Sagt mal: War das Selbstkritik, als der Produzent meinte, dass bei 17 Schreibern schon mal Logiklöcher vorkommen und Mr. Teeny & Maggie die Drehbücher schreiben?
Würde passen, aber ich nehme an, dass es generelle Kritik am Inhalt der Vielzahl heutiger Filmproduktionen ist, wo die Handlung ja häufig komplett zwischen CGI-Effekten, Gewaltszenen und Sonstigem untergeht.
Zur Folge; ich fand sie definitiv nicht schlecht, auch wenn die Handlung weit weniger überzeugt als die Gags. Wenn eine Episode schon so surreal und mit guten Witzen gefüllt ist, sollte man nicht versuchen, da noch ernsthafte Emotionen reinzupacken, in diesem Fall Homers Esssucht und seine diesbezügliche Wandlung, das kann ich dann nicht mehr ernst nehmen und geht somit nach hinten los. Aber wie gesagt, der Humor und die Charakterisierung kann durchaus überzeugen, inbesondere natürlich der CBG und seine Kreation der Everyman, an dem ich die absolut gegensätzliche Doppeldeutigkeit seines Namens grandios finde, empfand ich als recht unterhaltsam. Der absolut beste Gag war meiner Ansicht aber, als der Produktionsleiter der anfangs zu sehenden Firma auf eine typisch klischeehafte Weise auf die Idee kommt, das Material zu verfilmen, sich dann aber rausstellt, dass die Rechte schon gekauft wurden und die erstgenannte Produktionsfirma in der Episode nie wieder gesehen ward. Das war meiner Ansicht nach sehr, sehr gelungene Bezugnahme auf Darstellungsklischees in Filmen. Der Montage-Gag war dann allerdings wieder viel zu selbstreferentiell und gezwungen lustig; ich fand ihn absolut störend, vor allem da in Team America schon Bezug auf dieses Filmklischee genommen wurde und dort im Gegenzug wahnsinng lustig und originell und vor allem, ohne die vierte Wand wirklich zu durchbrechen.
Die bereits genannten übetriebenen Szenen hätten selbstverständlich nicht sein müssen; bei den Simpsons empfinde ich es einfach noch immer als extrem unpassend, wenn beispielsweise dieser Echsentyp tatsächlich in persona im Publikum sitzt, auch, wenn es mittlerweile Standard in der Serie ist, während ich bei Family Guy wohl eher darüber lachen würde, da die Serien eben ganz andere Humorprinzipien haben. Der Oscar-Gag hat mir zwar ein Lachen entlockt, war aber mehr oder minder vorhersehbar und hätte wohl jedem von uns einfallen können. Nett fand ich dann noch Matt Groenings Auftritt inkl. Originalstimme. Des Weiteren war Seth Rogens Charakter absolut eindimensionales, uninteressant und verzichtbar, auch, wenn die Handlung dann wohl anders verlaufen wäre, aber das hätte der Episode sicher nicht geschadet, zumal man sich doch eigentlich damit begnügen sollte, dass Rogen als Autor keine wirklich schlechte Arbeit geleistet hatte, anstatt ihm dann auch noch eine dämliche Figur auf den Leib zu schreiben.
Insgesamt also eine teilweise ziemlich unterhaltsame Episode, deren Witz aber vor allem durch den gezwungenen Versuch, Emotionen hineinzuschaufeln, gedämpft wird. Sprich, unterhaltsamer, leichtfüßiger erster Teil - gezwungener, vorraussehbarer, wenn auch nicht komplett unlustiges zweiter Teil. Alles in allem nicht schlecht, hätte aber durchaus noch verbessert werden können. 6,5/10 Punkte nach heutigem Standard.