Gut gemachter Kommerz ist toll!

  • 8)Die Simpsons sind gut gemachter Kommerz.
    Gut gemachter Kommerz kann bunt witzig und fantasievoll sein, es schafft Arbeitsplätze und annimiert zur Kreativität. Guter Kommerz ist toll ich liebe es. Was ist mit euch?
    Grüße Kons. Ned
    Simpsons Fan der ersten Stunde

    8)Grüße kons. Ned
    Simpsons Fan der ersten Srunde

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  • Interessanter Beitrag, aber IMO schwierig zu beantworten. So ist mir nicht ganz klar, worauf du mit dieser einseitigen Jubelarie auf "guten Kommerz" genau abzielst. Willst du damit die Entwicklung der Serie in den letzten Jahren begründen und daß sie uns dadurch als "guter Kommerz" sicher noch lange erhalten bleiben wird? Hmmm. Falls das die Absicht ist, wirst du hier eher wenig Zustimmung erhalten.


    Was genau ist "guter Kommerz" deiner Meinung nach? Kommerz steht immer etwas im Widerspruch zu Kreativität und animiert diese nur selten. Kommerzialisierung eines TV-Formates bedeutet ein Programm zu machen, daß sich an den größtmöglichen Zuschauerkreis wendet. Der größtmögliche Zuschauerkreis sind aber die reinen Rezipienten, die mit Kreativität relativ wenig am Hut haben. Daß Kommerz hübsch bunt macht, kann man nicht bestreiten, daß er zu dauerhaft fantasievollen Produkten führt, wäre aber ungewöhnlich. Die Simpsons haben in den letzten Jahren zumindest in den meisten Fällen IMO eher das krasse Gegenteil bewiesen.


    Kommerz bedeutet auch, eine Serie weiterzuführen, die ihren Zenit nach kritisch-kreativen Maßstäben schon vor vielen Jahren überschritten hat. Und ob man ihm dafür dankbar sein soll, ist eine andere Frage. Welche Kreativitäten hat die Serie gerade im deutschen Sprachraum in den letzten Jahren durch ihre fortgesetzte Kommerzialisierung animiert? Und die x-te Humerfanseite und das y-te "Ich hab jetzt auch ein Forum postet bei mir"-Forum zählen nun wirklich nicht. Gerade die Kommerztendenz hin zum Mainstream hat so viele Leute vergrault, die früher was getan haben.


    Nun könnte man einwenden, daß die Serie doch schon immer kommerziell war und auf möglichst großen Erfolg abgezielt hat. Jein. Erstaunlicherweise sind es IMO gerade die experimentellen Folgen in den frühen 90ern, die die größte Klasse hatten. Und damals lief die Serie auf einer Basis, in der jede Staffel die letzte hätte sein können. Und gerade deswegen waren Folgen gemacht, um Dinge zu sagen (oft zwischen den Zeilen) oder Charakteren Tiefe zu geben. Heute werden sie gemacht, um eine Staffel zu füllen, weil es der Vertrag mit FOX so vorschreibt und weil Merchandise zu verkaufen ist und weil die Leutchen in Korea bezahlt werden wollen und weil es eine andere TV-Serie mit gestylt-braven Popkulturspäßchen zu bewerben gilt und weil der gute Matt einen neuen Elfenbeinrückenkratzer braucht ;-).


    Naja, ich hör ja schon auf. Du liebst guten Kommerz? Sicher. Warum nicht. Er hat die Simpsons zur langlebigsten Trickserie aller Zeiten gemacht und dank ihm können wir auch weiterhin neue Folgen "genießen" und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Ich ziehe es aber vor, die Sache kritischer zu sehen.


    Chris

  • Lieber Chris Pfeiler;
    wenn die Leute in Korea bezahlt werden find ich das gar nicht so schlecht, die haben bestimmt auch Familien, Frauen und Kinder oder Männer je nach dem, die essen müssen. Elfenbeinrückenkratzer na ja Mr. Burns hat auch ein paar, Homer keine Haare mehr auf dem Kopf und Lisa muß auf ihr geliebtes Ponny verzichten. Gut das Homer aber trotzdem noch seine sichere Arbeit hat. "Gut gemachter Kommerz führt zu fantasievollen Produkten". Die Kommerztendenz hin zum Mainstream hat viele Leute gewonnen den größtmöglichen Zuschauerkreis, und ich bin sicher, darunter wird es sicherlich auch einige Kreative Leute geben die durch diesen guten Kommerz angeregt werden um etwas neues Kreatives zu schaffen.
    8)Grüße kons. Ned
    Simpsons Fan der ersten Stunde

  • Lieber kons. Ned!


    Schlecht gemachten Kommerz kann ich einordnen, aber bei "Nichtkommerz" fällt´s mir schwer. Technisch wär´s machbar, aber gesehen habe ich es noch nirgendwo. Selbst Dritte-Welt-Läden sind Zielgruppenkommerz.
    Das Schöne an einem Gewissen ist: Man kann sich so schön einsam und überlegen fühlen. Aber solange das Gewissen hier nicht ausreicht, um Kasernen zu überrennen und Regierungsviertel zu besetzen, und das noch dazu mit edlen Motiven, beute ich genausosehr mit aus, wie jede(r) andere, nur langsam mit weniger kryptisch-desillusionierten T-Shirts.
    Muß ich erwähnen, daß Lisa meine Lieblingsheuchlerin der Weltgeschichte ist, sämtliche Päpste und Gegenpäpste eingeschlossen?
    Alles Gute!
    v.

  • Lieber Frink: Lisa Simpson sagt Ihre Meinung, setzt sich für die Umwelt ein, ist immer ehrlich und sehr engagiert. Warum diese Haltung heuchlerisch sein soll, kann ich nicht erkennen? Vielleicht sind wir ja schon so an schlechte Nachrichten gewöhnt das Ehrlichkeit immer gleich als Heuchelei empfunden wird.
    8)Grüße kons. Ned
    Simpsons Fan der ersten Stunde

  • Ich persönlich halte sowohl die Betrachtung von Lisa als "Heuchlerin", als auch die Betrachtung als "gute Seele in Person" für einen zu einseitigen und oberflächlichen Ansatz, der dem Charakter (zumindest in klassischer Ausprägung bis Staffel 7) nicht wirklich gerecht wird.


    Das wäre sicher ein interessantes Thema, daß aber aufgrund des Nulltraffics auf NeSp kaum irgendwo hin führen würde.


    Chris