Ich bin gegen Studiengebühren für jeden. Bei Langzeitstudenten mag das ja durchaus akzeptabel sein, wenn ich mir an der FH die Langzeitstudenten mal so anschaue... Aber woher soll ein Student, der etwa 6000-7000€ Jahreseinkommen hat, bis zu 1500€ pro Semester her nehmen?
Kleine Beispielrechung, so oder ähnlich gestern irgendwo gelesen:
Angenommen, der Student studiert 10 Semester, zahlt jedes Semester 1500€ Studiengebühren (es denkt jetzt hoffentlich keiner, dass bei 500€ das Ende erreicht ist! Einmal eingeführt werden die jedes Semester steigen)
Damit hat der Student bei einem Zinssatz von 6% während des Studiums und 10% nach dem Studium, nach dem Abschluss diesen Schuldenberg:
1.+2. Semester: 3000*(1,06^6) = 4014
3.+4. Semester: 3000*(1,06^6) = 3787
5.+6. Semester: 3000*(1,06^6) = 3573
7.+8. Semester: 3000*(1,06^6) = 3370
9.+10. Semester: 3000*(1,06^6) = 3180
= 17924 €
Angenommen, im ersten Jahr kann noch nichts zurückgezahlt werden, da man ein Praktkum macht oder sonst was. Macht dann nach einem Jahr 19716 € Schulden. Tilgt man dann 250 EUR pro Monat, zahlt man 10 Jahre lang und hat am Ende 30.000 EUR gezahlt. Vielleicht ist sowas der Worst Case, aber unwahrscheinlich ist er nicht.
Studiengebühren werden sehr viele Leute vom Studium abhalten. Die Folgen: Abiturienten nehmen Realschülern Ausbildungsplätze weg, die Realschüler weichen auf die Plätze der Hauptschüler aus, die Hauptschüler gehen leer aus. Und Deutschland hat noch dazu weniger Akademiker.
Studiengeühren fördern die soziale Ungerechtigkeit und werden Deutschland langfristig schaden. Kurzfristig mag es ja positive Effekte haben, die Unis haben mehr Geld und einige Karteileichen, die nur wegen dem Semesterticket studieren fallen weg, aber langfristig... Naja, Politiker halt.