Ein Aspekt der Serie, der sich deutlich gewandelt hat, fiel mir dieser Tage wieder auf - und zwar beim Anschauen des Klassikers "Homer The Heretic" aus Staffel 4. Nun ist diese Folge zwar für ihre (auf den ersten Blick) etwas einseitiger wirkende Religionsmoral gescholten worden, aber die Qualitäten liegen hier tiefer und auch mit in anderen Bereichen.
Das Thema, um das es mir geht: war es früher nicht auch so, daß man gerne auch mal mit den Charakteren gelacht hat, anstatt nur über die Charaktere zu lachen? Das fiel mir jetzt besonders bei den Szenen mit Homers perfektem Vormittag auf, den er dem Kirche schwänzen verdankt. Und für all die Dinge, die er zuhause tut (inklusive seines Tanzes mit Unterhose und Sonnenbrille zu "Short Shorts") gilt IMO doch eher das mit ihm lachen. Soll heißen: man sagt in diesen Szenen doch eher "Haha. Homer ist so genial/cool/relaxt..." anstatt "Haha. Was für ein Trottel. Haut ihn noch mehr..."
Das Beispiel mag etwas hinken, aber in diesen Szenen fiel es mir besonders auf und es war auch mit ein Aspekt, der die Serie so einzigartig gemacht hat - denn obwohl es Humor ist, hat es auch mit Respekt für die Charaktere zu tun. Könnte man sagen, daß es die Autoren spätestens ab den Scully-Jahren "verlernt" haben, daß man bisweilen auch gerne mit animierten Charakteren lachen kann und möchte, anstatt nur über die Charaktere?
Chris