HABF07 | Bart hat zwei Mütter

Hmm, was soll ich sagen. Mir hat es gar nicht gefallen. Warum muss Homer auch in der Mühle zwischen die Steine geraten. Dumme Geschichte.

[Punkte: 3]

Fangen wir mit den positiven Aspekten an.

Und dafür sollte man während der ersten paar Minuten der Folge besser in die andere Richtung schauen. Okay, gemacht. Die Story über Ned und seine weltfremde Erziehung für Rod und Todd ist an sich nicht neu und wurde in klassischen Folgen wie "Homediddly" natürlich weit komplexer behandelt. Trotzdem hat HABF07 durchaus gelungenere Momente zu diesem Thema, wenn auch meist auf leichtgewichtige S1x-Art.

War Ned Flanders in zuvielen Folgen der letzten Staffeln eher in die Rolle einer Parodie des rechtskonservativen Christen konstruiert, so versucht die heutige Folge zumindest, ihm weitere Facetten zu geben. Zum Teil leider allzu überzogen und weniger symphatisch, als etwa in "Home Away From Homer", aber zumindest als erkennbarer Versuch, mehr als nur ein ultrareligiöses Abziehbild zu sein.

Auffallend ist auch die nette Charakterisierung von Marge, die sich doch aktiver vom naiven Hausfrauentypchen anderer S1x abhebt. Hier fiel mir gerade Julie Kavner durch gut gesprochene Sätze auf (wenn auch mit ein paar seltsamen Ausnahmen), zur deutschen Version kann ich nichts sagen. Die Affenstory erinnerte mich im Vorfeld sehr an Scully-Zeiten, war im Endeffekt aber doch anders - zumindest wurde auch die Affenmutter sympathisch dargestellt und der Humor verfiel nicht auf allzu krude "monkey gags" wie in S12-Zeiten.

Der Plot ist wenig innovativ, aber der Aufbau funktioniert und die Handlungsfäden finden halbwegs gut zusammen. Positiv fallen manche netten Dialogzeilen und Ideen auf, wie z.B. "Call me Ned Zeppelin", Rods und Todds Cluedo-Variante (A secular humanist did it in school with misinformation...), die ehemaligen Filmtiere, inklusive Huggy Bear, Babe und Flipper. Amüsant und nicht allzu grob aufgesetzt.

Kommen wir zu den negativen Aspekten.

Und dafür kann man auch die ersten Minuten nicht ganz ignorieren. Die übliche Veranstaltung, die übliche Gagreihe, die übliche und hier arg überzogene Hau-den-Humer-Szene. Überhaupt besteht Homers Funktion in der Folge grundsächlich darin, dummes Zeug zu reden, Blödsinn zu machen und irgendwie lustig verletzt zu werden. Meh. In diesem Übermaß wenig gelungen und immer wieder vorhersehbar.

Viele Ansätze der Folgen bleiben beim gutgemeinten Versuch. So ist Neds Rolle als Vaterfigur lobenswert, tendiert aber wieder zu sehr in das negative ("Crawl on your knees"). Die Moral über Selbständigkeit durch Vertrauen zum Schluß ist nett, aber wenig gehaltvoll oder mit klassischem Stil vergleichbar. Daß dann wie üblich noch ein Gag nachgesetzt werden muß, ist leider typisch.

Fazit: in Teilen amüsante Folge, die im Endeffekt sogar besser ist, als man von Handlungsbeschreibung oder den ersten Minuten her erwarten könnte. Nette Rolle für Marge, gutgemeinter Humor und Ideen. Letztlich aber nicht viel mehr als die Summe seiner humoristischen Teile und wenig innovativ. Mittelmaß, Note 3.

Chris