Beiträge von Gelb

    Gefühlt bisher mit das Beste, was ich bislang von S21 gesehen habe. Der Autor überrascht mit einer erfreulich frischen Handlung und einem interessanten Erzählstil. Am Hauptplot mit Mr. Burns habe ich gar nicht viel auszusetzen – außer, dass das ganze mit einem richtig bösen Monty viel besser funktioniert hätte. Ich denke, es wird jedem Zuschauer etwas komisch vorkommen, wenn ein Tyran wie Burns (wie er anfangs ja auch passend dargestellt wird) nichts gegen die unternimmt, die ihn ins Gefängnis gebracht haben. Oder zumindest Smithers versucht, gegen die Drei vorzugehen. Stattdessen macht er dann genau das Gegenteil. Aber gut, bis auf den schmerzlich vermissten bösen Monty hat mir der Hauptteil wie gesagt sehr gut gefallen.


    Die Nebenhandlung mit Bart und Lisa fand ich (warum auch immer) total amüsant. Ich weiß gar nicht, ob's an den totalen Gegensätzlichkeit zwischen Lisa und Bart lag oder an etwas anderes. Jedenfalls kamen solche naiven Sprüche wie "Goodbye my eight-legged friend" – "Ants have six legs, Bart" – "Oh, thank God. I thought I broke two off" oder als Knecht Ruprecht Bart ableckt und dieser selbiges dann bei Lisa macht sehr gut an. Im Nachhinein betrachtet eigentlich total schwachsinnig, aber in der Situation einfach köstlich.


    Abschließend ein Lob für die Zeichnungen und die Kamerawinkel im Gefängnis. Das hat bei mir zusammen mit Monty als OFF-Sprecher sehr viel zur Stimmung beigetragen. Vielleicht auch ein Grund, wieso ich die Folge mag.

    Ironischerweise ist doch in der deutschen Community häufig genau das Gegenteil der Fall. Es gibt zwar auch in deutschen Foren Personen, "who are blindly enthusiastic for the show tend to give out a 5/5 just because it's a Simpsons episode", wie es besagter User im NHC beschrieben hat. Aber die sind gegenüber denjenigen, die permanent die schlechten Dinge in einer neuen Simpsons-Folge sehen und der Serie im Grunde nichts mehr abgewinnen können, schon fast in der Unterzahl. In Worten des NHC-Users: "People who are blindly negativ for the show tend to give out a 1/5 just because it's a new Simpsons episode."

    Im Beispiel von "Der Aushilfslehrer" stimme ich Chris_Pfeiler zu. Da ist einfach diese Frau, sie sagt nur einen Satz, aber man erinnert sich wieder an sie, wenngleich sie keinen Namen und keine Geschichte hat. Ein bekanntes Springfielder Gesicht passt da nicht hin, weil es wohl auch ein zu großer Zufall wäre, dass Mr. Bergstrom ausgerechnet in dessen Haus zieht. Außerdem stimme ich in dem Punkt zu, dass die Hauptcharaktere in einer lebendigen Welt leben sollten.


    Was aber die angesprochene Abschlussball-Szene aus "Wie alles begann" angeht, muss ich ein wenig widersprechen. Was spricht den dagegen, dass im Hintergrund z.B. der junge Chief Wiggum mit seiner Angebeteten tanzt? Es ist doch durchaus denkbar, dass er im selben Jahrgang wie Homer, Marge etc. die Highschool abgeschlossen hat. Und das würde dann ja immer noch nicht bedeuten, dass es in diesem Raum ausschließlich 12 Standardfiguren geben muss, wie in einer Telenovela, wo jeder mal mit jedem darf. Es soll, und da stimme ich wieder zu, Randfiguren geben, die gerne auch mal einen Satz sagen dürfen oder anderweitig kurz auf sich aufmerksam machen können. Das heißt also, man müsste bei größeren Gruppenansammlung, seien es jetzt die Besucher eines Abschlussballes oder eines Baseballspieles, den richtigen Mittelweg zwischen neuen und bekannten Figuren finden, um so noch die hermetische Natur der Serie aufrecht zu erhalten.


    Um auch mal einen Versuch zu starten, die Frage nach dem "Warum?" zu beantworten. Warum also steht beispielsweise in "The Devil Wears Nada" Familie Skinner und van Houten an der Gepackausgabe und nicht Familie Mustermann und Familie Smith? Womöglich versuchen die Autoren damit ein für den Zuschauer "vertrautes" Umfeld zu schaffen und ein "Aha, da hinten steht Skinner" hervorzurufen, was man beim Zuschauen eigentlich auch nur beiläufig wahrnimmt. Die andere (zugegeben abwägigere) Theorie wäre Faulheit oder Zeitdruck. Eine bekannte Figur ist wohl schneller gezeichnet und animiert, als ein unbekanntes, neues Gesicht. Andererseits wird mittlerweile ohnehin alles mit dem Computer gemacht. Ob es da dann immer noch einen Zeitunterschied gibt, kann ich nicht sagen.


    Marge hingegen ist eine totale Katastrophe: Erst schämt sie sich und wird auf einmal Sexgeil? Wirkt alles wie eine Promoepisode für die Playbos-Ausgabe.


    Promoepisode nicht wirklich, aber Al Jean meinte dazu:


    Al Jean schrieb:

    The episode idea came first, because we work a year ahead. The Playboy thing (Marge was the cover girl for the November issue) was an independent offer from Playboy. But we thought, to be smart, we should probably have them come out around the same time.

    Hab heute Nachmittag auch mal reingehört. War phasenweise wirklich sehr interessant zuzuhören, obwohl es hauptsächlich um seine Arbeit als Synchronsprecher im Allgemeinen ging, als um seine Arbeit bei den Simpsons. Was ich ganz interessant fand, ist, dass er keinen Bezug mehr zu seinem Geburtsland Argentinien hat, obwohl er dort als Kind lebte. Das sind dann so kleine private Sachen, die man auch nur selten auf Wikipedia findet. Alles in allem kam mir Herr Gastell sehr sympathisch rüber, obwohl er den Gag, dass er die Stelle damals nur bekommen hat, da er Homer ähnlich sieht, in fast jedem Interview gesagt hat, das ich bisher von ihm gelesen bzw. gehört habe. :)


    Ich hab das Interview übrigens auch aufgezeichnet. Vielleicht tippe ich die ein oder andere interessante Stelle für United Simpsons ab.