Visuelle Anregung

  • Tja, wie erwartet geht zu dem Thema hier nicht viel. Da werde ich in dem Unterforum wahrscheinlich auch auf Dauer Alleinunterhalter bleiben bzw. nur eine Handvoll stiller Leser haben.


    Versuchen wir es mal mit visueller Anregung. Hier mal ein Einseiter aus dem Comic vom letzten Jahr:



    Hier zwei Seiten aus der Story vom letzten Jahr (eine Faust-Parodie im Geist der Simpsons-Segmentfolgen):




    Hier eine Seite aus dem aktuellen Comic:



    Hier der Webcomic von einer anderen Zeichnerin, der aber wohl nicht so gut ankam. Der Stil ist vermutlich etwas zu künstlisch und statisch gehalten. Ich bin an der Webcomic-Sache aber nach wie vor dran.



    So denn, vielleicht finden die Zeichnungen ja mehr Interesse.


    Chris

  • Nun, ich finde deinen Zeichenstile eigentlich richtig gut und die Comics machen sowohl einen inteligenten als auch witzigen Eindruck, jedoch verstehe ich nicht so ganz, worum es in der Serie geht. In deinen Blog steht nchts zur ersten Episode, zumindest habe ich nichts gefunden und daher blicke ich noch nicht ganz durch die Charaktere. Darum wollte ich auch noch nichts schreiben, da ich mich nicht zum Affen machen wollte.


    Was Anregungen fürs Visuelle betrifft: Du scheinst dich ja noch nicht ganz auf einen Style festgelegt zu haben. Auf den erste drei Seiten sieht es aus wie eine Karikatur, danach geht es eher ins ruhigere und dann ins realistische. Wo genau soll deine Serie denn hinlaufen? Als Satire würde ich bei den Karikaturenstile bleiben, zumal die letzte Seite auch nicht wirklich besonders gut aussieht, da wirken die Gesichtszüge zu zäh.

  • die erste folge (und alle anderen) findest du auf seiner seite: bruchbach.de


    Du willst doch nur Werbung für dein gelungenes Design machen ;) .


    Wahrscheinlich sollte ich zu der Sache aber auch generell mehr erklären, anders als auf NeSp ist das Material hier ja vielen völlig unbekannt. Ich werde bei Gelegenheit einen längeren Erklärungstext schreiben. Ansonsten sollte sich vieles ja auf der Webseite finden lassen, darunter auch alle Skripte und alle Folgenideen bis zu Staffel 8.


    Ich zeichne den Printcomic übrigens nicht selbst, dafür fehlt mir das Talent. Das erledigt in der Regel Zeichner Ben aus Hamburg, der natürlich auch verschiedene Stile durchprobiert hat. Die letzte Seite (Webcomic) stammt von einer anderen Zeichnerin und ist wohl wirklich nicht so ganz gelungen.


    Chris

  • Das ist so gewollt. Zum Einen ist die Art der Geschichte anders als in den bisherigen Comics. Zum Anderen ist der Comic nun auch weit mehr in reiner Handarbeit gemacht, da Zeichner Ben ja im Ausland war und kaum technische Hilfsmittel zur Verfügung hatte. Das Cover ist glaube ich mit Ölfarben auf Leinwand gezeichnet.


    Chris

  • Ich werde bei Gelegenheit einen längeren Erklärungstext schreiben.


    Richtig. Da war doch noch was, daß ich schreiben wollte ;).


    Da viele Leser hier im Forum mit dem ganzen Konzept wenig anfangen können, vielleicht mal ein paar erklärende Worte zum Ursprung und der Entwicklung über die Jahre.


    Ursprünglich entstanden ist das Konzept im Laufe des Jahres 2002 (mir persönlich erscheint es fast, als wäre ich noch länger dran, aber es sind wohl wirklich erst 7 Jahre) als Projekt in der damals noch sehr aktiven Newsgroup de.rec.tv.simpsons. Dort waren viele Leute mit den aktuellen Entwicklungen der Simpsons während Staffel 11 und 12 absolut nicht einverstanden und ein gewisser CP war unter jenen, die am lautesten (und negativsten?) Kritik geübt haben. Und wer das tut, muß es sich natürlich gefallen lassen, gefragt zu werden, ob er es denn selbst besser machen könnte. Nun habe ich das natürlich versucht, zuerst mit eigenen Fanskripten zu den Simpsons und später dann auch mit einer Idee zu einem eigenen Serienformat.


    Der älteste Beitrag, der sich eigenständig mit dem Konzept befasst, stammt vom 08.10.2002, nämlich dieser hier:


    Serie mit OFF-Stil (leicht OT)


    Über einen Umfang von 15 Seiten kann man heute nur schmunzeln. Im Laufe der Jahre kamen zum originalen Ansatz dann noch etliche Erweiterungen, sehr viele Storyideen (momentan 163 Stück), Drehbuchskripte und anderes Material hinzu. Wobei es sich vom ursprünglichen Ansatz einer deutschen "Simpsons-Kopie" zum Glück doch deutlich entfernt hat, denn das wäre irgendwann wieder auf das Stagnieren des Formats hinausgelaufen. Ob all die komplexen Verschachtelungen und Querverweise, die sich im Laufe der Story ergeben haben (so bewegen wir uns in bestimmten Folgen mittlerweile schon in 3 "Parallelwelten") zur Qualität beitragen oder sich am Ende alles zu sehr verzettelt, bleibt abzuwarten bzw. das Urteil der Leser.


    Der ursprüngliche Gedanke einer Realisierung als echte TV-Serie (siehe auch obigen Link) stellte sich dann doch als sehr naiv heraus. Zwar wurde das Material sogar spaßeshalber beim 2DF und anderen Sendern eingereicht, dürfte dort aber sehr schnell in die Mülltonne gewandert sein. Auch andere Realisierungen als Comic oder Hörspiel oder sonstwas blieben lange Jahre nur Wunschdenken, da zwar immer wieder viel versprochen, aber kaum etwas gehalten wurde.


    Schließlich fand ich über einen Beitrag im Comicforum Zeichner Ben aus Hamburg, der zuerst ein Probeheft mit wenigen Seiten zeichnete. Auch das war jedoch kein Erfolg, denn viele Verlage hatten kein Interesse. So verging wieder ein weiteres Jahr und wir hatten die Sache eigentlich schon aufgegeben, als ich doch nochmal eine Rundmail an Verlage gestartet habe - darunter auch den TheNextArt-Verlag aus Chemnitz. Wenn man sich deren sonstiges Programm so ansieht, passte unser Comic zwar nicht so ganz, aber die Leutchen dort sind noch Idealisten, die auch auf dem Massenmarkt "chancenlose" Comics rausbringen. Wobei das Ganze natürlich nur dadurch klappte, daß ich eben die Kosten für den Zeichner selbst übernehme. Nach einer recht holprigen ersten Ausgabe und einer eher parodistisch-schrägen zweiten Ausgabe haben wir nun dieses Jahr mit der 58 Seiten starken graphic novel "Xmas Partey" ein Heft geschaffen, daß meiner Idee von der Serie konkreter gerecht wird.


    Das Herz der ganzen Sache stellen aber nach wie vor die vielen Folgenideen dar, die nun seit einigen Monaten auch auf eigener Domain und mit frischem Webseiten-Design dargestellt werden. Nochmals vielen Dank an Kollege Mattlock :) . An der Natur der Sache mit viel bzw. noch mehr Text hat sich aber nichts geändert und damit macht man sich heutzutage ja nicht unbedingt beliebt. Der Umzug auf die eigene Domain kam übrigens gerade noch rechtzeitig, denn der ursprüngliche Server von drts.org ist nun weg vom Fenster bzw. vom Domaingrabber geholt. Dazu will ich mal nichts sagen. Einige ältere Links im Blog und Beiträgen hier führen nun aber ins Leere. Das Vorwort des neuen Comics wird auf die neue URL hinweisen.


    Was die Zukunft bringt, weiß ich noch nicht. In einer Zeit, in der gerade online Projekte schnelllebig kommen und gehen, sind 7 Jahre und 9 Staffeln aber doch eine gute Leistung und ich hoffe, daß es noch einige Zeit weitergehen wird.


    Chris

  • Weil mich zu dem Thema Vorschläge interessieren würden, der Beitrag aus dem Blog auch mal hier.


    Nachdem Zeichner Ben schon im nächsten Monat nach Deutschland zurückkommt und mir das aktuelle Cover in Ölfarben sehr gut gefallen hat, hatte ich mir überlegt, bei ihm nochmal ein größeres Ölbild mit Motiv aus Bruchbach in Auftrag zu geben. Das Ganze vielleicht auch so ein bißchen in der Tradition von Carl Barks und seinen berühmten Ölbildern aus dem Duck-Kosmos.


    Da dieser Auftrag mit viel Arbeit für Ben und Kosten für mich verbunden ist, sollte es aber natürlich schon ein sehr spezielles Motiv sein und es sollten alle 3 Hauptcharaktere darauf zu sehen sein.


    Hat jemand Ideen und Vorschläge? Irgendetwas modisch Elegantes? Eine Szene aus einer bestimmten Folge? Eine Parodie auf ein existierendes Gemälde? Eine Idee, die ich hatte, wäre ein Bild zur Staffel-8-Folge "Der Rick von Bagdad", daß Alex, Rick und Mike im orientalischen Outfit zeigt - auf die Weise könnte es richtig schön bunt werden. Ein solches Bild könnte man dann eventuell auch als Poster drucken lassen, falls Interesse besteht.


    Chris

  • Ein bißchen plumpe Werbung for your enjoyment ;-).


    Wir haben jetzt die erste Rezension zum neuen Comic bekommen. Ich bin eigentlich sehr zufrieden damit, der Text trifft einige der Inspirationen der Story recht gut. Problem ist vielleicht, daß sie inhaltlich schon wieder fast zuviel verrät. Die Rezension ist von Irene Salzmann vom Online-Magazin Rattus Libri - jetzt warte ich noch auf eine positive Kritik bei den splashcomics.


    Chris Pfeiler & Benjamin Marquardt

    Xmas Partey
    Bruchbach Serenade 3


    THENEXTART-Verlag, Chemnitz, 1. Auflage 100 Ex.: 10/2009

    Comic-Heft, Gesellschaftssatire, 978-3-939400-23-3, 60/600
    Titelcover von Benjamin Marquardt


    Ausgerechnet an Weihnachten ist Rick allein, im Fernsehen läuft nur Schwachsinn, und das Radio dudelt bloß dieselben öden Schnulzen rauf und runter. Was nun? Die Durchsage, dass in einer Diskothek, die etwas außerhalb liegt, eine großartige „Xmas-Partey“ steigt, könnte die Rettung sein, aber Rick ist pleite und hat nicht einmal die paar Groschen für den Eintritt.Er beschließt, einen seiner Freunde anzupumpen, doch entweder durchschauen diese seine Anbiederungsversuche oder haben selber nichts.


    Dabei stellt Rick fest, dass auch die anderen Probleme haben und sie sich ihr Weihnachtsfest anders vorgestellt hatten.Als er schließlich das ‚Party HQ’ erreicht, erfährt er, dass die Diskothek schon vor einer Weile abgebrannt ist und der Radio-Sprecher versehentlich das Band von letztem Jahr eingelegt hatte. Kurz darauf ist Rick wieder zu Hause, deprimiert und so einsam wie zuvor, aber die Überraschungen sind noch nicht vorbei …

    Auch der dritte Band von „Bruchbach Serenade“ ist in sich abgeschlossen, so dass man ohne Vorkenntnisse problemlos in die Story einsteigen und Spaß haben kann – denn erneut gelingt es Chris Pfeiler und Benjamin Marquardt, ein Feuerwerk an Gags zu inszenieren, die den Kommerz, die Heucheleien und das klägliche Familien-Idyll rund um Weihnachten sowie die verkrampften Bemühungen Einzelner, dem Fest einen Sinn zu geben, auf die Schippe nehmen und darüber hinaus noch viele weitere Spitzen loslassen.


    Als Leser kann man sich mit den Figuren und ihren Ansichten identifizieren bzw. erkennt in ihnen sein Umfeld wieder. Dabei sind die Scherzekeineswegs bösartig, sondern bringen Dinge, über die man sich amüsiert oder von denen man sich genervt fühlt, gekonnt auf den Punkt. Auf humorige Weise wird Kritik an unzeitgemäßen Konventionen und überalterten Verhaltensmustern geübt, alltägliche Begebenheiten und der mehr oder minder schöne Schein werden verulkt.

    Was Rick auf der Suche nach Anschluss und menschlicher Wärme erlebt, gleicht der Odyssee von ‚Curt Henderson’ in dem George Lucas-Film „American Graffiti“. Wie dieser durchläuft die Comic-Figur mehrere Stationen, trifft dabei ebenfalls auf eine Bande ungemütlicher Typen, den Sprecher des lokalen Radio-Senders und seine Freunde, die durch ihre Meinungen auch die
    Sichtweise von Rick verändern. Besonders gelungen ist die Suche nach einem Farbband für den alten Nadel-Drucker (den hat doch noch jeder PC-Besitzer der ersten Stunde in einer Ecke liegen …) und die Begegnung mit den Heavy Metal-Fans, die an Weihnachten ganz handzahm sind und Rick erklären, dass man sich wenigstens an diesem Tag anständig benehmen muss. Köstlich!


    Die ganze Geschichte, so banal sie auch scheint, ist voller Anspielungen, die man alle gar nicht beim ersten Lesen entdeckt. Der Stil der Zeichnungen ist cartoonhaft, aber die Umsetzung mit all den liebevoll eingebauten Kleinigkeiten ist großartig und passt zur Story. „Bruchbach Serenade“ mausert sich immer mehr zu einem echten Geheimtipp. Comic-Fans, die sich für die Produkte der kleinen Labelsinteressieren und die Anarcho-Humor, wie ihn die Marx-Brothers zelebrierten, schätzen, liegen hier richtig. „Bruchbach Serenade“ – einfach klasse! (IS)