JABF09 | Selig sind die Dummen

Hat mir erstaunlicherweise recht gut gefallen die Episode - also würd sie jetzt nicht unbedingt als sehr schlecht einstufen wie so manche andere...auch sehr gut, dass inzwischen nicht mehr sämtliche Gesangsstücke synchronisiert werden. Untertitel reichen

Kurz und gut sag ich einfach mal, dass das in heutigen Maßstäben 10 Punkte sind

-manuel

Fangen wir mit den positiven Aspekten an.

Nun ist JABF09 wohl nach "Haw-Hawed Couple" die zweite, auffallend positive Überraschung der Staffel (und die Sorte von ambitionierter Folge, die in S19 bisher noch komplett fehlt). Was interessant ist: nach diversen Füllfolgen mit Segmentkram und Clips kommt nun wieder eine durchgehende Handlung, die im Grunde zu umfangreich für gerade mal ca. 20 Minuten Laufzeit einer einzelnen Folge ist.

JABF09 versucht sich in vielen Bereichen: Charakterfolge mit Bart, Filmparodie auf Sound of Music, dazu gehörende Musicalnummern und letztlich sogar noch Sozial- und Mediensatire mit etwas schärferem Unterton, als bei Al Jean in der Regel üblich. Daß das im Endeffekt durch Laufzeitmangel nicht zu 100% funktioniert, ist leider wieder unvermeidbar. Dennoch findet sich die Folge besser zu einer Einheit zusammen, als das fragmentierte Allerlei von "Little Big Girl".

Abgesehen von Pausenclown Homer ist die Charakterisierung recht nett gelungen, gerade im "Dark Stanley"-Streich am Anfang sehen wir den klassischen Bart, der in S18 leider eine Seltenheit ist. Die visuelle Umsetzung des Stanley-Segments ist brillant, ebenso sind andere Szenen (wie die Tour der Kinder in der Stadt) schön und detailreich illustriert. Gaststimme Meg Ryan macht ebenfalls gute Arbeit, ihr Charakter ist trotz des schrägen Schlusses auch sympathischer, als so manch generischer Jean-Kurzzeitcharakter.

Die Gags sind nett und oft charakterbezogen, man achte z.B. auf den schönen Dialog zwischen Apu und Snake ("That´s because you are robbing my brother Sanjay..."). Die Mediensatire bleibt vage, hat aber ihre guten Momente, z.B. in der "You´re better than us"-Szene mit den Spuckler-Kindern. Im Allgemeinen ist es eine Folge, die auffallend viele Referenzen enthält, die sich vom Popkultur-Einerlei zuvieler anderer S17/S18 positiv unterscheiden.

Kommen wir zu den negativen Aspekten.

Und hier wieder die Frage: warum wurden die zwei Plotlinien nicht für jeweils eigene Folgen benutzt? Warum wurde alles in knapp 20 Minuten verrührt und damit viel vom Potential verschenkt? Gerade der eher hastige Status-Quo-Schluß mit Brandine, der die Probleme in Sekunden löst, ist in jedem Fall der Überfrachtung anzulasten. Auch die Handlung mit Bart hätte mehr verdient, als nur Subplot zu sein oder sich die Laufzeit mit Musicalnummern zu teilen.

Die Charakterisierung von Lisa tendiert öfter in einen einseitigen Nörgelbereich, was aber durch einige nette Szenen abgemildert wird. Desweiteren ist ihre Motivation halbwegs begründet. Diverse Scherze gehen auch dezent daneben, man denke z.B. an Lisa, die in den Dreck fällt (how dare you) oder diverse Homer-Clownereien. Irgendwie habe ich auch den Eindruck, daß die Folge ohne Involvierung von Krusty einen interessanteren Verlauf hätte nehmen können.

Fazit: ambitionierte Folge, die aber im Endeffekt zuviele Plotfäden gleichzeitig in 20 Minuten unterbringen möchte. Ein hastiger Schluß und zuwenig Zeit für manch relevanten Moment sind das Resultat. Die Episode gehört jedoch inhaltlich und visuell mit zu den Besten der Staffel. Mit nur einigen Minuten zusätzlicher Laufzeit würde ich mit mehr Überzeugung zum Begriff Semi-Klassiker greifen. Note 2-

Chris

Mir hat die Folge überhauptnicht gefallen, der Humor war mir zu normal, und die Story, naja ganz ok, aber nicht so gut umgesetzt.