Ein "Argument" in Diskussionen, daß mir persönlich immer sehr negativ auffällt, ist die als Lob für die Serie gemeinte und IMO recht künstlich wirkende Werbeaussage "Die Simpsons sind halt Kult".
Oft scheinen die Schreiber dieser Aussage dann auch der Meinung zu sein, daß damit alles gesagt ist und keine weitere Begründung notwendig wäre. Auch als Antwort auf (ausführliche) Kritik wird es bisweilen gebraucht und meint dann scheinbar, daß entweder keine Kritik sein darf oder der Qualitätsverlust zu ignorieren sei, weil er durch den Kultfaktor entschuldigt wird. Warum?
Was will uns der Satz "Simpsons sind halt Kult" überhaupt sagen? Bedeutet er, daß man die Serie weniger um ihrer selbst Willen oder für eine individuelle Aussage, Folge und Staffel schätzen soll (bzw. für das, was diese kreativ und substantiell leisten), sondern mehr dafür, daß sie von einer größeren Masse gesehen und als "Kult" betrachtet wird?
Das Entstehen eines künstlich forcierten (Marketing-)"Kultbegriffes" im Zusammenhang mit den Simpsons ließ sich im kleinen Rahmen vielleicht gut am "Spider-Pig" aus dem Film nachvollziehen. Von Anfang an ein eher mittelmäßiger Gag, nach dem in klassischen Serienjahren kein Hahn gekräht hätte, wurde es erst durch den Trailer gehypt, dann durch einen schnell in die Wege geleiteten Merchandiseapparat. Kurzlebiges Argument: "Spider-Pig ist halt Kult".
Oder sehe ich den ganzen Begriff vielleicht zu negativ. Was denken andere über den Kultbegriff im Zusammenhang mit den Simpsons?
Chris