Beiträge von Chris_Pfeiler

    Hier sind nun die Segmente zu Folge 175, somit ist diese vollständig (Rahmenhandlung siehe vorheriger Beitrag). Die Stories sind komplett von mir. Wer die komplette Folge am Stück lesen möchte, findet diese auch auf der Webseite im Episodenguide zu Staffel 9.


    Geschichte von Alex, Titel "Das Modell" (Handlungsjahr 2512)


    Die Geschichte findet in einer bonbonbunten und sauberen Zukunft statt. Handlungsort ist eine hypermoderne Großstadt in Anlehnung an 50er Jahre Fortschritts-Ideen, Cartoonserien wie den Jetsons, Futurama etc. Die Kamera zeigt uns die strahlende Glasfassade des "Ministeriums für Rollenmodelle". Wir sehen Lenina Maybach in einer adretten Uniform, während sie durch einen langen Korridor läuft, der von einer Reihe Plastik-Mannequins gesäumt wird, die alle Stände der Gesellschaft nach modischen Uniformen sortiert darstellen (mit nur marginalen Unterschieden). Aus einem Gespräch im Aufzug wird ersichtlich, daß heute Leninas erster Tag als staatliches Rollenmodell des Ministeriums ist, und sie gleich ihre erste Beratung mit einem "Individuum" hat, dem der richtige Weg aufgezeigt werden soll. Das Individuum in ihrem Büro stellt sich als Alex in schlabbrigen Klamotten heraus.


    Es entspinnt sich ein kammerspielartiges Dialogszenario, in dem Lenina versucht, Alex mittels Werbespots und Beweisen von der Notwendigkeit für ein Leben nach den gültigen Regeln zu überzeugen. Allerdings schafft es Alex, argumentativ die Oberhand zu behalten und die beiden brechen zu einer Tour durch das Ministerium und seine Kafka-esquen Archive auf. Hier kann Alex hinter einer riesigen Tresortür den Beweis finden, daß die ganze neue Gesellschaftsordnung auf einem Versandhauskatalog für Stewardessen-Mode aus dem Jahr 1964 aufgebaut wurde. Die Nummer, die überall als Mantra der neuen Gesellschaft steht, ist die Bestellnummer des Katalogs. Als sie zurück in Leninas Büro sind, wird ein Formular gebracht, auf dem Lenina ankreuzen muß, wie weiter mit Alex verfahren werden soll. Nach längerem Zögern macht Lenina einen Haken bei der Überstellung in ein Umerziehungslager. Alex zuckt lächelnd mit den Achseln und wird weggebracht.


    Auf dem Gang und in der Eingangshalle beginnt Lenina jedoch, die Umgebung mit anderen Augen wahrzunehmen und mit sich selbst zu hadern. Dies führt schließlich dazu, daß sie ihren Unmut laut herausruft und mit dem hochhakigen Schuh wütend aufstampft. Leider macht sie dies auf dem großen Glassiegel des Ministeriums auf dem Boden. Durch die Spitze des Absatzes bricht das Siegel und Lenina stürzt schreiend in eine bodenlose Tiefe. Die Szene blendet elektronisch surrend aus und wir sehen Lenina, die einen VR-Helm abnimmt. Das ganze Szenario war nur eine virtuelle Prüfung für ihre Zulassung zum staatlichen Rollenmodell - und sie hätte beinahe bestanden. Die Prüfungskommission weist sie an, über ihre Fehler nachzudenken. Nachdem sie gegangen ist, bemerkt die Kommission jedoch, daß die virtuelle Prüfung nicht das übliche Programm war, sondern ein fremdes Programm von außerhalb. Auf dem Gang blickt Lenina auf das (intakte) Siegel am Boden und in ihrer eigenen Reflektion sieht sie Alex. Sie meint zu sich selbst, daß sie nachdenken wird und wirft einen rosa Lippenstift weg. Während sie energisch den Gang mit den Mannequins herunterläuft, folgen lange Reihen von Sicherheitskameras surrend ihrem Weg.


    Geschichte von Mike, Titel "Neonlicht" (Handlungsjahr 3012)


    Die zweite Geschichte spielt in einer post-apokalyptischen Zukunft, die in einen mittelalterlichen Zustand zurückgefallen ist. Technische Gegenstände und Relikte aus der fortschrittlichen Vergangenheit stehen bedeutungslos herum. Wir sehen eines der Plastik-Mannequins aus der vorherigen Folge angekohlt am Straßenrand stehen, davor stehen Kerzen und Opfergaben. Rick und Mike kommen in einem Pferdewagen einen Waldweg entlang. Es wird ersichtlich, daß beide als Schauleute und Kleingauner unterwegs sind, die den Leuten mit allerlei Vorführungen und Gaunereien die Tauschgüter aus der Tasche ziehen. Unter den Schaustücken ihres "Museums" finden sich Relikte aus der Vergangenheit, z.B. ein Pappaufsteller von Luke Skywalker ("Unbekannte Gottheit") und eine aufblasbare Godzilla-Figur (mit wenig Luft drin), die als von Rick selbst erlegter Drache verkauft wird. Sie kommen in ein stark befestigtes Palisadendorf nahe der Großen Dornenhecke, die die bekannte Welt begrenzt.


    Bei einer Vorführung am Abend auf dem Dorfplatz präsentieren Rick und Mike ihr größtes Mysterium: einen knatternden Dieselgenerator, der eine Konstruktion von Glühbirnen und Neonröhren zum Glimmen und Flackern bringt. Dies bringt die Dorfbewohner auf die Idee, daß man das Licht verwenden könnte, um im Wald nahe der Großen Dornenhecke nach dem Rechten zu sehen. Niemand darf dort hin gehen, weil sich Monster und Dämonen im Wald herumtreiben. Der Bürgermeister versucht die Menge von der Idee abzubringen und weist darauf hin, daß niemand zur Hecke geht, weil dahinter das große Feuer brennt. Ominöse bunte Lichtflecken tanzen in der Richtung am bewölkten Nachthimmel und jeder erschaudert. Wider Willen werden Rick und Mike aber dazu gedrängt, mit ihrem Lichterspiel in den Wald zu gehen. Dort stellen sich die Monster im trüben Lampenlicht als schräge Konstrukte und Pappfiguren heraus, die von den Dorfoberen aufgestellt wurden. Niemand soll dorthin gehen. Außerdem hat die Forschung zur Verteidigung gegen den Wald dem Dorf schon so manch positive Erfindung gebracht. Alles soll bleiben, wie es ist. Der Bürgermeister zeigt sein handgemaltes Wahlplakat, in dem die Bürger ermahnt werden, wieder "den Alten" zu wählen.


    Rick und Mike bekommen eine Ladung voll Tauschgüter vom Bürgermeister, müssen aber eine theatralische Horrorstory über den Wald erzählen. Was beide auch auf obskure Weise tun, nicht jedoch, ohne daß Mike am Schluß einen Hinweis in Richtung der neugierigen Dorfjugend fallen lässt, der zum Nachforschen einlädt. Am Ende stehen beide im Dämmerlicht mit ihrem Pferdefuhrwerk vor der Großen Dornenhecke. Alle Wege enden hier. Bunte Lichter flackern am Himmel. Als Mike fragt, was hinter der Hecke wäre, entgegnet Rick, daß dort nur mehr Dunkelheit wäre. Er dreht mit dem Wagen um und beide fahren davon. Die Kamera fährt die riesige Hecke hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Dort steht ein Kind mit seinem Großvater und betrachtet die von Stacheldraht gesäumte Hecke. Auf die Frage an den Großvater, was dahinter ist, meint dieser nur, dort wäre alles dunkel. Die beiden gehen und die Kamera folgt ihnen und zoomt nach oben. Wir sehen eine große, moderne Stadt, die sich von der Hecke weg in die andere Richtung bis zum Horizont erstreckt. Die Neonlichter der Straßen werfen bunte Schatten an die Wolken.


    Geschichte von Rick, Titel "Die Roboter" (Handlungsjahr 3512)


    Die Geschichte spielt in einer fröhlich wirkenden Zukunft. Technologie und Natur sind eine Symbiose eingegangen. Wir sehen eine organisch wirkende Stadt ohne hohe Gebäude in einem grünen und naturnahen Szenario - eine Mischung aus Holz, Bäumen, Glas und bunten Elementen. Menschen schlendern harmonisch die breiten Wege entlang, arbeiten an Kunst und Kultur, wir sehen Pferdewagen, aber auch Gleiter auf Anti-Grav-Schwebefeldern. Jemand schnitzt eine Figur, jemand malt ein Bild, ein anderer Künstler erschafft mittels Technologie eine fließende Skulptur aus reinem Wasser. Was auffällt, ist jedoch, daß jede Person auf der Straße von einer zweiten Figur begleitet wird - einer Figur mit künstlichen Gesichtszügen, die jedoch optisch dem originalen "Besitzer" ähnlich sieht. Es sind eindeutig Roboter. Wir sehen Klaus in einem staubigen Outfit, der die Straße hinunterkommt. Er scheint nervös und unsicher zu sein, die Menschen grüßen ihn aber alle freundlich und bieten ihm Hilfe an. Aus den Gesprächen wird ersichtlich, daß Klaus aus einem der verborgenen Orte kommt, die noch freiwillig auf einem niedrigeren Niveau leben.


    Er ist die lange Reise über den Krater angetreten, um zu sehen, wie die Menschen hier leben. Ein Charakter, der sich ihm einfach als "Freund" vorstellt, erklärt Klaus die Lebensgrundlage der Stadt. Jeder Mensch hat hier einen lebenslangen und individuellen Roboterbegleiter namens "id", auf den er mittels eines Implantats seelisch nach der Geburt genau eingemessen wurde. Die Gesellschaft wurde zum Wohl in Herren und Diener aufgeteilt. Die Roboter sorgen für Harmonie und Ausgleich im Inneren der Menschen und werden von einem organischen Computer namens "Gestalt" gesteuert. Er zeigt demonstrativ, wie sein Implantat mit seinem Roboter telephatisch in Kontakt tritt, dabei Wissen und Harmonie vermittelt, und beim Austausch gleichzeitig die Anweisungen zwischen Herren und Dienern abgleicht. Der Roboter verneigt sich nach Übermittlung höflich und lächelt. Klaus sieht sich das Leben in der Stadt an, und obwohl er einige Male in Fettnäpfchen tritt, ist jeder freundlich und heiter.


    Auch andere Menschen zeigen ihm, wie sie über das Implantat von ihren Doppelgängern Wissen und Harmonie beziehen und Anweisungen abgleichen. Ein paar eher ungewöhnliche Aussagen fallen Klaus zwar auf, er schiebt diese aber achselzuckend beiseite. Er unterhält sich mit einem Jungen, der eine Holzfigur schnitzt und kommt dabei zu der Einsicht, daß die Stadt hier das wahre Paradies ist. Schließlich lässt er sich von Freund überreden, diesem den Plan zu geben, auf dem der Ort verzeichnet ist, von dem Klaus gekommen ist. Freund verspricht, daß man die Menschen dort holen wird. Bei einem Spaziergang stürzt Freund jedoch und bricht sich den Arm. Klaus wendet sich hilfesuchend an dessen Roboter-Doppelgänger, aber dieser reagiert zuerst nicht auf die Bitte, seinem "Herren" zu helfen. Schließlich sieht der Roboter Klaus lächelnd an und spricht zum ersten Mal: "Sie mißverstehen. Ich bin der Herr..." Das Implantat wird aktiviert und Freund springt lächelnd auf, während sein gebrochener Arm verdreht herunterbaumelt. Der kleine Junge tippt Klaus an und zeigt ihm die fertig geschnitzte Holzfigur: es ist eine Marionette.


    Die Szene blendet mit einem verhallenden Schrei aus und zurück in die Rahmenhandlung.


    Es gab etwas Kritik an der Reihenfolge bzw. der Zuweisung der Stories zu den Charakteren. Die Pointe am Schluß hatte wohl auch mehr Wirkung, als sie 1940 zum ersten Mal verwendet wurde. Meinungen sind willkommen.


    Chris

    Viele hatten die Hoffnung vermutlich schon aufgegeben (einschließlich mir selbst ;-)), aber hier ist sie: Bruchbach-Episode Nr. 175 aus Staffel 9. Okay, es ist zugegeben bisher nur ein Teil der Episode, nämlich die Rahmenhandlung für die 3 Segmente. Das ist schon mal mehr als gar nichts. Von den Segmenten selbst gibt es momentan aber nur die Titel, sowie grundsätzliche Handlungslinien in meinem Kopf. Näheres dazu unten, hier erst mal die vorläufig fertige Rahmenhandlung:


    175. Exordium & Terminus


    Die Folge beginnt auf dem belebten Rummelplatz von Bruchbach an einem milden Sommerabend. Es herrscht eine fröhliche und gelöste Stimmung. Alex, Rick und Mike bummeln durch die Menschenmassen. Nachdem viele der ungewöhnlichen Fahrgeschäfte einen eher unsicheren Eindruck hinterlassen, entschließen sich die drei, eine mit großem Rummel beworbene Wahrsagerschau im Festzelt zu besuchen. Allerdings stellt sich der mystische "Große Futuro" als wenig talentierter Prophet heraus, dessen Vorhersagen nur aus Allgemeinplätzen und Wortspielen bestehen, die auf die eine oder andere Weise immer zutreffen werden. Als Alex dies mehrfach laut kritisiert und unbequeme Fragen zu Futuros Wahrsagerei und Merchandise stellt, werden sie, Rick und Mike aus dem Zelt hinauskomplimentiert (da ihr schlechtes Karma die Wellen aus der Zukunft stören würde). Die Drei setzen sich auf eine Parkbank am Flußufer etwas abseits des allgemeinen Trubels, während es langsam duster wird und die bunten Lichter des Rummelplatzes angeschaltet werden. Das Wasser des Flusses strömt in eine Richtung vorbei.


    Die ersten Sterne leuchten am Himmel auf und das Gespräch kommt darauf zurück, daß es eigentlich unmöglich ist, die Zukunft wirklich vorauszusagen. Jedes Jahrzehnt in der Vergangenheit hat es bisher versucht, und jedesmal kamen die Dinge auf lange Sicht gesehen völlig anders. Die Zukunft vorherzusagen bedeutet laut Alex immer nur, daß man die Ideale und Ideen seiner eigenen Zeit künstlich auf das projeziert, was nach einem kommt. Als Untermalung sehen wir einen (erfundenen) animierten CDU-Wahlwerbespot im kunterbunten Stil der deutschen 50er Jahre, der vom Leben im Jahr 2000 fabuliert: fliegende Autos mit Rotoren in jeder Garage, Mondterminals mit Raketen in jedem Dorf, Geschäfte für Fernsehgeräte in jeder Großstadt, Computerzentralen für Hausfrauen (ein Rechenzentrum mit Computerschränken druckt laut ratternd Kochrezepte und Modeschnittmuster für die Damen) und als Ersatz für die alte Bundespost ein pneumatisches Rohrpostsystem, das die ganze freie Welt mit verwinkelten Pipelines durchzieht. Der Spot schließt mit dem eindringlichen Hinweis, daß das Jahr 2000 nur stattfinden kann, wenn man der roten Bedrohung im Osten gegenüber eine starke Hand zeigt ("Stoppt Chruschtschow! Keine Stimme für Ollenhauer! Jetzt wieder den Alten wählen...")


    Rick ist irritiert über den Spot ("Den Alten...?"), meint aber, daß man die Zukunft durchaus vorhersagen kann oder es zumindest versuchen sollte. Wo sonst bliebe die Fantasie und all die unendlichen Welten der SF-Autoren? Sein Beispiel Star Wars geht allerdings daneben, weil ihn Alex darauf hinweist, daß der Film zum einen "a long time ago" spielt und er zum anderen sowieso keine bleibende Vorhersage sein kann, weil George Lucas alle paar Jahre am Inhalt herumpfuscht. Letztlich gehen Rick und Alex eine seltsame Wette ein: jeder der drei wird eine Geschichte erzählen, die in der Zukunft spielt - und zwar jeweils 500 Jahre nach der vorherigen Geschichte. Sie nehmen alle drei ihrer Geschichten auf und vergraben die Aufnahme in einer Zeitkapsel (bzw. in einer alten Waschmaschine, die Rick daheim sowieso im Weg steht). Die Menschen in einer fernen Zukunft können die Geschichten dann anhören, entscheiden, wer recht hatte und denjenigen nachträglich zum Gewinner und Master of The Universe erklären. Die letzte der drei Geschichten möchte allerdings Rick selbst erzählen, denn wenn Alex das macht, käme als Abschluss nur wieder irgendein düsterer Moralkram heraus. Alex vermutet skeptisch, daß Rick nur eine Ausrede sucht, um die Waschmaschine illegal entsorgen zu können.


    Passenderweise hat Mike einen Kassettenrekorder und eine Kassette dabei. Die hatte Klaus vorhin auf dem Flohmarkt gekauft und Mike anvertraut. Rick meint, es würde Klaus sicher nicht stören, wenn sie das Band für etwas so wichtiges überspielen. Der Aufdruck auf der Kassette zeigt eine extrem seltene bzw. verschollen geglaubte Musikaufnahme. Rick legt das Band ein und drückt auf Aufnahme. Die Szene blendet in die Geschichten:


    1. Geschichte von Mike, Titel "Das Modell" (Handlungsjahr 2512)
    2. Geschichte von Alex, Titel "Neonlicht" (Handlungsjahr 3012)
    3. Geschichte von Rick, Titel "Die Roboter" (Handlungsjahr 3512)


    Als jeder seine Story beendet hat, meint Alex achselzuckend, daß das irgendwie auch keine besonders geistreichen Prognosen waren, sondern Dinge, die man irgendwo schon mal gehört oder gesehen hatte, und die die Ängste und Hoffnungen der Jetztzeit widerspiegeln. Rick entgegnet, daß das die Zukunft entscheiden muß. Als er das Band für die Zeitkapsel aus dem Kassettengerät nehmen will, sprudelt ihm jedoch nur ein verquirlter Bandsalat entgegen, die Kassette ist kaputt. Während sich Rick im Hintergrund slapstickig mit dem Knäuel abmüht, erklärt Alex, daß das vielleicht das beste Sinnbild für die Zukunft sei: ein verworrenes Knäuel von Schleifen, Knoten und Möglichkeiten, ein Zyklus ohne Anfang und hoffentlich auch ohne Ende. Rick ist davon weniger begeistert, aber es ist dunkel geworden und kühl. Im Hintergrund gehen die Rummelplatzbesucher nach Hause, einige tragen Bücher und Merchandise des Großen Futuro. Während Rick und Mike gehen, bleibt Alex noch nachdenklich zurück.


    Wir sehen, daß sich die Umgebung gewandelt hat und die Parkbank nun nicht mehr am Flußufer in Bruchbach steht. Die Kamera fährt im 3D-Schwenk um Alex auf der Bank herum und wir sehen, daß die Bank nun an einem trostlosen, steinigen Meeresufer in völliger Stille steht. Eine rote und flackernde Sonnenscheibe geht langsam am Horizont unter und dünne weiße Schneeflocken rieseln aus einem verdunkelten Himmel. Eine Art riesiger Krabbe stackst mühsam durch das leblose Bild, grüner Schleim und weiße Schneeflecken bedecken den Strand. Ein ballartiges Lebewesen greift mit Fangarmen nach der Krabbe. Ein großer Schatten eines Planeten schiebt sich vor die Sonne und die weißen Bergspitzen in der Ferne versinken in Dunkelheit, während sich der Schatten über das Meer ausbreitet. Wind und Rauschen sind zu hören und die Schneeflocken beginnen dichter zu wirbeln. "Es wird kühl..." meint Alex und steht auf, um nach Hause zu gehen. Über dem Abspann läuft leise Rummelplatzmusik.


    => Segmentfolge, philosophische Folge, SF-Parodie


    Da stecken mal wieder ein paar obskure Zitate drin. Der Titel ist natürlich Zager & Evans, die drei Segmente sind nach Songs aus Kraftwerks Mensch-Maschine benannt. Der Schluß der Folge ist ein Zitat auf das literarische Ende der Welt in H.G. Wells "Time Machine" (eine Szene, die in ihrer Düsternis glaube ich bisher von keiner der Verfilmungen aufgegriffen wurde). Wie gesagt, grundsätzliche Handlungslinien zu den 3 Segmenten mit obigen Titeln habe ich schon, bin aber auch nicht so ganz zufrieden damit. Wenn ein Leser also Ideen für ein Segment zu dieser Rahmenhandlung hat, immer her damit. Schön wäre es, wenn es zu obigen Titeln passen würde, man könnte aber eventuell auch ändern und das Kraftwerk-Schema weglassen. Die Segmente sollten gar nicht allzu umfangreich beschrieben sein, 2 oder 3 Absätze wie oben pro Segment sollten als Handlung reichen. Wenn gute Vorschläge oder fertige Stories kommen, ziehe ich die gerne in Betracht. Andernfalls werde ich die drei Segmente bis spätestens nächstes Wochenende selbst schreiben.


    Ach ja, weiß eventuell noch jemand ein berühmtes, verschollenes Musikstück, das sich auf dem Band befinden könnte, das rabiat überspielt wird? Verlorener Song der Beatles? Lied, in dem Paul McCartney zugibt, der falsche Paul McCartney zu sein? Oder irgendwelche politischen Verschwörungsbeweise? Ideen sind willkommen.


    Chris

    Erstnall: Es freut mich, dass es mal wieder Neuigkeiten gibt in Sachen Bruchbach


    Stimmt. Ich hätte auch gerne mehr Neuigkeiten. Die Sache mit dem vierten Comic kann man für den Moment wohl wieder begraben, da ist außer vielen Versprechungen nichts gewesen. Wenn ich halt nur selber zeichnen könnte. Daß mir schon seit Monaten wieder keine neuen Folgenideen einfallen, finde ich auch sehr bedauerlich. Das sieht dann so aus, als wäre mir das Interesse daran vergangen, was es aber gar nicht ist. Vielleicht kann ja mal jemand anderes eine Folgenidee schreiben.


    Chris

    möglicherweise waren auch nur die quoten ausschlaggebend


    Wobei der Grund für niedrige Quoten aber IMO daran liegt, daß Pro7 ein Bild von der Serie bzw. vom Medienkonsum generell etabliert hat, in daß die ersten drei Staffeln nicht reinpassen. Wenn dem Zuschauer dort unentwegt ein Bild von gelben Chaoten und gelbem Spaßkult in HD vorgeführt wird, ist es natürlich schwierig, mit Folgen wie "Moaning Lisa" oder "Substitute" oder "Two Cars" Quote zu machen, obwohl diese Folgen eigentlich soviel mehr zu sagen hätten. Pro7 hat sich also eine eigene Simpsons-Zielgruppe geschaffen, von der IMO leider nur ein kleiner Teil das Weglassen der frühen Staffeln bemerkt oder bedauert. In dem Sinn ist dieses Weglassen wieder nur eine Facette einer weit größeren Sache.


    Chris

    Beim Onlinemagazin "Lawine" gibt es einen netten Artikel mit Bruchbach-Thema und Interview. Allerdings wurden meine Antworten gekürzt und umgeschrieben, weswegen die Absicht vielleicht nicht immer ganz 100% getroffen ist. Aber sei es drum. Vielen Dank an Sven für den Beitrag.


    http://lawine-magazin.de/?p=437


    Interessanterweise wurden alle Usenet-Bezüge meiner Antworten entfernt. Wüssten die heutigen Internetleser nicht mehr, was das ist?


    Chris

    Mangels Kenntnis der deutschen Folgen kann ich zum Thema eigentlich nichts sagen. Es wundert mich aber schon eine ganze Weile, daß zum Thema Kritik an der Synchro so gar nichts mehr zu hören ist. Früher wurden ja z.B. auf drts noch lange BART-Files geschrieben oder die Leute auf NeSp hatten immer ihre Kritik mit dem Vogelgezwitscher auf der deutschen Tonspur. Aber seit einiger Zeit liest man zum Thema Synchro überhaupt nichts kritisches mehr - ich hatte ja schon fast vermutet, da wäre alles perfekt geworden ;) .


    Auch jennyfan hatte im anderen Thread ja seine Meinung, daß die neuen Folgen mit Abstand die besseren sind, mit der nun endlich superguten Synchro begründet (dies scheinbar, weil dort irgendwelche deutschen Comedians jetzt Charaktere sprechen.) Ist aber irgendwie beruhigend (?) zu hören, daß es immer noch Probleme gibt, besonders solche Probleme, die offenbar auf einer gelben Fließbandproduktion beruhen, bei denen die Zuschauer doch bitte nicht zu genau aufpassen sollten. Daß dies allgemein als üblich hingenommen wird und man online sonst keine Kritik dazu findet, ist allerdings negativ. Ich könnte jetzt weiter ausholen und den Wegfall von subtilen Tonnuancen bei OFF als weiteres Beispiel für eine "Umerziehung" auf digitale Reduktion anwenden, aber lassen wir das.


    Es ist halt alles irgendwie steril geworden bei OFF: steriler HD-Zeichenstil, einseitige Tonschiene in der Synchro, geschlossenes Sitcom-Universum mit den immer gleichen Figuren und Ideen usw usw. Aber ich schweife ab.


    Chris

    Selbst Foren wie nohomers, bei denen es einst umfangreiche Diskussionen zu Episoden gab, sind im Laufe der Jahre immer seichter geworden und können sich inzwischen nur noch als "Forum für alles" mit einer Unterrubrik Simpsons halten.


    Ich muß mich korrigieren. Wie mir gerade auffiel, ist nohomers.net nun doch wieder deutlicher auf die Simpsons fokussiert. Für einige Zeit tauchte auf der Startseite nicht mal mehr eine Simpsons-Grafik auf und das Image ging in Richtung offenes Laberforum für alles. Weiß jemand, warum man sich doch wieder auf die gelben Wurzeln besonnen hat?


    Chris

    wäre echt gespannt, was draus werden würde, wenn chris al jean beerben würde. die serie beenden, wäre aber keine option. :D


    Das wäre eine interessante Überlegung, was man als neuer Executive Producer alles anders machen würde. Prinzipiell würde ich wohl nach der Devise vorgehen, die ich mir (etwas anders formuliert) ja auch für Bruchbach vorgegeben habe:


    "Auf zwei Sätze gebracht, geht es darum, Amerika und der Welt mit Humor gezielt den satirischen Spiegel vorzuhalten und dabei den interessierten Zuschauer zum Nachdenken und Hinterfragen seiner Welt anzuregen. Zeitgleich geht es aber auch darum, echte Geschichten zu erzählen und die fiktiven Charaktere, ihre Motivationen und ihre Welt zu respektieren."


    Die Serie müsste aus ihrer Stagnation heraus, so würde sich eine der ersten Folgen unter einem EP CP ;) wohl gleich mal um den 11. Geburtstag von Bart oder den 9. Geburtstag von Lisa drehen. Dann müsste wieder eine Balance her zwischen Spaß und echten Themen innerhalb von Episoden und innerhalb der Staffel im Gesamtbild. Eventuell könnte auch eine subtil übergreifende Handlungslinie helfen, was aber natürlich einen starken Bruch mit den üblichen Sehgewohnheiten der Serie darstellen würde. Springfield müsste wieder der satirische Spiegel der großen Welt im Kleinen werden und kein geschlossenes Sitcom-Universum mit den immer gleichen Figuren für Zuschauer, die immer nur die gleiche Formel sehen wollen. Und man müsste sich wieder mehr auf die über 20-jährige Seriengeschichte besinnen - nicht nur für kurze Metagags am Rande, sondern um Charakterstories und Handlungsbögen darauf aufzubauen. Und ich brauche die Telefonnummer von Dustin Hoffman ;-). Und noch vieles mehr.


    Würde sich das alles negativ auf die Quoten auswirken? Mit ziemlicher Sicherheit. Aber vielleicht könnte die Serie dann mit ein oder zwei letzten Staffeln gehen, die der Klasse wieder gerecht werden, mit der sie sich einst als herausragendes Format eingeführt hat.


    Chris

    Da hatte ich mich etwas unklar ausgedrückt, sorry. Mir hatte der Entwurf einer zweiten Zeichnerin dann doch besser gefallen. Der erste Entwurf war zwar schön gezeichnet, aber wirkte etwas "statisch" auf mich, gerade was Gestik und Mimik angeht. Zeichnen wird den Comic nun eine Zeichnerin im folgenden Stil, ich hoffe, das wird auch den bisherigen Lesern gefallen:



    Die Story ist kein großes Geheimnis, das Skript findet sich hier.


    Chris

    Das Bild stammt von der Zeichnerin, die auch den vierten Comic zeichnen wird. Ich habe mich jetzt doch für eine andere Zeichnerin entschieden, als jene, die die hier zu sehende Beispielseite gezeichnet hat. Näheres und eine Beispielseite dazu noch später diese Woche.


    Chris

    Mein Problem mit den Gutfindern aktueller Staffeln ist nicht das Gutfinden, sondern die Passivität. Wann hat zuletzt ein "Gutfinder" konkrete Argumente für seine Meinung vorgebracht oder sich aktiv an einem Reviewthread beteiligt oder ein neues Projekt zur Serie gestartet oder eine ungewöhnliche Webseite begründet etc etc.? Was wir haben, ist IMO eine Gruppe von Fans, denen die Freude an der Serie und damit am Engagement vergangen ist, und eine Gruppe von Fans, die die Serie zwar weiterhin für "megasuper" oder gar "besser als je zuvor" hält, aber fast nur reines Konsumententum betreibt.


    Und das Problem liegt IMO in der Serie selbst begründet, die eben fast nichts mehr außer leichtem Konsum und schneller Unterhaltung anbietet. Selbst Foren wie nohomers, bei denen es einst umfangreiche Diskussionen zu Episoden gab, sind im Laufe der Jahre immer seichter geworden und können sich inzwischen nur noch als "Forum für alles" mit einer Unterrubrik Simpsons halten. Und das liegt leider in der Natur der aktuellen Serie selbst begründet. Wo einen die Serie früher zum Nachdenken gebracht hat, über die Satire, über den Ursprung eines Zitats, über Zeichentrickfiguren mit Tiefgang, wo sie einen inspiriert hat, diesen oder jenen Film zu sehen oder nach dieser oder jener Musik zu suchen, bekommt man heute einen Klatsch kunterbunten Fun hingeklatscht. Den kann man gelangweilt ignorieren oder schnell konsumieren und als "super" beurteilen. Das Resultat ist das Gleiche.


    Interessante Anekdote: in einem anderen Forum hatte ich jetzt auch die Idee vorgebracht, daß die Serie den klassischen Tiefgang verloren hat. Das wurde im Bezug auf die Charaktere gleich mal als "irrsinnige Behauptung" verworfen, weil die Serie ja schon immer nur aus Stereotypen bestand. Also ich persönlich bin da mit Blick auf frühe Folgen wie "Substitute" oder auch spätere Folgen wie "Bart Sells His Soul" oder "4 Feet 2" doch etwas anderer Meinung. Aber hier sehen wir vielleicht auch die restriktive Sendepolitik von Pro7 bei der erfolgreichen Arbeit.


    Die Frage, die man sich stellen sollte, ist auch nicht, wo sich die aktuellen Simpsons-Folgen qualitativ im Vergleich zu anderen aktuellen Serien einordnen lassen. Das gibt nur Apfel-Birnen-Vergleich. Die Frage, die man sich stellen sollte, ist, wo die Simpsons in ihren ersten Jahren qualitativ und innovativ standen, und wo sie heute stehen.


    Ich hatte jetzt kürzlich wieder 2 Folgen aus Staffel 22 gesehen und fand es ehrlich gesagt schlicht erschreckend. Nicht erschreckend, weil es die niedrigst vorstellbare TV-Qualität ist (da gibt es sicher Schlimmeres), sondern erschreckend, weil man sich vor Augen halten muß, daß dieses seichte Produkt die selbe Serie ist, die früher Folgen wie "Two Cars", "Lisa´s Substitute", "Bart Sells His Soul" oder "Summer of 4 Ft 2" produziert hat. Und erschreckend, weil sich Leute wie Matt Groening und Al Jean hinstellen und sagen "We´re so great, we´re so funny, 20 more years...". Und vielleicht auch erschreckend, weil die Macher damit durchkommen, weil viele Zuschauer IMO keinen Unterschied mehr machen zwischen dem Gewöhnlichen und dem Ungewöhnlichen in der Serie.


    Chris

    Tja, die Meinung mit der hoffentlich baldigen Absetzung habe ich schon bei Staffel 11 vertreten. Bei Staffel 15 gab es dann etwas Hoffnung, aber die ist auch seit Jahren verflogen. Al Jean klebt an seinem EP-Stuhl und die Serie liefert halt Jahr um Jahr kreativ stagnierende Fließbandproduktion ab. Mir tut es nur weiterhin um das Serienuniversum und um die Charaktere leid.


    Mit einer Einstellung wegen der Sprecher würde ich aber nicht rechnen, es ist das übliche werbewirksame Gehältergeplänkel, wie es alle paar Jahre vor dem neuen Vertrag auftaucht.


    Chris

    Ich bin momentan auch wieder an der Realisierung des vierten Comics dran. Auf eine Rundfrage hin haben sich nun 3 Zeichner interessiert gezeigt. Von einer Zeichnerin habe ich auch bereits einen Entwurf für die erste Seite erhalten. Die Story wird natürlich "Vienna Calling" werden.


    Hier mal der Entwurf der ersten Seite im neuen Stil. Wie ist die Meinung der langjährigen Leser dazu? Kommentare hier oder per Mail sind jederzeit willkommen, sie werden mir sicher auch bei der Entscheidungsfindung für einen Zeichner oder Zeichnerin helfen.



    Chris

    Als Nachtrag zum (deutschen) Comicthema in der letzten Folge hier ein hübscher Link zu einem legalen Online-Comic aus dem Kauka-Universum. Dieser Lupo-Comic von 1966 zeigt recht deutlich auf, wie "politisch grob inkorrekt" und konservativ (?) gerade die Kauka-Comics zum damaligen Zeitpunkt waren. Auf der anderen Seite ist die Story trotz ihrer inhaltlichen Bedenklichkeiten deutlich gewitzter, als irgendwelche 08/15-Tortenklauereien für die jüngste Zielgruppe aus den 80ern:


    Lupo im Njamba-Land


    Es gäbe auch manch ernsthafte Micky-Maus-Comics aus den 50er/60er Jahren online zu lesen, aber das erscheint mir rechtlich höchst fragwürdig und nicht verlinkenswert. "The Return of the Phantom Blot" von Paul Murry von 1964 ist da z.B. eine gelungen atmosphärische Geschichte.


    Chris

    Hier die neue Folge aus Staffel 9:


    174. Oh Badger, Where Art Thou


    Die Folge beginnt mit Klaus, Rick und Mike vor den Toren der großen Comicmesse in der Großstadt rechts von Bruchbach. Rick erklärt Mike leise, daß er nicht sehr begeistert darüber ist, daß sie Klaus (der als einziger ein funktionierendes Auto hatte) mit auf die Messe nehmen müssen. Er zeigt demonstrativ ein paar Fotos von diversen anderen "modernen" Messen vor, auf die sie Klaus mitgenommen hatten - die Fotos zeigen in obskuren Szenen, wie alle drei vom Sicherheitsdienst vom jeweiligen Messegelände geworfen werden. Mike winkt ab und meint, daß nicht mal Klaus auf einer harmlosen Comicmesse etwas zu nörgeln finden wird. Rick ist nicht überzeugt und erklärt, daß das Hausverbot auf der Messe seit den Ereignissen von Folge 16 nun endlich abgelaufen ist, und er keine Zwischenfälle erleben möchte.


    In der Messehalle zeigt sich schnell, daß er recht behält. Klaus ist ständig nur am Nörgeln über zuwenige alte Comics und zuviel neumodischen Kram. Er ist erstaunt darüber, daß in Deutschland jetzt Comics aus Japan verkauft werden, bei denen die Seiten durch einen "Druckfehler" auch noch falschherum montiert sind. Rick startet einen halbherzigen Versuch, Klaus zu erklären, daß auch moderne Comics sehr gute Ideen und sogar "Bildungsauftrag" haben. Er zeigt Klaus eine Heftreihe im Manga-Format über das Leben von Johann Wolfgang von Goethe (wir sehen ein paar illustrierte Szenen mit Manga-Goethe). Es geht in den Heften u.A. um die Jugendjahre in Weimar, die Italienreise und um Goethes Abenteuer mit seinen beiden sexy Nichten Matoko und Yusumi im Kampf gegen den Phantomlord. Klaus ist nicht sehr angesprochen von den Stories


    Rick und Mike "parken" Klaus leicht genervt bei einem nostalgisch wirkenden Stand zu einer alten deutsche Comicreihe über die Abenteuer von Dietbert Dachs. Die kennt Klaus noch von früher und er verspricht, sich dort aufzuhalten. Es handelt sich dabei um bunte Hefte über einen schlauen Comic-Dachs in gelben Latzhosen, der zusammen mit seinem tolpatschigen Freund Dinkelhund im Auftrag von Waldkommisar Rübe viele, relativ harmlose Kriminalfälle in einer betulich-deutschen Waldlandschaft löst. Wobei sich der Stil der Comics in den letzten 30 Jahren aber deutlich geändert hat und Dietbert Dachs von einem ernsthaften Detektiv zu einer schlanken Spaßfigur wurde, deren Running Gag daraus besteht, anderen Figuren Sahnetorten in das Gesicht zu klatschen.


    Klaus wird am Stand schnell verwickelt in die gar hitzigen Streitereien zwischen zwei Fraktionen von Dachs-Fans: eine Fraktion lobt die klassischen Episoden der Reihe und bezeichnet die neuen Comics als hyperaktiven Kaschperl-Kram, die andere Fraktion lobt die neuen Comics als globale und zeitgerechte Satire und nennt die alten Ausgaben kleinbürgerlich und verstaubt. Überhaupt wäre die neue Figur näher an den Wurzeln des Charakters, der am Anfang auch nur anarchischer Spaßmacher war und erst in den konservativen Jahren zur "Spaßbremse" wurde. Eine Filmrolle von 1947 mit der Aufschrift "D. Dachs in Drei Dampfschiff-Dödel" wird hochgehalten. Die beiden Fraktionen bewerfen sich dann verbal gegenseitig mit Storytiteln, um festzuhalten, welche alte Story jede neue Story schlägt und umgekehrt. Ein kurzer Blick in ein neues Heft entsetzt Klaus.


    Schnell fällt er wieder Rick und Mike auf die Nerven. Wir sehen seine Worte illustriert mit ein paar bunten Comicszenen in animierten Panelen aus dem Dachs-Universum. Im alten Heft ist Dietbert auf der Suche nach Geldfälschern im Wald, verfolgt relativ behäbig einige Spuren, sagt einem frechen Eichhörnchen mit langen Haaren, daß es immer hilfreich sein muß, wenn ein Onkel Polizist es braucht und löst am Ende mit einer Moral seinen Fall. Ein animierter Blick in den allerneuesten Comic zeigt eine hochglanzpolierte Waldwelt, in der Dietbert durch ein Dimensionstor in die Welt der Osterhasen gerät und dort dem dunklen Oberhasen eine Sahnetorte ins Gesicht klatschen möchte. Die Story ist beladen mit Piraten, Transformern, Matrix-Szenen und powervollen Tortensammelkarten, die Dietbert braucht, um seine Feinde in einem Battle Pie Match zu besiegen.


    Rick schnappt Klaus die beiden Hefte weg und meint, daß man die Sache auch aus einem anderen Blickwinkel sehen sollte. Die animierten Panele aus Ricks Sicht zeigen Szenen aus dem alten Heft, in denen Dietbert seiner kleinen Freundin hinter dem Herd sagt, daß sie sein Essen kochen sollte, solange er den Fall löst. Als Dietbert die Geldfälscher im Wald schnappt, stellen sich diese als lispelnde und gelbe Chinesen-Stereotype heraus, die von Kommisar Rübe ganz schnell aus "seinem" Wald gejagt werden. Am Ende sitzen die Charaktere biertrinkend am Stammtisch, prosten synchron einem Bild von Bundeskanzler Ludwig Erhardt zu, und wünschen sich weiterhin Beständigkeit und Gemütlichkeit. Im neuen Comic flitzen die Szenen schnell vorbei. Wir sehen, daß aus Dietberts Freundin nun eine gleichberechtigte Figur geworden ist, die geistreiche Dialoge hat. Der Oberhasenschurke stellt sich als Kopf einer ominösen Zensurbehörde heraus, die die Freiheit im Internet einschränken möchte. Das Schlußbild ist eine detaillierte Satire gegen Kommerzialisierung von Ostern und Feiertagen.


    Zufrieden stellt Rick fest, daß es doch gerade das neue Heft ist, daß seine jungen Leser zum kritischen Nachdenken über Kommerz anregt. Wobei sein Argument dadurch etwas verliert, daß beim Blättern durch das Heft ein riesiger Haufen gestylter und zielgruppenorientierter Werbung herausrieselt, inklusive der Prospekte für die Dachs-Sammelkarten (Mike sagt freudig "Hey, eine seltene Level-12-Schwarzwälder-Kirsch mit mystischer Fallenoption..." und beginnt in seinem Geldbeutel zu wühlen. Er zieht gleich ein paar Scheine heraus.) Das Gimmick im Heft ist ein Furzkissen für üble Dachs-Furze. Klaus ist absolut nicht überzeugt. Mike fragt ihn achselzuckend, ob er das neue Heft denn richtig gelesen hätte, worauf Klaus erklärt, daß er auf Seite 2 aufgehört hatte zu lesen, weil Dinkelhund dort ein sogenanntes "Handy" benutzt hatte. Rick und Mike gehen achselzuckend.


    Klaus zieht sich schmollend in einen Ruhebereich der Messe zurück und schläft dort auf einem Sofa kurz ein. In einem seltsamen Traum begegnet er dem Geist des klassischen Dietbert Dachs, der ihm in einer Hamlet-artigen Szene erklärt, daß er vom neuen Dietbert Dachs umgebracht worden ist, und gerächt werden muß. Die Szene wechselt zu einer surrealen Gerichtsverhandlung im Panelstil. Im Publikum sehen wir leicht veränderte Karikaturen, in denen sich diverse urdeutsche Comicfiguren wie z.B. Fix und Foxi, Mecki, Lurchi, Nick Knatterton, Jimmy das Gummipferd und andere erkennen lassen. Einige davon werden dezent parodiert - so behaupten die beiden Fix und Foxi-Figuren, daß sie noch immer "cool" wären und es der Welt beweisen werden. Schon wieder. Die Umsitzenden lächeln eher mitleidig. Die Verhandlung endet im Chaos, als Goethe und seine Nichten den Gerichtssaal stürmen und gegen die cybertronischen Horden des Phantomlords verbarrikadieren. Klaus wacht auf.


    Er hat nun einen Plan: man muß die Presse mit einer Aktion auf das Schicksal von Dietbert Dachs aufmerksam machen (und auf das Schicksal vieler alter Comicfiguren und ihrer Geschichten). Am Stand des Verlages ist ein Auftritt des Erfinders von Dietbert Dachs geplant, bei dem Klaus auf die Probleme aufmerksam machen will. Ein Streitgespräch zwischen Klaus und dem Erfinder läuft schnell aus dem Ruder, weil Klaus auf Stunk aus ist, und auch der alte Mann letztlich zugibt, daß eine Comicfigur immer den Charakter hat, der die Verkaufszahlen am besten beflügelt. Letztlich endet die Aktion damit, daß Klaus dem Erfinder eine dicke Sahnetorte in sein Gesicht klatscht. Dummerweise ist der alte Mann auf Sahne allergisch und landet im Krankenwagen. Beide Fraktionen von Fans schütteln über Klaus den Kopf und erklären, daß es doch nur um einen Comic geht und man alles übertreiben kann. Klaus ist verdutzt und wird vom Sicherheitsdienst in einen abgesperrten Bereich für kleine "Troublemaker" gebracht.


    Dort schmollt er in einer Gruppe schräger Kinder weiter vor sich hin und erklärt den Anwesenden, daß er doch nur wollte, daß sie auch die gleichen Chancen auf ernsthafte Charaktere und Comics haben, wie er in seiner Jugend. Die Kinder hören ihm nicht zu, sondern blicken allesamt traurig drein, im Hintergrund ist ein leises Schluchzen zu hören. Als den Kindern jedoch ein Stoß Comics hingeworfen wird, stürzen sich diese darauf. Der ganze Stoß besteht aus aktuellen Dietbert-Dachs-Comics und schnell hört man Gelächter und Freude bei den Anwesenden. Klaus schüttelt irritiert den Kopf und erklärt laut, daß das keine guten Comics wären. Er beginnt schließlich ebenfalls in den Stories zu blättern und nach und nach wandern seine Mundwinkel mehr und mehr nach oben, bis er schließlich (über sich selbst erstaunt) auch zu lachen beginnt. Er blickt sich nachdenklich in der fröhlichen Gruppe um.


    Als Mike Klaus auslöst ("Ich nehme den Großen dahinten mit...") steht ein einzelner Reporter vor der Tür und möchte von Klaus wissen, was die Botschaft hinter seiner Aktion war, aber Klaus meint, daß vielleicht auch das Lachen eine wichtige Botschaft ist. Mike sagt, daß sie Rick am Besten nichts von dem Trouble erzählen, denn er hatte ja Wert darauf gelegt, einen normalen Tag zu verbringen. Rick rennt an ihnen vorbei. Er trägt eine rosa Perücke und ein ebensolches Ballkleid, sowie einen großen Karton voll mit Schuhen und Socken. Ein ganzer Trupp wütender Sicherheitsleute ist barfuß hinter ihm her. Klaus und Mike rennen ebenfalls mit. Die Kamera schwenkt zur Seite zu einem Stand, an dem junge Nachwuchszeichner und Talente ihre Werke ausstellen. Dort sehen wir ein Poster, daß sowohl den klassischen Dietbert, als auch den neuen Dietbert Dachs zeigt. Beide Figuren sitzen friedlich zusammen an einem Tisch, trinken Tee und essen Sahnetorte.


    => Spaßfolge, Mediensatire


    Chris

    Hier noch ein Beitrag aus meinem Blog. Keine Ahnung, ob das hier irgendjemanden interessiert, aber prinzipiell geht es ja um ein Medienthema. Und wenn zum Thema Simpsons nichts mehr zu sagen ist, wendet man sich halt anderen Langzeitserien zu.


    Es geht um das Thema "Doctor Who". Kenner wissen, daß ich seit vielen Jahren ein großer Fan dieser langlebigen Serie bin, aber wie gewohnt natürlich "nur" der klassischen Serie. Meine Lieblingszeit der Serie liegt zwischen 1967 und 1973, in etwa zwischen den Folgen "Evil of the Daleks" und "The Green Death". Mein Lieblingsdoktor ist der geniale space hobo Patrick Troughton. Sicherlich hat auch der wohl berühmteste Doktor, Tom Baker, während seiner 7 Jahre Dienstzeit bis 1981 noch manch gute Folge, aber meine bevorzugte Baker-Ära endet etwa zu dem Zeitpunkt, als Produzent Phillip Hinchliffe wegen zuviel "Horror und Gewalt" in seinen Folgen abgesägt wurde. Spätere Baker-Folgen sind für mich etwas zu märchenhaft und "silly", ganz späte Folgen generell von Lustlosigkeit seitens Tom Baker geprägt. In dieser Zeit wurde auch John Nathan-Turner Produzent und hat die Serie in den 80ern an die Wand gefahren. Aber das würde jetzt zu sehr ins Detail gehen und ist ein anderes Thema.


    Wenn ich auf meine persönliche Schlußszene für klassischen Who deuten sollte, dann ist es für mich das Endbild von Douglas Adams "City of Death", als Romana und der Doktor in Paris winkend aus dem Bild verschwinden. Das ist für mich die definitive Schlußszene einer Ära, so wie z.B. der Schluß von "Summer of 4 Ft 2" für mich die Verabschiedung von den klassischen Simpsons ist. Dies aber nur als kurze persönliche Umschreibung meiner Ansicht. Prinzipiell kann man davon ausgehen, daß ich einen Großteil der existierenden Folgen aus den 60ern und 70ern kenne. Auch dort war die Qualität schwankend (Gurken wie den arg reaktionären "The Dominators" kann nicht mal Troughton retten), aber generell haben alle Klassiker meine Sympathie.


    Um nicht nur die Vergangenheit zu loben und der Gegenwart gegenüber ignorant zu sein, habe ich mir nun eine aktuelle Who-Staffel als Scheiberei angesehen, und zwar die aktuellste verfügbare Staffel 5 mit Matt Smith als Doktor. Und obwohl ich zum Teil durchaus angenehm überrascht bin, bestätigt mich der Eindruck doch in vielen Ansichten, und weiterhin auch darin, daß klassischer Who aus den 60ern und 70ern für mich persönlich die interessantere Serie ist und mir an der aktuellen Umsetzung doch einige zeitgeisttypische Merkmale auffallen.


    Ich könnte jetzt gerne in die üblichen Details gehen, wie z.B. die schnellen Schnitte und hastigen Kamerafahrten, den hibbeligen Doktor, den companion im 21st century tough girl/Lena-Meyer Landruth-style, die Szenen, in denen einem die Musik sagen soll, was man gerade zu fühlen hat, ziemlich dicke Plotlöcher kaschiert mit HD-CGI, kunterbunte Daleks vom Rummelplatz, das ständige und arg dicke Auftragen zum größeren story arc etc. Ebenfalls zum üblichen würde natürlich die Frage gehören, warum eine einzelne Handlung nicht genug Zeit bekommt, sich über 4 bis 10 Folgen auszubreiten, sondern eben in 45 Minuten abgehandelt wird, wobei sich galaktische Probleme oft durch hibbeliges rennen und babbeln lösen lassen (oder ein Plotloch oder einen Zauberer...). Aber meine Probleme mit der aktuellen Staffel lassen sich vielleicht auch kürzer auf einen Nenner bringen.


    Bei den alten Folgen war es oft so, daß mit wenig begonnen wurde, aber es am Ende Bilder und Ideen gab, die berührten und im Gedächtnis blieben. Bei den neuen Folgen scheint es mir oft, als wird viel versprochen, aber nach einigen effektiven Szenen und Ideen bröckelt alles recht schnell, weil die 45 Minuten Laufzeit vorbei sind oder die Action/Dialoge halt einfach schnell, bunt und digital-visuell beeindruckend sein müssen und einem ein story arc gerne dick unter die Nase gerieben wird. Es werden einem Mysterien, Action, schillernde HD-CGI und fremde Welten um die Ohren gehauen, aber viele Endbilder sind als schnelle Lösungen oft arg weit hergeholt und seltsam "sense of wonder"-los.


    Die alten Folgen hatten so manchen Quark und schlechte Effekte, aber dennoch die Qualität, Momente zu haben, die haften blieben. Man verzeiht einer Folge wie "Green Death" ihre mauen Effekte, weil sie mit echter Überzeugung Stunk gegen das Großkapital macht, und weil die melancholische Schlußszene mit dem einsamen Jon Pertwee wunderbar ist. Man verzeiht den Silurians (von 1970) den grottigen Soundtrack, weil sie ein Zeitgeistspiegel sind und weil der nette Doktor aus dem Weltraum am Ende ausgerechnet die guten Jungs (also die Menschen) als Mörder bezeichnet. Man verzeiht "Inferno" die grünen Hündchen, weil der Doktor verliert und es einen wunderbar atmosphärischen Weltuntergang gibt. Man verzeiht den "War Games" die extreme Plotdehnung auf 10 Teile, weil es neben so vielen guten Ideen einen wunderbaren Abschied von zwei Companions gibt. Und Jamies und Zoes Vergessen ihrer Reisen mit dem Doktor finde ich irgendwie trauriger, als die Behandlung ähnlicher Themen in aktueller Staffel 5. Und Patrick Troughtons Kuss of Zoes Stirn zum Abschied ist berührender, als popmusikalisch betonte Heulemotionen der Moderne.


    Das Problem ist vielleicht auch das Fehlen eines zeitgeistigen Backgrounds. Die klassischen Silurians funktionieren, weil sie ein Spiegel der politisch linken Ideen von Malcolm Hulke sind, der verklausuliert für eine Ko-Existenz mit der Sowjetunion eintritt. Außerdem stellen sie durchaus auch kritische Anregungen zum Thema Kapitalismus in der Wissenschaft dar, zum Thema Politik 1969/1970, zum Thema "Wie weit sollte man für Wissen gehen?" und noch manch andere Fragen. Es sind ja auch 175 Minuten Zeit dafür. Und der nette Doktor vom Kinderprogramm stellt sich am Ende hin, sieht die Menschheit an, und sagt "That´s murder..." Welches deutsche "Kinderprogramm" hätte wohl Anfang der 70er die Botschaft vertreten (siehe Silurians, Inferno, Claws of Axxos, Green Death etc), daß man den Autoritäten nicht vertrauen sollte? Und wie gesagt - für dieses Themenspektrum verzeiht man lasche Kostüme, dezent arroganten Pertwee und einen befremdlichen Soundtrack. Bei den aktuellen Silurians in der neuen Staffel (und mir ist durchaus klar, daß es eventuell die schwächsten Folgen in der neuen Staffel 5 sind) ist davon eigentlich nichts da. Es ist viel Gerenne, Klischees, CGI, unmotivierte voice-over und deus ex machina.


    Prinzipiell liegt der Unterschied für mich auch stark in der Person des Doktors. Dessen Überhöhung als Charakter begann allerdings auch schon in den 70ern als Tom Baker mal eben berichtete, da Vinci beim Malen geholfen, für Shakespeare ein Stück geschrieben und Newton die Gravition erklärt zu haben. Außerdem kamen immer mehr "Superkräfte" des Doktors dazu, um sich aus Problemen zu befreien - die märchenartige "Key to Time"-Staffel ist da symptomatisch. Diese Entwicklung ist in der modernen Serie auf die Spitze getrieben. Wo die klassischen Doktoren sagten "Let us put our wits together and defeat them" (oder auch mal zugaben, keinen Plan zu haben oder lieber weglaufen zu wollen) ruft der aktuelle Doc "I AM THE DOCTOR. RUN OR BE DESTROYED..." - und die bösen Jungs rennen. Und wenn ich persönlich die Wahl habe zwischen einem kleinen und etwas ängstlichen space hobo auf neugieriger Reise, der die Lösung zu einem Problem in einem Alltagsgegenstand in seinen weiten Hosen findet, und einem gottgleichen Doc, vor dessen Angesicht die dunklen Mächte fliehen und vor dessen sonic screwdriver sich die Mysterien verneigen, dann liegen meinen Sympathien klar beim kleinen space hobo. Bei dem verbarg sich nämlich subtil mehr hinter der Fassade.


    Es wird heute einfach auch sehr stark trivialisiert. War es am Ende sogar die klassische "Kinderserie", die ihr Thema ernster genommen hat? War früher das Thema Zeitreisen eines der großen Mysterien der Serie, macht es heutzutage im Whoniversum wohl ziemlich jeder. Man braucht keine TARDIS mehr, man springt mit einem kleinen Armbandspielzeug durch die Jahrtausende. Am Ende des Staffelfinales erhält der Doktor den königlichen Anruf, daß eine ägyptische Göttin im Orientexpress im Weltraum "on the loose" ist, was er mit einem fröhlichen Kommentar als Auftrag annimmt. Als zum letzten Mal ein ägyptischer Gott "on the loose" war (es war 1975) verging sogar Tom Baker das Grinsen. Mir ist auch klar, daß die Schlußszene der neuen Folge nur ein Gag ist, aber es ist dennoch irgendwie bezeichnend für die Trivialisierung - was früher bei Tom Baker die Kernidee einer düsteren Gothic-Folge war, ist heute ein Nebengag über die Coolness des Doktors. Paradoxerweise geht mit der Trivialisierung der Umstände auch eine Übermystifizierung von Doktor und TARDIS einher.


    Um zu einem Ende zu kommen: trotz aller negativen Argumente ist die aktuelle Staffel 5 mit Matt Smith für ihre Zeit durchaus gelungen. Und wenn man sich im 21. Jahrhundert eine Lieblingsserie sucht (was ich ja nicht tue), dann ist New Who sicherlich nicht die schlechteste Wahl. Die beindruckendste aktuelle Folge ist eventuell jene mit Van Gogh, besonders die Szene mit Van Gogh und Bill Nighy als Kunsthistoriker. Was ich jedoch nicht sehe, ist eine völlige Überlegenheit der aktuellen Serie in allen Bereichen. Da ist durchaus in manchen Aspekten eher das Gegenteil der Fall.


    Chris

    Jepp, sieht ganz gut aus. Wenn ich nicht wüsste, daß mit 512 KB schon rein technisch nicht mehr als 800x600x256 geht, würde ich es auf den ersten Blick auch für mehr halten.


    Da kommt es immer auch auf gutes Palettenmanagement an. Highcolorbild auf Diskette kopieren und auf dem 386er dann mit IrfanView unter 256 Farben aufmachen, Irfan macht die Anpassung an die Palette dann recht gut. Wobei man im Detail schon den Unterschied zu mehr Farben sieht, man achte mal auf die verpixelten Farbübergänge am Himmel beim zweiten Bild oder beim rechten Arm im dritten Bild. Aber für einen 1991er Grafikchip ist es schön.


    Chris