3ACV08 | Zoidberg geht nach Hollywood

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    5. 2 - gut (0) 0%
    6. 1 - sehr gut (0) 0%

    P-Code: 3ACV08
    Englischer Titel: That's Lobstertainment!
    Deutscher Titel: Zoidberg geht nach Hollywood


    Ausstrahlung USA: 25.02.2001
    Ausstrahlung DE: 22.06.2002


    Inhalt:
    Dr. Zoidberg möchte seine Karriere in Hollywood fortsetzen und besucht deswegen seinen Onkel Zoid, der früher einmal ein Hologramm-Star war. Der Onkel bittet Zoidberg darum, ihm 1 Mio. Dollar zu leihen, damit er seinen Comeback-Film drehen kann. Zoidberg stimmt zu, ohne jedoch das Geld zu besitzen. Doch Bender hat einen Plan: Er überredet seinen Lieblingsschauspieler Calculon, den Film zu finanzieren und verspricht ihm dafür den "Oscar". Dummerweise floppt der Streifen ...

  • Hier also ein Review zu 3ACV08 "That´s Lobstertainment", die allgemein einen eher schlechten Ruf hat. Ich konnte das nie ganz nachvollziehen, da die Folge als Unterhaltung relativ gut funktioniert. Trotzdem sehe ich auch Kritikpunkte - speziell im satirischen Bereich - auf die ich im folgenden Review nun etwas verstärkt eingehen werde.


    Die Folge hat durchaus viele positive Aspekte und Einfälle, man denke an die netten Seitenhiebe auf Hollywood, amüsante Schildergags ("Star Tours - Bus doesn´t actually leave Earth"), feinere visuelle Einfälle wie die "Parallel Univeral Studios" und auch schönen Charakterhumor. Bisweilen wirkt die Charakterisierung allerdings auch recht sprunghaft, siehe z.B. Calculon oder teilweise auch Harold Zoid.


    Vom Namen her ist Harold Zoid eine Anspielung auf Harold Lloyd, sein Verhalten gerade beim Dreh erinnert aber sicher nicht zufällig auch an den als Perfektionist bekannten Chaplin. Daß Harold seine Schauspieler im 31. Jahrhundert darauf hinweist, daß der Film ein "talky" ist (Chaplin hatte sich dem Tonfilm bis "Moderne Zeiten" verweigert) dürfte auch eine Parallele sein - ebenso wie das alte Hologramm, das die Friseurszene aus dem "Great Dictator" parodiert (leider relativ einfallslos, das Original ist IMO bei weitem besser.)


    Und hier kommen wir vielleicht schon zum Kernproblem der Folge: sie will von uns, daß wir Sympathie für Harold Zoid empfinden, nur leider bleibt der Charakter trotz sehr guter Sprecherleistung von Hank Azaria zu farblos. Die Folge will zeigen, daß es ungerecht ist, daß ein Künstler wie Harold von der schnelllebigen und oberflächlichen Gesellschaft Hollywoods schlicht vergessen wurde, nur leider zeigt uns die Folge kaum, wo denn die Talente von Harold liegen sollen.


    Wäre es nicht (auch als Satire) besser gewesen, wenn der neue Film von Harold tatsächlich ein kleines und einfallsreiches Meisterwerk gewesen wäre, das nur am Zeitgeist des 31. Jahrhunderts gescheitert wäre? Wenn die Zuschauer das Kino verlassen hätten, weil sie ihn als anachronistische Kunst nicht geschätzt hätten? Parodie bei F3K ist IMO oft dann am besten, wenn sie Persiflage und (auch nostalgische) Hommage verbindet - siehe z.B. "Where No Fan Has Gone Before".


    Stattdessen zeigt uns die Folge Harolds Film rein als sinnbefreiten Comedy-Unfug "just for fun" und ihn selbst als pedantischen, jedoch völlig unfähigen Skriptschreiber und Regisseur, der verdientermaßen keinen Erfolg hat. Und hier liegt IMO der Fehler. Wäre Harolds Film gelungen gewesen, wäre die Satire bei der Verleihung (wo z.B. viele Schauspieler für "Bikini Party Summer" nominiert sind) deutlich gelungener und gezielter gewesen. So wirken Emotion und Absicht aber etwas holprig/konstruiert und ohne besondere Tiefe und Richtung.


    Fazit: schwer zu bewerten. Ein paar mißlungene Gags (Jack Nicholson als Gorilla, Fry und Leela 2 Wochen im Teersumpf (?)) und auch eine Hollywood-Satire, der es etwas an Schärfe mangelt - auf der anderen Seite aber auch visuell/inhaltlich gute Ideen und Bezüge. Im Gesamtbild weder als Charakterfolge, noch als Film(business)satire, noch als nostalgische Hommage wirklich zu 100% gelungen. Note 2-.


    Chris