In London hat es sechs Explosionen in Bussen und U-Bahnstationen gegeben. Von 20 Toten und 90 Verletzten ist die Rede. Um für Ruhe und Sicherheit zu sorgen, rücken derzeit Einheiten der britischen Armee in London ein, die Polizei bekomme die Lage wieder unter Kontrolle, heißt es.
Explosionen in mehreren Bahnhöfen und drei Bussen lassen London seit dem Vormittag im Chaos versinken. Eine noch unbekannte Zahl von Menschen wurde verletzt. Die Rede ist von 20 Toten und 90 Verletzten. Der gesamte U-Bahn- Verkehr wurde stillgelegt. Die Londoner Polizei Scotland Yard teilte mit, die Ursache der Explosionen sei noch unklar. Allerdings verdichteten sich Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund.
Der Polizeichef Ian Blair hat bekannt gegeben, dass die Sicherheitskräfte die Lage langsam unter Kontrolle bekommen. "Die Notfallpläne beginnen zu greifen", sagte er. Krankenhäuser und Ambulanzen arbeiten nach seinen Angaben gut zusammen.
Bei einer Explosion in einem Bus sei das Oberdeck eines Doppeldeckerbusses völlig zerstört worden, berichtete ein Augenzeuge. Auch dort kamen Medienberichten zufolge mehrere Menschen zu Schaden.
Das Gebiet um den Tavistock Square sei daraufhin weiträumig abgeriegelt worden, sagte ein Polizist, nachdem Augenzeugen von einem lauten Knall berichtet hatten. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. Offiziell bestätigt wurde auch der Fund einer Bombe.
Die Explosionen waren nach Angaben eines führenden britischen Politikers ein "großer Terroranschlag". Der innenpolitische Sprecher der oppositionellen Konservativen, Alan Duncan, sagte am Donnerstag, es sei nun klar, dass es um Terroranschläge gehe: "Dies ist der ultimative Albtraum."
Die Polizei erklärt dagegen, dass noch zu früh sei, um Angaben über die Explosionsursache zu machen.
An vier Bahnhöfen in verschiedenen Bezirken Londons kam es zu Explosionen. Die Rettungskräfte schickten mehrere Wagen zur Station Aldgate, weil dort laut Augenzeugen verletzte Personen herumliefen. "Wir kennen das Ausmaß des Problems nicht", sagte ein Sprecher der Londoner Polizei. Mehrere U-Bahn-Anlagen wurden gesperrt, unter anderem an der zentralen Kings’ Kross Station im Norden der britischen Hauptstadt und im Finanzdistrikt. Ein Passagier sagte dem Sender Sky News: "Es gab eine Explosion, als wir den Bahnhof Edgware Road erreichten. Alles wurde schwarz und wir stießen mit einem anderen Zug zusammen."
Die gesamte Londoner U-Bahn ist nach den Explosionen stillgelegt worden.
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Chronik: Anschläge auf VerkehrszügeLondoner Tube: Die älteste U-Bahn der WeltDer Terrorismus-Experte Rolf Tophoven sieht in den Explosionen in der Londoner Innenstadt mögliche Hinweise auf einen Anschlag einer islamistischen Gruppierung. Die Gleichzeitigkeit und die Auswahl von Verkehrsmitteln wie U-Bahnen und Bussen als Ziel würden für das Terrornetzwerk al Kaida oder eine ähnliche Gruppe sprechen, sagte Tophoven am Donnerstag der Nachrichtenagentur AP.
"Bei mehreren Explosionen an mehreren Orten in einer Stadt ist von einem Anschlag auszugehen", sagte Tophoven. Eine endgültige Einschätzung, ob die Explosionen absichtlich herbeigeführt wurden und es sich um einen Anschlag handelt, könne aber zunächst nicht getroffen werden.
Es gäbe mehrere Motive für einen Anschlag in Großbritannien für islamistische Gruppen. "Großbritannien ist der wichtigste Partner von US-Präsident George W. Bush im Irak Krieg", sagte der Experte. Dazu komme der G-8-Gipfel und die Entscheidung von Mittwoch, dass die Olympischen Spiele 2012 in London ausgetragen werden.
Quelle: stern.de
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Ich möchte noch dazu sagen, dass ich vor 2 Wochen in London war und auch die U-Bahn benutzt habe. Da hab ich nochmal Glück gehabt :).