• Ich denke man sollte sich die Sache mit dem Zivildienst nicht zu leicht vorstellen.
    Ich hab ein Sozialpraktikum gemacht und zwei Wochen im Altersheim gearbeitet. Das war die Hölle, einfach deprimierend.
    Die Schwester sagte mir (zur Einstimmung) es ist eine Erlösung für die alten zu sterben. Wie recht sie hat , musst ich sehen. Die absolute Unwürdigkeit der Pflegebedürftigkeit zu erleben hart. Abscheu und Mitleid sind das einzige was du mit solchen Sterbenden entgegenbringen kannst. Man kann nur hoffen daß sie schon geistig weggetreten sind, alles andere wäre eine furchbare Qual und Ernidrigung. Solche Alten im Heim die noch klar sind geht es am schlechtesten.
    Sie hören das Jammern und Schreien der Sterbenden und wissen bald ihnen gleich zu sein. Nach den zwei Wochen hatte ich drei entschlüsse gefasst:
    1.Ich bring mich um eh es soweit ist.
    2.Ich mach Wehrdienst(aus Feigheit).
    3.Ich bin für Euthanasie.
    Warum so etwas existenzielles wie Erlösung von Schmerz und Qual dem Zufall überlassen? Das Recht auf das eigene Leben bedeutet selbst über den eigenen Tod enzscheiden zu dürfen.

  • Zitat

    Original von Die Königin der Debilen


    hui


    ich behaupte mal jeder, der jemals in kontakt mit totkranken/pflegefälle höchsten grades gekommen ist, würde ihm da zustimmen (und in der tat treten abschwächte formen der euthanasie in krankenhäusern statt, was ich aber nicht weiter ausführen möchte)

  • Ich bin für den Wehrdienst, und werde ihn nach meinem Abi auch sehr wahrscheinlich antreten. Denn "Stell dir vor es wär' Krieg, und keiner geht hin". Nein, kleiner Scherz, ich denke nur man sollte bereit sein, sein vaterland im ernstfall zu verteidigen, und nicht denken, dass es schon ein anderer machen wird. Auch wenn ich hoffe, dass es zu keinem Ernstfall kommen wird, denke ich, ist es auf jeden fall nötig, genug Soldaten zu haben, da man sonst eine schöne zielscheibe ist.

  • ich bin auf jeden fall gegen den krieg. und aussagen wie ich finde es wichtig mein vaterland zu verteidigen mag ich nicht. meistens ist es doch so, dass die politiker einen streit anzetteln dann krieg ausbricht und das volk das land verteidigen muss. ich finde man sperrt dann einfach alle politiker in einen großen raum ein und wartet bis sie sich gegenseitig die köpfe eingeschlagen haben. danach wählt man dann eine neue regierung :D

  • Zitat

    Original von Mitteloser Freund
    Die absolute Unwürdigkeit der Pflegebedürftigkeit zu erleben hart.


    pflegebedürftigkeit ist aber ein im zivildienst sehr weit gefasster begriff. ich will sagen, dass man beim zivildienst nicht nur lebende leichen zu verpflegen hat, sondern auch etwas angenehmere, und weniger deprimierende arbeiten zu erledigen hat.
    zur euthanasiefrage:
    ich muss nochmals unterstreichen, dass man nicht alle leute über einen kamm scheren kann, und sagt, alle, deren schließmuskeln o.ä. nicht mehr funktionieren, müssen "erlöst" werden. es hängt immer einzig allein von der person ab, die es betrifft. das ganze problem bei der sache ist, dass es keiner einschätzen kann, und auch nie können wird, ob sterbehilfe notwendig ist oder ob sie ein verbrechen wäre, wenn die betroffene person nicht mehr ganz klar im kopf ist.

    Zitat

    1.Ich bring mich um eh es soweit ist.


    dem kann ich mich nur anschließen.

  • Zitat

    Original von Flo


    ich behaupte mal jeder, der jemals in kontakt mit totkranken/pflegefälle höchsten grades gekommen ist, würde ihm da zustimmen (und in der tat treten abschwächte formen der euthanasie in krankenhäusern statt, was ich aber nicht weiter ausführen möchte)


    Ja, das stimmt. Ich bin ebenfalls für eine gesetzlich erlaubte Euthanasie. Das Euthansie im Moment trotzdem in deutschen Altenheimen und Krankenhäusern durchgeführt wird, kann ich aber auch bestätigen.

  • Ich denke auch, dass Sterbehilfe durchaus eine sinnvolle Sache sein kann. Jeder sollte das Recht haben selbst zu bestimmen wann sein Leben enden soll. Aber die Betonung liegt hier eben auf selbst. Das bedeutet auch, dass niemand anderes sagen kann: ach, der pfeift ja nur noch aus dem letzten Loch - Licht aus.


    ...ausserdem hat niemand das Recht irgendwelches Leben als lebensunwert zu bezeichnen. Ein Mensch bleibt Mensch, er brauch sich nicht durch bestimmte Leistungen oder Fähigkeiten dafür zu qualifizieren.

    Die Geschichte wird mich freisprechen


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  • bis ich altgenug bin ! ist der wehrdienst und warscheinlich auch der zivildienst abgeschafft worden ! :]!ich denke das ich eher zur bundes wehr gehen würde als alte leute zu waschen und deren bettpfannen zu säübern!

  • Zitat

    Original von Die Königin der Debilen
    Ich denke auch, dass Sterbehilfe durchaus eine sinnvolle Sache sein kann. Jeder sollte das Recht haben selbst zu bestimmen wann sein Leben enden soll. Aber die Betonung liegt hier eben auf selbst. Das bedeutet auch, dass niemand anderes sagen kann: ach, der pfeift ja nur noch aus dem letzten Loch - Licht aus.


    warst du schonmal mit pflegefällen dritten grades konfrontiert? man ändert seine meinung relativ schnell wenn man mit ansehen muss, wie angehörige ihre mutter/oma/tante etc. am leben erhalten lassen nur weil ihnen irgendwo im kopf rumschwebt "omi ist doch erst 87, die kann man wieder auf die beine bringen" obwohl sie weint, weil sie die schmerzen die ihr die kürzlich gelegte magensonde bereitet, die künstliche pampe in ihren magen leitet nicht mehr ertragen und ihr ganzer körper voller metastasen ist und die in ihrem gehirn dafür sorgen das omi in ihre windeln macht und nicht mehr sprechen kann.
    ich will jetzt nicht sagen kissen drauf und gut ist, aber man muss es wirklich nicht dazu kommen lassen, vorallem als vormund eines nicht mehr denkfähigen mensch muss man sich irgendwann mal fragen ob es wirklich sinnvoll ist seine mutter/ seinen vater noch durch die x-te op zu schleifen oder ob e s nicht viel nützlicher sein könnte ein schönes hospitz zu finden wo es möglich gemacht wird in friede und würde die letzten wochen seines lebens zu verbringen.


    Zitat


    ...ausserdem hat niemand das Recht irgendwelches Leben als lebensunwert zu bezeichnen. Ein Mensch bleibt Mensch, er brauch sich nicht durch bestimmte Leistungen oder Fähigkeiten dafür zu qualifizieren.


    warum sollte einem menschen ein relativ schmerzfreier tod vergönnt sein, wenn es klar ist dass er in wenigen wochen in (entschuldigung) blut, kotze und gewissen anderen körperflüssigkeiten/ausscheidungen dahin siechen wird?

  • Ich denke Flo hat recht, ab einem bestimmten Punkt sind die Angehörigen eines Sterbenden verantwortlich. Verantwortlich für Entscheidungen die der Betroffene nicht mehr fällen kann.
    Vor kurzem gab es in meiner Familie einen lang absehbaren Todesfall, aus Feigheit der Angehöreigen starb er im Krankenhaus. Ihnen fehlte der Mut ihn zu Hause zu lassen, nicht den Arzt zu rufen als es begann. Er hätte ja doch noch "gerettet" werden können. Obwohl er schon wirklich alt und krank war. Für ihn wäre es besser gewesen Zu Hause zu sterben.

  • Zitat

    Original von Flo
    ich schätze es ist ein weitaus schönerer tod zu hause in seiner vertrauten umgebung und im beiseien seiner angehörigen zu sterben, als allein in einem abgedunkelten krankenhauszimmer.


    da bin ich voll und ganz deiner meinung, es geht nur darum wie du dich als angehöriger fühlen würdest, also nicht als sterbender. Also ich würde wiegesagt schuldgefühle entwickeln

  • Zitat

    Original von Robert
    da bin ich voll und ganz deiner meinung, es geht nur darum wie du dich als angehöriger fühlen würdest, also nicht als sterbender. Also ich würde wiegesagt schuldgefühle entwickeln


    denke ich auch.

    Zitat

    warst du schonmal mit pflegefällen dritten grades konfrontiert? man ändert seine meinung relativ schnell wenn man mit ansehen muss, wie angehörige ihre mutter/oma/tante etc. am leben erhalten lassen nur weil ihnen irgendwo im kopf rumschwebt "omi ist doch erst 87, die kann man wieder auf die beine bringen" obwohl sie weint, weil sie die schmerzen die ihr die kürzlich gelegte magensonde bereitet, die künstliche pampe in ihren magen leitet nicht mehr ertragen und ihr ganzer körper voller metastasen ist und die in ihrem gehirn dafür sorgen das omi in ihre windeln macht und nicht mehr sprechen kann.


    Ich bin nicht der Meinung, dass man die Entscheidung über solche Fälle irgendwelchen Angehörigen überlassen sollte. Ich wollte nicht so eine Entscheidung treffen. Die Hoffnung stirbt, besonders bei Menschen die man sehr liebt, immer zuletzt. Ich habe durchaus schon solche Fälle erlebt, auch im engsten Familienkreis. Ich denke man sollte die Entscheidung dem Sterbenden überlassen, wie man ja auch vorher sein Testament macht.

    Die Geschichte wird mich freisprechen


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  • Zitat

    Ich bin nicht der Meinung, dass man die Entscheidung über solche Fälle irgendwelchen Angehörigen überlassen sollte. Ich wollte nicht so eine Entscheidung treffen. Die Hoffnung stirbt, besonders bei Menschen die man sehr liebt, immer zuletzt. Ich habe durchaus schon solche Fälle erlebt, auch im engsten Familienkreis. Ich denke man sollte die Entscheidung dem Sterbenden überlassen, wie man ja auch vorher sein Testament macht.


    da stimme ich dir ja auch vollends zu, natürlich sollte jeder mensch im idealfall selbst bestimmen wie er denn gerne sterben möchte. jedoch ist es leider so dass sachen wie extreme schlaganfälle, komatöse/vegetative zustände nicht gerade im vorraus an die tür klopfen und sagen, so da bin ich, mach mal schnell noch das testament, ab morgen wird in die windel gemacht. auch demenz kann in manchen fällen so schnell eintreten, dass es nicht möglich ist von seiten des betroffenen irgendwelche vorbereitungen zu treffen. und um diese menschen geht es mir ja nur. in diesen fällen haben die angehörigen die entscheidungsgewalt und müssen diese im sinne des patienten treffen. und die entscheidung einen menschen unnötig und qualvoll ab "leben" zu erhalten ohne aussicht auf irgendeine besserung halte ich für schlichtweg fehlgeleitet, da sie aus völlig verklärten motiven entstehen.
    wenn ein mensch jedoch noch selbst entscheidungsfähig ist, dann ist es auf jeden fall klar, dass er selbst die wahl zu treffen hat.

  • Zitat von Robert:
    ja aber glaubst du nicht wenn sie ihn hätten zu hause sterben lassen,d ass sie sich dann nicht verantwortlich und schuldig gefühlt hätten ?


    Zitat von Königin:
    Die Hoffnung stirbt, besonders bei Menschen die man sehr liebt, immer zuletzt.


    Das man Schuldgefühle hätte ist ja möglich, das man die Hoffnung nicht aufgeben will nur menschlich. Doch das ist nicht die Frage.
    Die Frage ist: "Ist es berechtigt Schuld und Hoffnung zu empfinden?"
    Die rationale Antwort: NEIN!
    Es ist für den Sterbenden besser zu Hause ohne Qual zu sterben.