[Spoiler] FABF19 - Sleeping With the Enemy

  • Bis zur 19. Minute eine der besten Folgen seit langem:


    Lisa wird auf den Schulhof aufgrund ihres angeblich breiten Hinterns gepiesackt, Bart ist enttäuscht von der lahmen Party die Bart organisiert hat und Marge wird das Gefühl nicht los, dass ihre Kinder sich immer mehr von ihrer mütterlichen Fürsorge lösen und kümmert sich deshalb um Nelson, der aus armen Verhältnissen kommt. Während Bart von der Angst vor dem Bully geplagt wird, zwingt sich Lisa eine strickte Diät auf, die aber Nachts in feierlichen Freßorgien enden. Und Nelson? Der trauert seinem verschollenen Vater nach, der nur eine Schachtel Zigaretten hohlen wollte und auf einmal verschwand. Das gipfelt in einer schaurig-schönen merlancholischen Gesangseinlage Nelsons (mehr schaurig als schön). So weit so schön.


    Zur 19. Minute muss allerdings der Zuschauer erfahren, dass Nelsons Vater wegen einer Erdnussalergie jahrelang im Zirkus festgehalten wurde und plötzlich sind alle vier, pardon, drei Muntz friedlich vereint. Das war, pardon, doch etwas dick aufgetragen. Aber wegen den vorherigen genußvollen 19 Minuten verzeihe ich der Folge das miese Ende.


    Alles in allem eine schöne Folge, mit netten Gags (Homer malt Homer, Grund für Barts 100 Punkte, Lisas Kuchenorgie, Nelsons Song), Zugeständnissen an die Fans (Edna und Skinner wieder vereint?), tollen Bildern und schönem Soundtrack und vor allem einer vernünftigen Story, die ihre 22 Minuten nutzt und nicht vergeudet.

  • Bin ebenfalls begeistert von der Episode: Story gut, Gags gut, Animation gut.
    Sowohl der Hauptplot, als auch der Subplot sind gelungen. Um ehrlich zu sein hätte man daraus zwei Folgen machen können. Dann hätte man vielleicht auch mehr Szenen mit Nelson im Haus der Simpsons einbauen können und die Versöhnung der Muntz-Familie am Ende wäre nicht so schnell gegangen. Trotzdem bin ich eigentlich ganz zufrieden, so wie es gekommen ist. Vor allem da der Haupt- und der Nebenplot gut miteinander verknüpft sind. Und auch das Ende finde ich nicht so schlimm wie akbar und einige bei NHC. Im Gegenteil: Ich find's irgendwie witzig. Die schnelle, absurde (und vielleicht gerade deswegen komische) Erklärung mit der Freak-Show, die erwartete Versöhnung und dann bittet Homer Lisa auch noch, zu sagen, alles wäre in Ordnung, damit das "Happy End" komplett ist. Die Schlußszene auf der Couch ist meiner Meinung nach sogar der beste Gag der Episode.
    Weitere gute Gags sind Ralphs "duck, duck, duck", wenn auch beim zweiten Mal ein "wenig" zu lang (was ist das eigentlich für'n Spiel, sowas wie die amerikanische Variante vom Plumpssack, oder wie?), Homer, der sich selbst zeichnet (und das M und G bemerkt) und das Auftauchen Moes am Schluss.
    Dann zur Story: Sie erinnert zwar an "Moe Baby Blues", ist aber IMO noch mal ein wenig besser umgesetzt. Die Charakterisierung find' ich hier auch wieder toll: Angefangen bei Marge, die bei ihren eigenen Kindern keinen Anschluss mehr findet (hierzu passt auch der Subplot schön) und daher beschließst, sich um Nelson Muntz zu kümmern. Man kann sie richtig gut nachvollziehen. Und auch Nelson ist gut charakterisiert. Auf der einen Seite ist er aussergewöhnlich sympathisch und man lernt ihn ein bisschen besser kennen, versteht ihn besser. Auf der anderen Seite bleibt er doch der Rowdy, den wir kennen (in den Szenen mit Bart sehr deutlich zu sehen). Homer hält sich in der Folge glücklicherweise zurück, aber alle Szenen mit ihm sind amüsant. Er ist der liebenswerte Trottel, der er sein sollte. Und Bart: Seine Reaktionen auf die misslungene Party und den Einzug von Nelson sind typisch Bart. Super. Soweit alles in Ordnung. Richtig klassisch. Nur bei Lisa könnte man sagen, dass sie sich ein wenig "out of character" verhält. Aber das finde ich nicht. Sie stellt hier keine "Mini-Erwachsene" dar, sondern durchaus eine typische 8-Jährige, die einfach ein wenig klüger ist als andere. Und wie viele hat sie ein Problem mit ihrem Aussehen. Das finde ich mehr als realistisch dargestellt. Mit einem anderen Charakter hätte man eine derartige Satire von Schönheitsidealen in der heutigen Gesellschaft vielleicht nicht so gut hingekriegt. Was die Kuchenszene angeht, die war auch gar nicht sooo schlimm, sogar nachvollziehbar. Und noch was zum Subplot: Ich hab' zwar nicht so viel gelacht, aber ich finde es gut, dass "Die Simpsons" ein derart ernstes Thema angemessen behandeln können (anders als in "Large Marge").
    Und noch etwas, was wir aufgefallen ist: Wir sehen wieder mehr klassische Chraktere (Sherry und Terry, Marges Mutter), während im Großen und Ganzen auf Auftritte von Lindsey Neagle und so weiter verzichtet wurde. Noch ein Grund, warum ich mich bei dieser Folge in die klassische Ära zurückgesetzt fühle.
    Schließlich will ich noch mal etwas zur Animation sagen: Lauren MacMullan ist schlicht und einfach die beste Regiesseurin, die die Serie je hatte. Guter Gebrauch von Schatten, vor allem bei den Nachtszenen. Schade, dass das ihre letzte Folge ist, aber sie hat hoffentlich Einfluß auf die anderen Regiesseute, sieht man z.B. auch bei der Halloween-Folge. Neben der Animation trägt auch die Musik einiges zu der Folge bei und verleiht einigen Szenen die nötige Dramatik.


    Fazit: Klasse Folge, zwar nicht besser als "The Way We Weren't", aber einen Deut besser als "Milhouse doesn't live here anymore".
    Note: 1


    btw: Die nächste Folge dreht sich übrigens wieder um Marge. Das wäre die dritte hintereinander. Die Story klingt aber sehr interessant, könnte funktionieren.

  • Zitat

    Original von BartimausDie schnelle, absurde (und vielleicht gerade deswegen komische) Erklärung mit der Freak-Show,

    Was mich noch mehr gestört hat, war das schnelle Auftauchen von Nelsons Mutter, bei der jetzt auch wieder Friede, Freude, Eierkuchen ist. Denn die Story um den Vater an sich hatte man auch als Lüge Barts und Mr Muntzs auffassen können, absurd wie sie war. Das hieße, er würde seinem Sohn etwas verheimlichen, von dem nur Bart weiß und man hätte irgendwie diese Geschichte noch nachliefern können. Wäre sicherlich keine schlechte Idee gewesen. So aber leider nicht möglich.
    War diese Zirkussache eigentlich eine Parodie auf etwas. Weil es so etwas ähnliches schon mal in Family Guy mit Lois gab.


    Zitat

    Original von BartimausWeitere gute Gags sind Ralphs "duck, duck, duck", wenn auch beim zweiten Mal ein "wenig" zu lang (was ist das eigentlich für'n Spiel, sowas wie die amerikanische Variante vom Plumpssack, oder wie?)


    Haargenau. Nur anstatt den Plumpssack hinter dem Rücken eines der Kinder fallen zu lassen, ruft man dann Goose (=Gans) anstelle von Duck (=Ente).
    Auf das Spiel gab es auch mal in der Family Guy-Folge Dammit Janet eine Referenz...


    Ansonsten: Lisas Kuchenszene fand ich nicht nur in charakter sondern sogar einfach nur genial. Denn wer schon mal selbst gefastet hat, der weiß, dass an der Sache wirklich was drann ist.


    Und der Song, den Nelson singt, ist übrigens der Song "Papa, can you hear me" aus dem Barbra Streisand-Film "Yentle" - deshalb auch Barts genialer Kommentar, als er Lisa im Kuchen baden sieht "Well, at least she's not singing Streisand."

  • So, dann jetzt auch mal mein Review. *zubartirüberzwinkert* ;)



    Die Animation war ganz gut, und die Plots erstrecht. Auch gab es viele gute Gags, z. Bsp. als Homer Lisa erklärt, wie er gezeichnet wird, oder Bart's "Well, at least she's not singing Streisand ...". Die Szene mit Lisa, die sich nicht beherrschen konnte, und dann richtig im Kuchen badete, war überhaupt gelungen. Nach Minute 19 wurde es in der Tat ... naja ... nicht langweiliger, aber das Ende mit Nelson's Vater kam zu plötzlich, aber ich glaube, diese irrwitzige Erklärung, wo er steckte, ist auf der anderen Seite auch wieder ganz witzig, und am Ende gab' es nochmal einen sehr guten Gag. :D



    Alles in allem, Note 1.

  • Zitat

    War diese Zirkussache eigentlich eine Parodie auf etwas. Weil es so etwas ähnliches schon mal in Family Guy mit Lois gab.


    Laut TV Tome.com ist das eine Parodie auf David Lynchs Film "The Elephant Man" von 1980. Keine Ahnung, wie der auf deutsch heißt.


    Zitat


    Haargenau. Nur anstatt den Plumpssack hinter dem Rücken eines der Kinder fallen zu lassen, ruft man dann Goose (=Gans) anstelle von Duck (=Ente).
    Auf das Spiel gab es auch mal in der Family Guy-Folge Dammit Janet eine Referenz...


    Hab' ich's mir doch gedacht. Ivar macht daraus wahrscheinlich wieder "Ente, Ente, Ente" :rolleyes:. Apropos: IMO wär' die Folge ganz gut geeignet für die nächste drts-Synchro.

  • Zitat

    Original von Bartimaus
    Laut TV Tome.com ist das eine Parodie auf David Lynchs Film "The Elephant Man" von 1980. Keine Ahnung, wie der auf deutsch heißt.


    Ah, das sagt mir was. Der deutsche Titel lautet "Der Elefantenmensch". Irgendwann im alten England entdeckt ein Arzt einen Menschen im Zirkus, der von einer schlimmen Krankheit befallen ist und als ein kurioses Tier oder so dort festgehalten wird...

  • so, allein schon weil 1 beitrag so lächerlich aussieht schreib ich hier meine meinung mal dazu.
    Diese Folge war mal wieder eine relativ gute. Es gab nicht wenig Witze und sie war auch bis auf das Ende logisch.
    Gut gefallen hat mir bereits am Anfang, dass man mal sieht wie ein Simpsons Charakter gezeichnet wird und dass auf das M G hingewiesen wird. Dazu fällt mir auf, dass jetzt schon zwei Witze die im Audiokommentar der DVDs erwähnt wurden auch in spätere Folgen eingebaut wurden (Mrs Crap apple und eben das mysteriöse M G). Außerdem fand ich auch die Story gut, vor allem, da es mal um etwas neues ging. Homer kriegt keinen neuen Job oder so was. Man erfährt auch mal mehr über Nelsons Familie. Gut fand ich auch, an welchem Haus Nelson sich mit dem Auto hat absetzen lassen.
    Jetzt mal zu den schlechten Sachen. Als sich Lisa in den Kuchen stürzte, fand ich das doch schon etwas zu übertrieben, aber darüber kann man hinwegsehen. Das Ende mit der Erdnuss Allergie war wohl etwas unrealistisch und seltsam. Auch dass gleich beide Elternteile geradezu gleichzeitig wieder auftauchten war etwas zwanghaft, die Geschichte enden zu lassen, da die Zeit knapp wurde. Dass Bart bei der Zirkusvorführung im Publikum mit anderen Klamotten sitzt fand ich seltsam, aber auch ganz witzig.
    Was mir wirklich gut am Ende gefallen hat, war dass es endlich mal wieder witzig geendet hat. Als Homer ein happy end wollte.
    Im großen und ganzen eine gute Folge. So darf es weitergehen. Aber wegen dem plötzlichen Schluss leider nur 8 Punkte (was ja immer noch ziemlich gut ist).