4ACV09 | Die Quelle des Alterns

Punkte: [10]

Zur heutigen Folge sollte man grundsätzlich anmerken, daß man es hier
mit der Logik nicht so genau nehmen sollte. Ansonsten wäre es nämlich
mehr als seltsam, daß auch Bender verjüngt wird. Wizard did it ;-).

Nun ist Futurama eine Serie, die sich in vielen ihrer besten Folgen mit
den Charakteren und ihrem Verhältnis zueinander und zu ihrer Umwelt be-
schäftigt. So gesehen hätte eine Episode, in der dieses Verhältnis auf
gezielt surreale Weise aus einem völlig anderen Blickwinkel betrachtet
wird, großes Potential für eine inhaltlich komplexe Charakterhandlung.

Die heutige 4ACV09 geht jedoch einen etwas anderen Weg und verläßt sich
eher auf die humoristischen Qualitäten der Verjüngung. Lediglich Leela
beschäftigt sich auf etwas konkretere Weise mit den neuen Lebensumstän-
den und deren Möglichkeiten. Das ist gut gemeint, bleibt aber meist an
der Oberfläche. Gerade ihre Einsicht am Schluss ("I worked hard to be
the person I am") scheint daher ein bißchen aus der Luft gegriffen.

Die Folge hätte wohl auch etwas mehr Laufzeit gebraucht, die Auflösung
am Ende wirkt recht schnell. War die Fountain of Aging gerade noch nur
ein Mythos in einem Märchenbuch, ist man in der nächsten Szene bereits
kurz vor dem Ziel. Wie üblich sehr gute Leistung der OV-Sprecher, auch
wenn manche davon eher ungeeignet für Kinderstimmen sind. Mit Betonung
und Ausdruck funktioniert es dennoch recht gut.

Der Humor zeigt einmal mehr hohen Einfallsreichtum der F3K-Autoren: die
Gargoyle-Jagd, die automatischen Zähne ("They´re nuclear-powered"), die
Anti-Aging-Klinik, mal wieder die Mutanten-Subkultur (Fiddler Way Below
The Roof), Zoidbergs Larvenstadien, der schräge Schluß über den Dächern
von Paris. Und doch wäre es IMO etwas besser gewesen, wenn man auf den
einen oder anderen Gag zugunsten der Charaktere verzichtet hätte.

Im Gesamtbild eine Folge, die etwas unentschlossen zwischen Charakter-
story und geradliniger Spaßfolge steht. Damit wird das Potential zwar
nicht ganz genutzt, ein sprühender Einfallsreichtum im Humor ist aber
ein durchaus gelungener Ersatz dafür. Note 2+.

Chris

Die Geschichte auf der Suche nach dem Quell der Jugend ist schon alt, und so kommt natürlich auch Futurama nicht daran vorbei, sich diesem Thema zu widmen. Dabei verläßt man sich jedoch nicht auf Schema F, sondern dreht den Spieß um, indem man den Jungbrunnen als längst etabliert darstellt, und positioniert "die Quelle des Alterns" als Gegenpol dazu.

Nach einer zunächst etwas deplatziert wirkenden Gargoyle-Jagd (wie kommt Ivar in diesem Zusammenhang denn bitteschön auf "Wasserspeier"? Das versteht doch kein Mensch, der nicht die Übersetztung kennt, wie sie im Wörterbuch steht... ) erlebt der Zuschauer auf eine sehr witzige Art und Weise die Verjüngung der Charaktere, die zudem interessante Einblicke in deren Jugend vermittelt. Zwar ist Benders Jugend bar jeder Logik, trägt jedoch ebenfalls zum Gagpotential der Folge bei. Vor allem Zoidbergs verschiedene Larvenstadien sind der Brüller schlechthin.

Durch die Szenen mit Leela und ihren Eltern wird auch die emotionale Seite nicht vernachlässigt, jedoch bleibt man hier eher oberflächlich, was in der Kürze der Zeit wohl auch nicht anders möglich gewesen ist. Der Schluß wirkt dadurch ebenfalls ein wenig hastig, ohne jedoch die Qualität der Episode zu schmälern.

Wieder einmal beweist Futurama, daß man mit der richtigen Prise Humor auch über recht abstruse Ideen hinwegsehen kann, ja diese sogar erst dadurch wirklich zur Geltung kommen. Eine 2+ für diese herrlich schräge und vor allem spaßige Folge!

Punkte:[12]

Laut dict.leo.org heißt "Gargoyle" auf deutsch "Wasserspeier". Aber den Gag dahinter verstehe ich nicht. Dieses Vieh war irgendwie sehr seltsam, aber wahrscheinlich, weil ich die Referenz dahinter nicht kenne

Dr. Zoidbergs Larvenstadien und Amys Kindheit waren aber genial. Mir hat die Folge gut gefallen. Note [2]

Ja, Gargoyles sind die berühmten Wasserspeier an Gebäuden wie Notre Dame. Es schwirren Legenden um sie, dass sie des Nachts, wenn die Sonne untergeht, lebendig werden. Wasserspeier mag zwar *teilweise* richtig sein, aber nach Serien wie Gargoyles oder diversen Computerspielen hat sich der englische Begriff, der ohnehin viel besser klingt, hier auch eingebürgert. Aber ich glaube, auch in der kümmerlichen Übersetzung der Discworldromane mutierten die Gargoyles zu Wasserspeiern.

Garnicht schlecht