Die Flut
4,2 Millionen Flut-Opfer
Die Flutkatastrophe in Deutschland hat unvorstellbare Ausmaße angenommen. Nach einer ersten Schätzung der Behörden sind 4,2 Millionen Menschen davon betroffen - das sind immerhin fünf Prozent aller Deutschen. Einige müssen 'nur' Schäden in den Kellern ihrer Häuser beseitigen, andere haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Etliche Wohnungen liefen bis zur Decke voll Wasser, eine ganze Reihe von Häusern wurde weggeschwemmt oder so stark beschädigt, dass sie nicht mehr bewohnbar sind. Zehn Menschen sind in den Fluten ertrunken.
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Hier könnt ihr euch die aktuellsten Pegelstände ansehen.
>> Rekord-Pegel in Dresden
Vielen Städten an der Elbe steht das Schlimmste noch bevor. In Dresden dürfte der Fluss bis zum Freitagmorgen auf 8,70 Meter ansteigen. Normal sind um diese Jahreszeit zwei Meter. Damit werden weitere Teile der Stadt voll Wasser laufen. In Krankenhäusern wurden vorsichtshalber die Intensivstationen evakuiert, da die Behöden mit Stromausfällen rechnen. Bereits jetzt herrscht in Dresden Chaos. Der Hauptbahnhof ist komplett überflutet. Fernzüge fahren Dresden nicht mehr an. Die Busse und Straßenbahnen in der Stadt verkehren nur im Notbetrieb.
>> Oberes Elbtal komplett evakuiert
Ähnlich dramatisch ist die Lage in vielen anderen Städten entlang der Elbe. Das obere Elbtal wird komplett evakuiert. Rund 30.000 Menschen müssen hier ihre Häuser verlassen. Sie wurden zum Teil in Turnhallen oder Schulen untergebracht. Auch weiter flussabwärts bereiten sich Tausende Menschen auf eine Evakuierung vor. In Magdeburg müssen voraussichtlich etwa 20.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Dort dürfte die Flutwelle am Sonntag ihren Höhepunkt erreichen. Die Behörden rechnen damit, dass Teile der Stadt dann bis zu drei Meter unter Wasser stehen werden.
>> Polizei bringt letzte Bewohner von Mühlberg in Sicherheit
Die Stadt Wittenberg muss voraussichtlich komplett evakuiert werden - hier leben rund 20.000 Menschen. Auch die meisten der 17.000 Bewohner der Industriestadt Bitterfeld müssen ihre Häuser verlassen. Die Kleinstadt Mühlberg wurden bereits evakuiert. Die letzten Bewohner sollen notfalls mit Hilfe der Polizei aus ihren Häuser geholt werden. Wenn die Flutwelle die Stadt erst erreicht hat, könnte ihnen im Notfall niemand helfen - die Gefahr für die Retter wäre zu groß
> Chorgas-Alarm in Tschechien
Entlastung für Prag, Nordböhmen zittert
In der tschechischen Chemiefabrik Spolana Neratovice ist am Donnerstagmittag hochgiftiges Chlorgas ausgetreten. Gegen 14 Uhr wurde Alarm ausgelöst. Das Ausmaß der Bedrohung ist noch unklar. Die Bewohner von Neratovice wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen und die Fenster zu schließen. Der Ort ist in weiten Teilen überflutet.
Der Sprecher von Greenpeace Tschechien, Miroslav Suta, habe beim Überfliegen des Katastrophengebiets vom Hubschrauber aus eine "große Wolke graugelben Nebels" über die Elbe ziehen sehen. Zugleich habe er festgestellt, dass die zwei zu Spolana gehörenden mit hochgiftigem Dioxin verseuchten Objekte bereits mitten im Wasser stehen.
Die Unternehmensleitung hat bisher behauptet, dass zumindest eines der Objekte durch eine zusätzliche Mauer gegen Überflutung und damit ein Ausspülen des Giftes geschützt sei. Suta zufolge ist der Boden um die Hallen derart kontaminiert, dass eine Vergiftung des Elbewassers unausweichlich ist. Überschwemmt sei auch die zum Unternehmen gehörende Amalgam-Anlage. Damit dürfte auch Quecksilber in das Elbewasser gelangen. Auf dem überschwemmten Gelände vor der Fabrik schwimme zudem ein "ausgedehnter Ölfleck, der offensichtlich von ausgetretenem Heizöl" stamme, sagte Suta.
> Schwerpunkt Nordböhmen
Die katastrophale Hochwasser-Situation hat sich nach Nordböhmen verlagert. Wegen eines Rekord-Pegelstandes der Elbe mussten Teile der Stadt Usti nad Labem evakuiert werden. Das Wasser fließt jetzt weiter in Richtung Dresden. In Prag entspannte sich die Situation leicht. Der Wasserstand der Moldau sank in den Nachtstunden stündlich um sieben Zentimeter. Trotz der enormen Schäden zeigte sich Oberbürgermeister Igor Nemec erleichtert, dass die Fluten das historische Zentrum nicht wie befürchtet erreichten. Auch die zahlreichen Brücken haben dem Druck des Wassers stand gehalten.
> Lastkähne gesprengt
Ein Sondereinsatzkommando hat vier steuerlose Schiffe auf der Elbe zwischen Decin (Tetschen) und Usti nad Labem (Aussig) gesprengt. Ein fünfter Lastkahn konnte "eingefangen" werden, sagte eine Sprecherin des Krisenstabes im Innenministerium. Die fünf Schiffe hatten sich von einem Pier in Decin losgerissen und waren elbabwärts getrieben. Die Behörden hatten eine Beschädigung von Brücken durch die führerlosen Schiffe befürchtet.
> Die internationale Hilfe läuft an
Unterdessen trafen erste internationale Hilfslieferungen in Tschechien ein. In der Nacht landete auf dem Prager Flughafen eine belgische Militärmaschine mit Wasserpumpen und Heizlüftern. Auch aus Italien wurde im Laufe des Vormittags ein Flugzeug erwartet, aus Paris sollte rund ein Dutzend Experten für Naturkatastrophen eintreffen. Nach Angaben des tschechischen Außenministers Cyril Svoboda kamen Hilfszusagen aus zahlreichen Ländern, darunter die beiden ebenfalls von der Flut betroffenen Nachbarländer Deutschland und Slowakei.
> Alarmzustand in Bratislava
In der slowakischen Hauptstadt Bratislava hat sich die Donau am Donnerstag ihrem Höchststand genähert. Am frühen Morgen lag der Pegel nach Behördenangaben nur noch wenige Zentimeter unter der bisherigen Rekordmarke von 9,84 Metern aus dem Jahr 1954. Innerhalb von 24 Stunden stieg das Hochwasser um 1,20 Meter. Nach Angaben von Meteorologen sollte die Donau am Freitag die Zehn-Meter-Marke überschreiten. In dem Vorort Devlin wurden zahlreiche Menschen evakuiert. Seit Mittwoch gilt in Bratislava der Alarmzustand.
Auch viele NewSpringfield-User sind betroffen, "Ripper Tommy"/"Tommy" wohnt in Dresden und auch andere sind betroffen/ werden noch betroffen sein.