eine weit bessere Richtung - mit Abstrichen.


    Al Jean ist ein großer Fortschritt gegenüber Scully, da sollte wohl kein Zweifel daran bestehen. Natürlich hat die Serie auch weiterhin Probleme, sie ist abgenutzt, inzwischen zu stark an den Mainstream angepasst, die Subtilität und die Klasse der frühen Jahre ist auch meist kaum mehr vorhanden usw usw usw. Die Probleme aus der Scully-Zeit hängen natürlich auch nach - es ist z.B. schwierig, Homer nach all den tumben Jerkass-Jahren mit Pandavergewaltigung etc. wieder als Charakter mit Tiefgang betrachten zu können. Das ist mit ein Schaden von S10 - S12. Ein neues Problem von S13-S15 ist Recycling von Ideen und ein generelles Sitcom-Gefühl, daß z.B. einige kommende FABF betreffen wird.


    Und ja, ich bin auch der Meinung, die Serie sollte irgendwann in einer absehbaren Zeit eingestellt werden - und zwar deswegen, weil sie trotz positiver Versuche ihren Zenit einfach lange überschritten hat. Dennoch werde ich S15-Folgen so freundlich wie möglich bewerten, denn rein die Entwicklung an sich ist lobenswert.


    Interessant zu dem Thema ist z.B. auch, daß Jon Bonné, der zu S11-Zeiten den kritischen Artikel "The Simpsons Has Lost Its Cool" geschrieben hat, zum Thema S14/S15 den weit freundlicheren Artikel "The Simpsons Are Back from the Pit" verfasst hat. Harry Shearer scheint dies etwas anders zu sehen, aber er hat wohl persönliche Probleme mit Al Jean.


    Was ich immer wieder empfehle, ist natürlich das Subversionsbuch. Das zeigt deutlich, was die klassische Qualität der Serie ausgemacht hat, was in den Scully-Jahren teilweise mit Füßen getreten wurde, und was jetzt bei Al Jean wieder auf halbwegs gutem Weg ist. Auch die Autoren vom Buch haben sich übrigends positiv zu S14/S15 geäußert, zumindest Andreas Rauscher und Jörg Kachel (etwa beim drts-Besuch beim Simpson-Seminar an der Uni Mainz.)


    Noch was zur aktuellen Folge: einige der Bewertungen hier auf NeSp sind IMO doch etwas negativ, vor allem die mit "mangelhaft" und "ungenügend". Man sollte die Qualität der Folge auch im Kontext zu Müll wie "Simpson Safari" sehen. Verglichen damit waren die Einfälle und z.B. auch die Recherche zum Thema UK weitaus besser, die Referenzen einfallsreicher. Weit davon entfernt, wirklich gut zu sein, aber 1 oder 2 Punkte sind
    IMO doch etwas arg negativ. Aber jedem seine Meinung.


    Chris

    Fangen wir heute mal mit den negativen Aspekten an.


    Nach dem durchaus positiven Start der Staffel sehen wir in der heutigen EABF22 leider wieder einige Untugenden typischer S1x-Urlaubsfolgen. Das betrifft zum einen den auffallend dünnen Plot (der erst nach mehr als 7 Minuten zur Englandreise kommt), das betrifft zum anderen auch ein Übermaß an Gaststars, mit denen die Folge noch dazu nur wenig anfangen kann. Früher wurden Folgen teilweise für einzelne Gäste mit viel Sorgfalt geschrieben, heute werden Gäste mit merklicher Mühe reinkonstruiert.


    Recht viele Szenen scheinen nur Aufhänger für visuelle Gags, Referenzen oder für die unmotivierten Auftritte eines Gaststars zu sein, besonders der gedehnt wirkende Slapstick-Gag mit Ian McKellen wirkt hier störend. Der Auftritt von Tony Blair ist ebenfalls wenig ansprechend, der Satire über das Verhältnis zwischen USA und England mangelt es an Schärfe (wo sind bspw. echte Themen wie Mitläufertum des UK in Sachen Irak etc.?)


    Das Thema American Way vs British Way wird zwar immer wieder als Grundlage für leichte Gags benutzt, das läuft aber während der ganzen Episode zumeist nach recht gleichem Schema ab (siehe Homers "We saved your ass in Vietnam" oder "Our Beatles are way better than your precious Rolling Stones".) Nebenbei bemerkt haben wir wieder mal eine Gerichtssaalszene. Die Zuckerszene mit Bart und Lisa hat einen leicht recycelten Touch, es soll hier wohl auch eine Referenz auf "Trainspotting" sein. Der Grampa-Plot taucht in der Handlung kaum auf, der Schluß wirkt holprig.


    Kommen wir zu den positiven Aspekten.


    Trotz dieser Probleme ist diese Folge teilweise besser als Urlaubsfolgen aus der Scully-Ära. Es sind manch nette Gags da (Homers "I´ve heard the monkey problem got even worse" als Seitenhieb auf Brasilien, The Museum of Modern Bart mit einigen Meta-Gags, manche Einfälle in England, nette Oneliner und Schilder). Die Charakterisierung ist halbwegs in Ordnung.


    Fazit: im Gesamtbild trotz einiger Schmunzler eine recht schwache Folge, die die Urlaubsreise von OFF einmal mehr als Grundlage für Homer-lastige Gagreihen benutzt und kaum Inhalt oder Innovation zeigt. Wirkt bisweilen mehr wie Chevy Chase´"National Lampoons" und nicht wie OFF. Mit US-Noten wäre es vielleicht ein C- geworden, bei deutschen Noten ist es Note 4+.


    Chris